Zollpatrouille: Neues emissionsfreies Schiff Emden startet durch!
Die "Emden", ein neues emissionsfreies Zollpatrouillenschiff, verstärkt ab sofort die Kontrollen im grenzüberschreitenden Warenverkehr.

Zollpatrouille: Neues emissionsfreies Schiff Emden startet durch!
Die neue “Emden” macht ordentlich Dampf! Das 55 Meter lange Einsatzschiff hat kürzlich seinen Dienst aufgenommen und wird ab sofort das alte Schiff mit dem gleichen Namen ersetzen, das seit 1988 im Einsatz war. Das ehemalige Zollboot erhält einen neuen Namen und wird künftig in der Ostsee patrouillieren. Gebaut wurde die neue Emden auf der Peene-Werft in Wolgast, Mecklenburg-Vorpommern, und trägt das Umweltzeichen “Blauer Engel”, was sie zu einem echten Vorreiter in Sachen Umweltschutz macht.
Mit einem modernsten Antrieb auf Flüssiggasbasis (LNG) reduziert die Emden die Emissionen erheblich im Vergleich zu herkömmlichen Dieselantrieben. Diese Technologie wird in der Schifffahrt zunehmend favorisiert, um die strengen Umweltauflagen einzuhalten, die der internationale Seeschifffahrtsverband 2020 eingeführt hat. Geplant ist, den Schwefelgehalt der Schiffskraftstoffe in bestimmten Zonen bis auf 0,1 % zu senken, was LNG als ideale Lösung erscheinen lässt. Dennoch sind Fragen zu den langfristigen Umweltfolgen und der Lifecycle-Betrachtung dieses Brennstoffs nicht ganz aus dem Weg geräumt, wie der NABU in seinen Berichten hervorhebt.
Modernisierung der Zollbootflotte
Staatssekretär Björn Böhning bezeichnete die Einführung der Emden als Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms für die deutsche Zollbootflotte, die insgesamt aus 28 Booten und Schiffen besteht. Die Hauptaufgaben dieser Flotte umfassen die Bekämpfung von Schmuggel, die Erhebung von Einfuhrabgaben, die Überwachung des Umweltschutzes auf See und die Hilfe bei Seenotfällen. Hier spielt die Emden eine zentrale Rolle.
Trotz des Umstiegs auf LNG gibt es noch viele Kritiker, die auf die potenziellen Risiken hinweisen. Das Gas hat zwar geringere Luftschadstoffemissionen, bringt jedoch seine eigenen Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf das sogenannte Methan, das bei der Förderung und dem Transport entweichen kann und eine 86-mal stärkere Klimawirkung als CO2 hat. Dies bedeutet, dass die Gesamtbilanz von LNG nicht so klar positiv ist, wie oft angenommen wird. Der NABU fordert daher alternative, klima- und umweltfreundliche Treibstoffe wie Wasserstoff oder Methanol für eine nachhaltige Schifffahrt der Zukunft.
Die Infrastruktur und die Zukunft der Schifffahrt
Ein weiteres Hindernis für den breiten Einsatz von LNG ist die lückenhafte Betankungsinfrastruktur in Deutschland. Während in Norwegen bereits etliche LNG-Antriebsschiffe laufen, war die erste LNG-Bunkerstation in Deutschland erst 2019 in Brunsbüttel eröffnet worden. Diese Infrastrukturentwicklungen sind notwendig, um die Schifffahrt nachhaltig zu transformieren.
Der neue Kurs, den die Emden nun einschlägt, könnte wohltuend für die Umwelt sein, zugleich müssen aber auch die Bedenken bezüglich der langfristigen Umweltauswirkungen bei der Nutzung von LNG ernst genommen werden. Die Debatte um die besten Lösungen für die Schifffahrt bleibt also spannend. Während der Einsatz von LNG als Schritt in die richtige Richtung gefeiert werden kann, sollte nie der endgültige Wunsch in Vergessenheit geraten, fossile Brennstoffe gänzlich zu ersetzen.