Hannover sagt IServ den Kampf an: Neue Schulplattform ab 2024!

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Hannover plant bis Sommer 2024 den Wechsel von IServ zu schulen-hannover.de und Microsoft 365, um IT-Strukturen zentral zu optimieren.

Hannover plant bis Sommer 2024 den Wechsel von IServ zu schulen-hannover.de und Microsoft 365, um IT-Strukturen zentral zu optimieren.
Hannover plant bis Sommer 2024 den Wechsel von IServ zu schulen-hannover.de und Microsoft 365, um IT-Strukturen zentral zu optimieren.

Hannover sagt IServ den Kampf an: Neue Schulplattform ab 2024!

In Hannover wird der Schulbetrieb bald digital umgekrempelt. Die Stadt hat angekündigt, bis zum Sommer 2024 alle Schulen zur Nutzung der städtischen Plattform schulen-hannover.de zu verpflichten. Damit wird die bisher etablierte Plattform IServ, die sich über die Jahre als beliebtes Werkzeug für die Schulen erwiesen hat, nicht länger unterstützt. Die Entscheidung, IServ abzuschalten, dient dem Ziel, Doppelstrukturen zu vermeiden und den technischen Support der Schulen zu zentralisieren, wie taz.de berichtet.

Allerdings gibt es für die knapp 100 Schulen in Hannover, die aktuell IServ verwenden, gemischte Gefühle. Nur 43 Schulen äußern Bedenken gegen den Umstieg, der von manchen als Schritt in die falsche Richtung wahrgenommen wird. „Es ist wichtig, dass wir unsere Ressourcen bündeln“, argumentiert die Stadtverwaltung, während sie zugleich plant, Microsoft 365 als Teil des neuen Pakets auf schulen-hannover.de zu integrieren.

Abschied von IServ

IServ wurde in den frühen 2000er Jahren von einem Informatiklehrer und Schülern ins Leben gerufen und zeigte besonders während der Coronapandemie einen sprunghaften Anstieg der Nutzerzahlen. Die Plattform bietet ein umfangreiches Angebot für Schulen, von Hardwareverwaltung bis hin zu verschiedenen Modulen für die Bewältigung schulischer Aufgaben. Der Geschäftsführer von IServ, Martin Hüppe, äußerte sich besorgt über die fehlende Kommunikation seitens der Stadt. Er erfuhr von den bevorstehenden Änderungen durch Gespräche mit Schulleitern, die über den Wegfall der finanziellen Unterstützung für IServ in Unkenntnis waren, wie ndr.de mitteilt.

Hüppe plant, sich in einem Brief an Hannover Oberbürgermeister Belit Onay zu wenden, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Die Stadtverwaltung hat jedoch bereits einen schnellen Umstieg auf Microsoft-Produkte initiiert, um Erfahrungen zu sammeln, wobei der Zugang zu Microsoft 365 bereits im Dezember bereitgestellt wird.

Auswirkungen auf die digitale Bildung

Die Digitalisierung an Schulen in Deutschland macht Fortschritte, doch die Herausforderungen bleiben präsent. Der Landesrechnungshof hat die Finanzierung von Doppelstrukturen zwischen der niedersächsischen Bildungscloud und privaten Anbietern wie IServ kritisiert. Laut einer aktuellen ICILS-Studie haben die digitalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Deutschland jedoch abgenommen, was die Dringlichkeit der Reformen unterstreicht. Hier wird deutlich, dass vor allem die Finanzierung der digitalen Bildung, trotz zahlreicher Ankündigungen von Investitionen, ein zentrales Problem bleibt – wie aus Statista hervorgeht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stadt Hannover mit ihrem Schritt, zu einer einheitlichen Plattform überzugehen und IServ abzuschalten, versucht, die Schulen aus technischen Nöten zu befreien. Doch während die Infrastruktur sich verbessert, bleibt die Frage, ob diese zentralisierten Lösungen die pädagogischen Ansprüche und Bedürfnisse der Schulen tatsächlich erfüllen können. Damit bleibt auch die Diskussion um die notwendigen Fachkräfte für digitale Bildung und die Gleichwertigkeit der Bildungschancen ein aktuelles und wichtiges Thema.