Freiheit für Fußgänger: VCD startet Meldesystem gegen Parkchaos!
Der VCD startet eine Kampagne für freie Gehwege in Goslar. Bürger können bis 5. Dezember hindernisfreie Wege melden.

Freiheit für Fußgänger: VCD startet Meldesystem gegen Parkchaos!
In vielen Städten ist es ein bekanntes Bild: Autofahrer nutzen die Gehwege, um ihr Fahrzeug abzustellen, denn Parkplätze sind oft rar. Das ist nicht nur ein Ärgernis für Fußgänger, sondern kann auch zu gefährlichen Situationen führen. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat nun eine Initiative ins Leben gerufen, die die Bürger dazu aufruft, solche Missstände zu melden, und zwar im Rahmen ihrer Kampagne „Freie Gehwege“.
Diese Aktion hat ein klares Ziel: Für sichere und freie Gehwege sorgen. Besonders angesprochen sind dort vulnerable Gruppen, wie Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Eltern mit Kinderwagen und auch Kinder auf dem Weg zur Kita oder Schule. Der VCD möchte, dass die Bürger auf die Engstellen aufmerksam machen, die durch parkende Fahrzeuge entstehen. Meldungen sind vom 20. Oktober bis 5. Dezember über ein Online-Formular möglich, wobei ein Foto des betroffenen Abschnitts hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich ist. Diese Hinweise werden dann in einer Online-Karte angezeigt, um den Kommunen zu helfen, die Situation zu verbessern.
Ein Blick auf die rechtlichen Grundlagen
Michael Müller-Görnert, Sprecher des VCD, klärt über die rechtlichen Aspekte des Parkens auf. So kann das Parken auf Gehwegen erlaubt sein, wenn entsprechende Verkehrsschilder oder Markierungen dies erlauben. Aber in den meisten Fällen ist das sogenannte aufgesetzte Parken, also halb auf der Straße und halb auf dem Gehweg, nicht zulässig. „Gehwege sind für Menschen gedacht“, betont Müller-Görnert und spricht damit eine wichtige Problematik an.
Darüber hinaus weist das Gesetz eindeutig darauf hin, dass Gehwege für Fußgänger zur Verfügung stehen sollten. Gemäß § 25 StVO sind Fußgänger zur Nutzung des Bürgersteigs verpflichtet, wenn vorhanden. Dies soll die Verkehrssicherheit erhöhen und schwächere Verkehrsteilnehmer schützen. Verstöße gegen diese Gehwegbenutzungspflicht können sogar Haftungsfragen bei Unfällen beeinflussen.
Barrierefreiheit auf Gehwegen
Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Barrierefreiheit. Diese ist gesetzlich vorgeschrieben und umfasst nicht nur abgesenkte Bordsteine, sondern auch taktile Elemente sowie ausreichend breite Gehwege. Parkende Fahrzeuge oder Baustellenmaterial stellen klare Hindernisse dar, die es zu entfernen gilt. Kommunen sind in der Verantwortung, Gehwege regelmäßig zu kontrollieren und Gefahrenquellen zu beseitigen, um Haftung zu vermeiden.
Zudem sollten die Bürger wissen, dass sie Mängel an Gehwegen bei ihren Kommunen melden können, sei es über Online-Portale oder telefonisch. Der VCD will mit der aktuellen Kampagne ein gutes Händchen haben und den Druck auf die Städte erhöhen, damit alle Verkehrsteilnehmer sicher und ungehindert ihren Weg finden können.
Die Initiative hat das Potenzial, nicht nur das Bewusstsein für die Thematik zu schärfen, sondern auch aktiv zur Verbesserung der Sicherheit auf unseren Straßen beizutragen. Ob man selbst betroffen ist oder nicht – jeder kann ein Teil dieser Bewegung werden und dazu beitragen, dass Gehwege ihr ursprüngliches Ziel erfüllen können.
Für weitere Informationen können Sie die Kampagne hier nachlesen: Regional Jetzt, MDR und Bussgeldkatalog.