Gericht stoppt Fraport-Wahl: Betrugsverdacht spitzt sich zu!
Am 4.11.2025 stoppte das Landesarbeitsgericht Hessen die Betriebsratswahl bei Fraport wegen Wahlunregelmäßigkeiten.

Gericht stoppt Fraport-Wahl: Betrugsverdacht spitzt sich zu!
Der Gewerkschaftsstreit beim Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport könnte spannendere Wendungen nehmen, als sich viele erhofft hatten. Am 4. November 2025 hat das Landesarbeitsgericht Hessen die laufende Betriebsratswahl gestoppt. Der Grund für diese drastische Entscheidung sind Unregelmäßigkeiten bei der Wahlvorbereitung, die nicht einfach ignoriert werden konnten. Die Abstimmung, die bereits am Dienstagmorgen begonnen hatte, wird nun unterbrochen, und ein neuer Wahltermin ist momentan in weiter Ferne – frühestens in sechs Wochen könnte es soweit sein.
Im Hintergrund dieser Auseinandersetzung brodelt ein Konflikt zwischen den Gewerkschaften Verdi und Komba um die Vorherrschaft im Betriebsrat. Das Gremium soll über 16.000 Beschäftigte der Fraport AG und ihrer Tochtergesellschaften vertreten. Spätestens seit den letzten Betriebsratswahlen, wo Komba 31 Mandate gewann und Verdi nur vier von insgesamt 39 Betriebsräten stellen konnte, zeigt sich, wie angespannt die Situation ist. Zusätzlich sind Strafanzeigen und Vorwürfe der Wahlmanipulation im Raum, die derzeit noch untersucht werden. Verdi hat sich erfolgreich gegen den Ausschluss seiner Mitglieder zur Wehr gesetzt, aber leider kam die Liste nicht rechtzeitig in die Wahlunterlagen.
Ein Betriebsrat mit großer Verantwortung
Die Belange der Beschäftigten ganz nach vorne zu bringen, ist die zentrale Aufgabe eines Betriebsrats. Wie das Bildungswerk des DGB erläutert, vertritt dieser die Interessen der Angestellten, kümmert sich um faire Arbeitsbedingungen, gerechte Bezahlung und passende Arbeitszeiten. Betriebsratswahlen finden alle vier Jahre zwischen Anfang März und Ende Mai statt, das nächste Mal 2026, sofern es nicht zu weiteren Komplikationen kommt.
In der aktuellen Situation bleibt der zurückgetretene Betriebsrat geschäftsführend im Amt, während eine Klärung der Umstände rund um die Wahl notwendig ist. Der Wahlvorstand, der derzeit von Komba dominiert wird, setzte eine Liste von Verdi-Mitgliedern aus, was zur aktuellen Auseinandersetzung beitrug. Der Streit zeigt ganz klar, wie wichtig es ist, eine faire und gerechte Wahl sicherzustellen.
Die Regulationslage der Betriebsratswahl
Der Ablauf einer Betriebsratswahl kann je nach Unternehmensgröße variieren. Bei weniger als 100 Mitarbeitenden gilt ein vereinfachtes Verfahren, während größere Betriebe ins normale Wahlverfahren übergehen. Wahlberechtigt sind alle Arbeitnehmer ab 16 Jahren, während Kandidaten mindestens 18 Jahre alt sein müssen und seit mindestens sechs Monaten im Betrieb arbeiten. Der Wahlvorstand, der zehn Wochen vor Ablauf der Amtszeit eingesetzt wird, übernimmt die Organisation der Wahl und stellt sicher, dass alles nach den geltenden Vorschriften abläuft.
Wie der DGB weiter verdeutlicht, ist die ordnungsgemäße Durchführung von Betriebsratswahlen von großer Bedeutung für die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Unternehmen. In einer Welt, in der Arbeitsbedingungen ständig im Wandel sind, ist es umso wichtiger, dass diese Mitbestimmung auch tatsächlich gewährleistet wird.
In Anbetracht der Entwicklungen bei Fraport bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entfalten wird. Wird es den Gewerkschaften gelingen, ihre Differenzen beizulegen und eine neue Wahl durchzuführen? Daran knüpfen viele Hoffnungen. Der faire Schutz der Arbeitnehmerinteressen steht auf dem Spiel, und das ist ein Thema, das alle angeht.