Heftiger Mietstreit in Göttingen: Mieterhöhungen sorgen für Aufregung!

Heftiger Mietstreit in Göttingen: Mieterhöhungen sorgen für Aufregung!

Göttingen, Deutschland - In Göttingen-Grone brodelt es: Bei einer kürzlich abgehaltenen Mieterversammlung im Nachbarschaftszentrum ging es hoch her. Die Mieter der LEG (Landesentwicklungsgesellschaft) sind verunsichert und empört über die geplanten Mieterhöhungen für 270 der insgesamt 1.300 LEG-Wohnungen. Im Durchschnitt sollen die Mieten um sechs Prozent steigen, in einigen Fällen sogar um mehr als 100 Euro. Der populäre Unmut führte zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen Mietern, Mietervertretern und Mitgliedern des LEG-Vorstands, wie Göttinger Tageblatt berichtet.

Doch woher kommt dieser Anstieg? Die LEG beruft sich dabei auf Vergleichswohnungen gemäß dem einfachen Mietspiegel für Göttingen. Mietervereine und die Prüfgemeinschaft fordern jedoch seit 2022 einen qualifizierten Mietspiegel, was von der Stadt abgelehnt wurde. Hendrik Falkenberg von der Prüfgemeinschaft bezeichnete die Mieterhöhungen als „Bedrohungslage“, während Karlheinz Paskuda vom Bündnis „Gutes Wohnen für alle“ die LEG-Vorstandsmitglieder, darunter Wiegel, scharf kritisierte.

Soziale Probleme im Fokus

Gerade die LEG-Mieter, viele unter ihnen auf Sozialleistungen angewiesen, haben mit der geplanten Erhöhung ein großes Problem. Höhere Mieten könnten die Grenzen der „angemessenen Kosten der Unterkunft“ (KdU) überschreiten, was viele in eine schwierige Lage bringen würde. Nicole Schrader vom Sozialdezernat riet den betroffenen Mietern, sich an das zuständige Amt zu wenden.

Die Diskussion rund um die Nebenkosten ist ein weiterer Punkt, der Mieter beunruhigt. Änderungsverträge, die höhere Nebenkostenabschläge enthalten, wurden ebenfalls angesprochen. Die LEG hat mittlerweile die Frist zur Unterschriftverlängerung um zwei Monate bis Ende August ausgedehnt, um den Mietern mehr Zeit zur Verfügung zu stellen. Neue Formulare mit korrigierten Nebenkostenabschlägen sollen bald versendet werden.

Mietspiegel und Mietpreisentwicklung

Ein zentraler Aspekt in der Diskussion um Mieterhöhungen ist der aktuelle Mietspiegel. Für 2025 liegt die Kaltmiete bei 11,49 Euro pro Quadratmeter, was im Vergleich zu den Vorjahren einen beachtlichen Anstieg darstellt. Insgesamt gab es von 2018 bis 2025 eine Erhöhung von 2,15 Euro pro Quadratmeter in der Kaltmiete.

Die durchschnittliche Wohnfläche in Göttingen liegt bei 66,43 m². Hierbei beträgt die warme Miete im Durchschnitt rund 14,53 Euro pro Quadratmeter. Abweichungen gibt es auch nach Wohnungsgröße, wobei kleinste Wohnungen von 20 bis 29 m² vergleichsweise hoch mit 21,22 Euro pro Quadratmeter ausgepreist sind.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen müssen sich viele Mieter jetzt Gedanken machen, welche Maßnahmen sie ergreifen können. Die kommende Zeit verspricht weiterhin hitzige Diskussionen und scharfe Auseinandersetzungen um die regelmäßigen Mietanpassungen und die Lebensqualität in Göttingen.