Verkehrslärm in Hameln: Was plant die Stadt für Anwohnerbetroffenheit?
In Hameln diskutiert Thomas Ingenpaß den anhaltenden Verkehrslärm und fordert Maßnahmen zur Lärmminderung für Anwohner.

Verkehrslärm in Hameln: Was plant die Stadt für Anwohnerbetroffenheit?
Die Stadt Hameln steht vor einer großen Herausforderung: Fast 8.000 Bürger:innen sind tagtäglich belastet von Verkehrslärm. Besonders betroffen sind die Anwohner an der Pyrmonter Straße, der Fischbecker Landstraße und der Deisterstraße, wo die Lärmmessungen regelmäßig über 55 Dezibel liegen. Bei einem Gespräch mit dem Stadtsprecher Thomas Wahmes setzte sich der Leser-Reporter Thomas Ingenpaß mit diesen Themen auseinander und beleuchtete die bestehenden Probleme der Verkehrsplanung und Lärmminderung in Hameln. Dewezet berichtet, dass Ingenpaß und seine Partnerin selbst an der Pyrmonter Straße leben und somit direkt betroffen sind.
Das Gespräch dauerte zwei Stunden, in denen auch die skeptische Haltung von Ingenpaß gegenüber der geplanten Südumgehung zur Sprache kam. „Ich bezweifle, dass sie wirklich zur Lärmminderung führt“, äußerte Ingenpaß. Seine Bedenken wurden von Wahmes bestätigt, der darauf hinwies, dass die Stadt für die Planung nicht zuständig sei und stattdessen mit einem Lärmaktionsplan (LAP) arbeiten müsse. In diesem Zusammenhang wird auch deutlich, dass es zahlreiche Lücken in der bisherigen Lärmaktionsplanung gibt, da die Pyrmonter Straße im LAP nicht ausreichend berücksichtigt wird.
Lärmaktionsplan und kritische Stimmen
Die Stadt Hameln hat seit 2014 die Unterstützung der LK Argus Kassel GmbH in Anspruch genommen, um den Lärmaktionsplan zu aktualisieren. Dieser wird momentan bereits zum zweiten Mal fortgeschrieben, wozu eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Lärmminderung skizziert werden sollen. Eine Untersuchung des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Hildesheim hat ergeben, dass entlang der Hauptverkehrsstraßen, insbesondere der B 1/B 83 und B 217, die Lärmbelastungen gesundheitliche Grenzwerte überschreiten. LK Argus Kassel hat bestimmte Maßnahmenbereiche priorisiert, um von Lärm belastete Straßenabschnitte gezielt anzugehen.
Dennoch bleibt die Datenerhebung für den Lärmaktionsplan nicht ohne Fehler. Wie Wahmes zugibt, gab es Unstimmigkeiten in den Lärmmessdaten, die allerdings keine Auswirkungen auf die Gesamtbewertung der Situation haben sollten. Ein Punkt, der Ingenpaß ganz besonders stört, ist die Einstufung der Pyrmonter Straße als „Kategorie 3“. Ob und wie hier Änderungen vorgenommen werden können, bleibt abzuwarten.
Vorschläge für eine Verbesserung der Situation
Während des Dialogs äußerte Ingenpaß, dass er sich eine Beratungsstelle für Bürger:innen wünscht, um die Kommunikation zwischen Stadt und Einwohnern zu verbessern. „Es ist wichtig, dass die Menschen sich Gehör verschaffen können“, fordert er. Seiner Meinung nach könnte dies auch dazu führen, dass schnellere Lösungen für die übergrüßenden Probleme gefunden werden. Das Thema Geschwindigkeitsüberwachung spielte ebenfalls eine große Rolle in dem Gespräch, wobei Ingenpaß konstatierte, dass hier die Zuständigkeiten unklar seien.
Die Maßnahmen, die im aktuellen Lärmaktionsplan vorgesehen sind, umfassen unter anderem die Reduzierung von Geschwindigkeitsbegrenzungen in besonderen Bereichen, von denen rund 730 Personen profitieren könnten. Hingegen wird für viele Straßenabschnitte auch passiver Lärmschutz untersucht, doch die Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert unter Umständen eine umfangreiche Finanzierung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in Hameln ein gutes Händchen nötig ist, um den Bürger:innen eine lebenswertere Umgebung zu schaffen. Der Lärmaktionsplan ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es benötigt auch den Willen und die Zusammenarbeit aller Beteiligten, um die Herausforderungen, die der Verkehrslärm mit sich bringt, tatsächlich zu meistern. Der Schutz der Gesundheit und Lebensqualität an vorderster Stelle sollte von allen Verantwortlichen ernst genommen werden.
Für weitere Informationen zum Thema Lärmminderung und den bestehenden Lärmaktionsplan kann man auch den Artikel auf Toolbox Umweltgerechtigkeit nachlesen.