Emden zittert: Entscheidung über Niedersachsentag 2028 steht an!
Emden plant Bewerbung für den "Tag der Niedersachsen 2028". Entscheid im Stadtrat am 25.09.2025 über mögliche Ausrichtung.

Emden zittert: Entscheidung über Niedersachsentag 2028 steht an!
In Emden wird heute eine Entscheidung fallen, die die Weichen für die Zukunft der Stadt stellen könnte. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens hat die Stadt ermutigt, sich um den „Tag der Niedersachsen 2028“ zu bewerben. Der Stadtrat soll am 25. September 2025 darüber abstimmen, ob dieser Schritt gewagt wird. „Die Veranstaltung könnte eine hervorragende Gelegenheit sein, die Stadt im Umbruch zu präsentieren“, äußert sich Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos), der jedoch auch auf die Herausforderungen hinweist.
Ein großes Thema in der derzeitigen Diskussion sind die umfangreichen Umbauarbeiten, die in den nächsten Jahren in der Innenstadt stattfinden sollen. Baustellen im Stadtgarten, an der Neutorstraße und der Straße Am Delft werden Emden 2028 prägen. „Diese Maßnahmen sind ein Zeichen des Fortschritts“, betont Maria Winter, Fraktionschefin der SPD. Dennoch gibt es sowohl Unterstützung als auch Widerstand: Während die SPD geschlossen hinter der Bewerbung steht, sind Grüne, FDP und die Partei Gemeinsam für Emden skeptisch und plädieren für eine spätere Ausrichtung des Events. „Der Druck, es zu wagen, ist gewaltig“, sagt Kruithoff, da außerhalb der SPD Uneinigkeit besteht, und die Abstimmung möglicherweise knapp ausfallen könnte.
Die finanziellen Herausforderungen
Zusätzlich zu den organisatorischen Fragen sind auch die finanziellen Aspekte nicht zu unterschätzen. Emden hat mit hohen Schulden zu kämpfen, und die Kosten für die Ausrichtung des Niedersachsentags könnten bis zu 720.000 Euro betragen. Das stellt die Stadt vor die Herausforderung, nicht nur Geld zu mobilisieren, sondern auch Personal für das Projekt zu schaffen. „Das ist kein kleiner Brocken“, so Kruithoff. Angesichts der Unsicherheiten in Bezug auf die Bewerbung könnte Emden nur einmalige Fördergelder in Anspruch nehmen, da nach 2026 der „Tag der Niedersachsen“ nur noch biennal stattfindet.
Zukunftsvisionen für die Innenstadt stehen im Fokus der städtischen Planungen. Emden zeigt sich progressiv, hat Strategien zur langfristigen Entwicklung der Innenstadt entwickelt, um eine Erlebnisstadt zu schaffen, die Einzelhandel, Gastronomie und kulturelle Angebote vereint. Erste Maßnahmen wie die Sanierung des Neuen Marktes wurden bereits umgesetzt. Ziel ist eine familienfreundliche, barrierefreie Gestaltung, welche die Aufenthaltsqualität belebt und dabei auch neue grüne Flächen schafft. „Emdens neues Gesicht“ wird im Rahmen der Umgestaltungen erkennbar, begonnen mit einem ersten Spatenstich, der für das zweite Quartal 2026 geplant ist.
Ein historischer Moment?
Die Entscheidung über die Bewerbung für den „Tag der Niedersachsen 2028“ steht also auf der Kippe. Unterstützung seitens der Regierungsvertreter und die positive Resonanz vom letzten Niedersachsentag in Osnabrück, der rund 500.000 Besucher anzog, sind zwar ermutigend, aber die Bedenken über die gleichzeitig stattfindenden Bauprojekte werfen einen Schatten auf die Planung. Trotz dieser Hürden sieht die SPD die Chance auf einen entscheidenden Fortschritt für Emden. „Wir müssen den Mut aufbringen, diese Herausforderung anzunehmen“, so die Überzeugung der politischen Entscheidungsträger.
Ob Emden sich für den „Tag der Niedersachsen 2028“ bewirbt, wird heute im Stadtrat entschieden. Und ganz gleich, wie das Ergebnis ausfällt, eines steht fest: Die Stadt befindet sich im Wandel und hat viel vor, um ihr Bild in den kommenden Jahren nachhaltig zu prägen.
Weitere Informationen zu den Plänen der Stadt Emden finden sich auf den Seiten von NDR, NWZ und der Stadt Emden: NDR, NWZ, Stadt Emden.