Landratswahl in Gifhorn: Wer wird Tobias Heilmanns Nachfolger?
Am 26. Oktober 2025 findet die Landratswahl in Gifhorn statt. Erfahren Sie alles zu Kandidaten, Wahlverfahren und Hintergründen.

Landratswahl in Gifhorn: Wer wird Tobias Heilmanns Nachfolger?
Am Sonntag, dem 26. Oktober, wird im Landkreis Gifhorn eine außerplanmäßige Landratswahl durchgeführt. Grund hierfür ist der unerwartete Tod des bisherigen Amtsinhabers Tobias Heilmann (SPD) Ende Mai, dessen Amtszeit bis zum 31. Oktober 2026 hätte andauern sollen. Nun liegt es an den 141.889 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises, einen neuen Landrat oder eine neue Landrätin zu wählen. Wie die WAZ berichtet, sind bis zum 24. Oktober bereits 18.850 Wahlscheine ausgegeben worden – das entspricht 13,3% der Wahlberechtigten.
Die Wahl ist von großer Bedeutung, denn der Gewählte wird die Leitung der Kreisverwaltung übernehmen und ist für die Haushaltsführung sowie die strategische Ausrichtung des Landkreises verantwortlich. Die neue Amtsperiode wird insgesamt acht Jahre dauern. Die Wähler haben nur eine Stimme, und um gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit zu erreichen, müssen die Kandidaten mindestens 50% der Stimmen bekommen. Andernfalls kommt es am 9. November zu einer Stichwahl zwischen den zwei bestplatzierten Bewerbern, wie auf der Webseite des Landkreises Gifhorn erklärt wird.
Kandidaten im Überblick
Für die Wahl treten vier Kandidaten an, die unterschiedliche Zielsetzungen und Hintergründe mitbringen:
- Philipp Raulfs (SPD): Er wollte die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit des Landkreises stärken und setzt auf die Förderung erneuerbarer Energien sowie Unternehmensgründungen. Raulfs bringt Erfahrung aus seiner Zeit als Landtagsabgeordneter mit und engagiert sich zudem bei der Feuerwehr.
- Telse Dirksmeyer-Vielhauer (CDU): Ihre Hauptziele sind die Stärkung der Lebensqualität im ländlichen Raum und der Fokus auf moderne Verwaltung. Als Unternehmerin mit Hintergrund im Gartenbau möchte sie Mobilität und schnelles Internet im Landkreis fördern.
- Marion Mäding (BSW): Sie ist Quereinsteigerin mit Erfahrungen bei Volkswagen und strebt finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen an. Mäding steht für soziale Gerechtigkeit und Bürgernähe.
- Stefan Marzischewski-Drewes (AfD): Sein Fokus liegt auf der Modernisierung und Effizienzsteigerung der Kreisverwaltung, mit besonderem Augenmerk auf Digitalisierung und Bürokratieabbau.
Organisatorische Rahmenbedingungen
Die Wahlorganisation umfasst 211 Wahlbezirke und 31 Briefwahlbezirke, wobei etwa 1.670 Wahlhelfer für einen reibungslosen Ablauf sorgen werden. Am Wahlsonntag sind die Wahllokale von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Die Wahl ist nicht nur ein wichtiger lokaler Prozess, sondern fügt sich in die bundesweite Praxis kommunaler Wahlen ein, die in Deutschland durch das Grundgesetz geregelt sind. Diese fordern allgemein zugängliche, freie und geheime Wahlen und ermöglichen es auch Unionsbürgern, die in Deutschland wohnen, wählen zu dürfen, wie die Bundeszentrale für politische Bildung hervorhebt.
Mit dieser Wahl wird ein neuer Weg für den Landkreis Gifhorn eingeschlagen – es bleibt abzuwarten, welcher Kandidat das Vertrauen der Bürger gewinnen kann, um die wichtigen Themen und Herausforderungen der Region zukunftsorientiert anzugehen.