Blindgänger in Göttingen: Evakuierung wegen defektem Bohrer abgebrochen!

Blindgänger in Göttingen: Evakuierung wegen defektem Bohrer abgebrochen!
Göttingen, Deutschland - In Göttingen herrscht derzeit große Aufregung aufgrund eines neuen Bombenverdachts. Die Stadtverwaltung hat die heutigen Sondierungen am zweiten Verdachtspunkt an der Königsallee vorzeitig abgebrochen. Ein defekter Bohrer sorgte für diese unerfreuliche Wendung, wie Göttinger Tageblatt berichtet. Die Evakuierung der betroffenen Anwohner wurde gegen Mittag beendet, nachdem sieben der geplanten Bohrungen nicht durchgeführt werden konnten.
Anwohner Wojtek Bolimowski, der sich während der Evakuierung bei Freunden aufhielt, ist besonders betroffen. Sein Garten wird seit Montag auf mögliche Blindgänger untersucht. Um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß abläuft, bohrten die Arbeiter zahlreiche Löcher in den Boden. Obwohl die Suche in dieser Woche hätte abgeschlossen sein sollen, hat der Defekt des Bohrgeräts den Fortschritt gebremst. Bolimowski befürchtet sogar, dass die Anwohner Anfang kommender Woche erneut evakuiert werden müssen, sofern sich herausstellt, dass tatsächlich ein Blindgänger im Boden liegt.
Eindrücke aus der Weststadt
Die aktuellen Sondierungen geschehen im Kontext eines größeren Problems: In Göttingen könnten insgesamt mehrere Dutzend Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden verborgen sein. Nach Schätzungen sind in der Stadt etwa 80 Blindgänger noch unentdeckt, die in einem Umkreis von 50 Metern um die Verdachtspunkte gesichert werden müssen. Menschen müssen daher ihre Wohnungen und Häuser bis auf weiteres verlassen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten, erklärt NDR.
Die Luftraumauswertungen zeigen, dass gerade hier, rund um den Godehardkreisel, ein erhöhtes Risiko für Blindgänger besteht. Ab dem 30. Juni wurden mehrere Verdachtspunkte, darunter drei in Privatgärten, untersucht. Dabei wird in einer Tiefe von bis zu fünf Metern gegraben, um die möglichen Gefahren zu identifizieren. Gefundenenapare gibt es vielfältige Zündmechanismen, die als potenziell lebensgefährlich gelten können. Ein Vorfall aus 2010, bei dem bei der Entschärfung eines Blindgängers drei Menschen ums Leben kamen, lässt die Stadtverwaltung besonders vorsichtig agieren.
Zukünftige Maßnahmen
Die Stadt Göttingen plant, die unterbrochenen Bohrungen am zweiten Verdachtspunkt „schnellstmöglich“ fortzusetzen. Darüber hinaus wird am Montag, den 14. Juli, eine Untersuchung am dritten Verdachtspunkt in der Nähe des Godehardkreisels beginnen, wo ein leistungsstarkes Bohrgerät genutzt werden kann. Dieses wird von dem Defekt des kleinen Geräts, das für den Einsatz im niedrigen Gartenhaus ausgelegt ist, nicht betroffen sein.
Experten auf dem Gebiet der Kampfmittelräumung stehen den Anwohnern zur Seite, um Sicherheit und Klarheit zu schaffen. In Deutschland liegen schätzungsweise zwischen 100.000 und 300.000 Tonnen Blindgänger im Boden, wobei jährlich etwa 5.000 davon geräumt werden müssen, so ARD Alpha. Doch die Gefahr bleibt bestehen: Blindgänger können bei Bauarbeiten oder durch Landwirte unbemerkt gefunden werden. Daher ist es wichtig, bei Verdacht umgehend die Polizei zu informieren und entsprechende Sicherungsmaßnahmen zu treffen.
Der Druck auf die Stadt ist groß, aber die Sicherheit der Bürger hat oberste Priorität. Die kommenden Tage werden zeigen, wie es weitergeht und ob neue Evakuierungen nötig sind. Bis dahin bleibt die Situation angespannt.
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Ort | Göttingen, Deutschland |
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