Insolvenz der Brüder Schlau Gruppe: Hammer-Fachmärkte bleiben offen!

Die Brüder Schlau Gruppe meldet Insolvenz an. Filialen in Gifhorn bleiben vorerst geöffnet, Sanierungskonzept wird umgesetzt.
Die Brüder Schlau Gruppe meldet Insolvenz an. Filialen in Gifhorn bleiben vorerst geöffnet, Sanierungskonzept wird umgesetzt. (Symbolbild/MND)

Insolvenz der Brüder Schlau Gruppe: Hammer-Fachmärkte bleiben offen!

Gamsen, Deutschland - Die Brüder Schlau Gruppe, bekannt für ihre über 200 Hammer-Fachmärkte, hat überraschend Insolvenz angemeldet. Diese Meldung sorgt für Aufregung in der Branche und betroffene Kommunen. Die Insolvenz wurde beim Amtsgericht Bielefeld beantragt und erfolgt in Eigenverwaltung, was bedeutet, dass die Firmenleitung weiterhin in der Verantwortung bleibt, um die Sanierung des Unternehmens voranzutreiben. Die zuständigen Stellen haben dem Antrag bereits zugestimmt und die Eigenverwaltung genehmigt, berichtet WAZ.

Die Hammer-Fachmärkte, darunter auch die Filiale in Gamsen, bleiben vorerst geöffnet und stellen ihre Dienstleistungen weiterhin bereit. Der Geschäftsbetrieb soll ohne Unterbrechung fortgeführt werden, und die Mitarbeiter werden bis einschließlich August über Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert. Insgesamt sind rund 3900 Beschäftigte von der Insolvenz betroffen, weshalb die Sicherung der Gehälter für die nächsten Monate von zentraler Bedeutung ist. Das Unternehmen sieht sich strukturellen Herausforderungen gegenüber, die eine umfassende Neuausrichtung erfordern. Details zur genauen Ursache der Insolvenz bleiben bisher aus, wie in der Filiale Gamsen betont wird, die auf den Hauptsitz verweist.

Sanierung in Eigenverwaltung

Für die Sanierung hat die Unternehmensgruppe bereits ein Konzept erstellt, das darauf abzielt, die langfristige Zukunft des Unternehmens zu sichern. Dr. Yorck Streitbörger wird als Generalbevollmächtigter fungieren, während Prof. Dr. Dirk Andres als vorläufiger Sachwalter bestellt wurde, um die Unternehmensleitung zu überwachen. Laut n-tv liegen bereits erste Finanzierungskonzepte vor, die eine sanfte Übergangsphase erleichtern sollen.

Die Unternehmensgeschichte der Brüder Schlau reicht bis ins Jahr 1921 zurück und begann als Farbengroßhandlung in Minden. Sie entwickelten sich später zu einer der bekanntesten Ketten für Raumausstattung und Heimtextilien. Die erste Hammer-Filiale wurde 1976 in Bremerhaven eröffnet. Die Schwestermarke „Schlau“ betreibt ebenfalls zahlreiche Handwerkermärkte, die ebenfalls von der Insolvenz betroffen sind. Das Unternehmen steht nicht allein da; die Insolvenzzahlen in Deutschland sind im Jahr 2023 angestiegen. Insgesamt wurden 17.814 Unternehmensinsolvenzen verzeichnet, ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, schildert Statista.

Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen in Deutschland. Obwohl Insolvenzen eine Herausforderung darstellen, ist ein gerechter Ausgleich zwischen überschuldeten Schuldnern und Gläubigern das Ziel des Insolvenzverfahrens. Das Insolvenzrecht gibt Unternehmen die Möglichkeit, sich zu restrukturieren und neue Wege zu finden, um wieder erfolgreich am Markt operieren zu können.

Ob die Brüder Schlau Gruppe das notwendige Händchen dafür hat, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Vorläufig bleibt das Augenmerk auf der Gamsener Filiale und den weiteren Hammer-Märkten gerichtet, die trotz der Turbulenzen ihr Geschäft fortsetzen und ihren Kunden weiterhin pfiffige Lösungen für die heimischen vier Wände anbieten wollen.

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OrtGamsen, Deutschland
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