Zwei Jugendliche in Hildesheim wegen brutaler Raubüberfälle in Haft
Zwei Jugendliche in Hildesheim wegen wiederholter Raubdelikte in U-Haft. Tatverdacht basiert auf DNA-Spuren und Überwachung.

Zwei Jugendliche in Hildesheim wegen brutaler Raubüberfälle in Haft
In Hildesheim gibt es derzeit besorgniserregende Nachrichten, die die Gemüter der Bürger:innen beschäftigen. Am 24. Oktober 2025 stellte sich heraus, dass zwei Jugendliche im Alter von 14 und 16 Jahren von der Polizei festgenommen wurden. Ihnen wird vorgeworfen, an mehreren Raubdelikten beteiligt gewesen zu sein. Die Untersuchungshaftbefehle wurden bereits am 23. Oktober 2025 vollstreckt, nachdem die Staatsanwaltschaft entsprechende Anträge gestellt hatte. Diese Entscheidung kam nicht von ungefähr, denn es besteht erhebliche Wiederholungsgefahr.
Der 16-Jährige steht im Verdacht, am 2. September eine Tankstelle in der Berliner Straße überfallen zu haben. Bei diesem Überfall soll er unter Vorhalt eines Messers einen mittleren dreistelligen Geldbetrag erbeutet haben. Er wurde durch DNA-Spuren und Überwachungskameraaufnahmen identifiziert. Danach folgte ein weiterer gefährlicher Vorfall: Am 4. September soll der 16-Jährige zusammen mit dem 14-Jährigen und einem Komplizen einen 16-Jährigen angegriffen und ebenfalls mit einem Messer zur Herausgabe von Geld genötigt haben.
Wachsende Jugendkriminalität und ihre Hintergründe
Ein Blick auf die Zahlen zur Jugendkriminalität in Deutschland zeigt, dass die Problematik kein Einzelfall ist. Im Jahr 2024 erzielte die Jugendgewalt mit rund 13.800 Fällen einen Höchststand, mehr als doppelt so viele wie noch 2016. Diese besorgniserregende Entwicklung betrifft vor allem männliche Jugendliche. Fast drei Viertel der Tatverdächtigen sind männlich, und der Männeranteil unter den verurteilten jungen Erwachsenen liegt sogar bei 84 Prozent. Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig. Experten nennen unter anderem psychische Belastungen durch die Corona-Maßnahmen sowie spezifische Risikofaktoren bei jungen Menschen, die aus schwierigen Verlust- und Fluchterfahrungen resultieren.
In Anbetracht dieser Lage wird diskutiert, ob härtere Sanktionen im Jugendstrafrecht oder eine Herabsetzung der Strafmündigkeit wieder mehr Ordnung bringen könnten. Details dazu sind unter anderem in einer umfassenden Analyse zur Jugendkriminalität festgehalten, die auf der Plattform Statista zu finden ist. Die Empörung wächst, und damit auch die Hoffnung auf wirksame präventive Maßnahmen.
Weitere Vorfälle in der Region
Doch nicht nur die Hildesheimer Raubüberfälle werfen Schatten, auch in Drispenstedt kam es am 27. September zu einem schockierenden Angriff. Bei diesem Überfall umringten die beiden Jugendlichen einen 14-Jährigen, nahmen ihm seine Kopfhörer weg und schlugen ihn ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Solche Vorfälle machen deutlich, dass der Druck auf Jugendliche und die Gewaltbereitschaft zunehmen.
Die Zeit wird zeigen, ob die getroffenen Maßnahmen zu einem Umdenken führen. Angesichts der steigenden Jugendkriminalität bleibt den beteiligten Institutionen keine Zeit zu verlieren. Es gilt, präventive Programme zu schaffen und junge Menschen in der Gesellschaft zu begleiten, um kriminellen Karrieren Einhalt zu gebieten. Während die Untersuchungshaft in Hildesheim ihren Lauf nimmt, bleibt die Frage nach dem Wie und Warum dieser Vorfälle sowie nach der zukünftigen Entwicklung der Jugendkriminalität in Deutschland weiter bestehen.