Niedersachsen: Kommunen versinken im Schuldenchaos – Rekord von 17 Milliarden Euro!
Niedersachsens Kommunen kämpfen 2025 mit Rekordschulden von über 17 Milliarden Euro, belastet von Ausgaben und Investitionsrückständen.

Niedersachsen: Kommunen versinken im Schuldenchaos – Rekord von 17 Milliarden Euro!
Die finanzielle Lage der niedersächsischen Kommunen ist ernst wie nie zuvor. Laut dem aktuellen Kommunalbericht 2025 liegt der Schuldenstand bei über 17 Milliarden Euro, was einen erschütternden Anstieg um 2,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Entwicklung wird von der Präsidentin des Niedersächsischen Landesrechnungshofs, Sandra von Klaeden, als “dramatisch” bezeichnet. Immer mehr Kommunen sehen sich gezwungen, Kredite aufzunehmen, um ihre laufenden Verpflichtungen zu decken, während wichtige Investitionen auf die lange Bank geschoben werden.
Die Ausgaben der Kommunen überstiegen im Jahr 2024 die Einnahmen um fast 4 Milliarden Euro. Dies stellt das schlechteste Finanzergebnis der vergangenen fünf Jahre dar, und die Prognosen deuten darauf hin, dass die finanziellen Spielräume in den kommenden Jahren weiter schwinden werden. Ein Grund dafür sind die steigenden Personalausgaben und Sozialleistungen, während die Einnahmen stagnieren. Auch die Zinszahlungen haben zugenommen – ein zusätzliches Problem, das die Kommunen unter Druck setzt.
Investitionsstau und demografische Herausforderungen
Die Zwangslage der Kommunen führt zu einem alarmierenden Investitionsstau, der aktuell bei 6,8 Milliarden Euro liegt. Dies betrifft vor allem Schulen, wo etwa 60% des Staus verzeichnet werden. Der demografische Wandel macht den ländlichen Regionen zu schaffen, die Einwohner verlieren, während Städte wie Hannover, Oldenburg und Göttingen wachsen. Dies hat nicht nur finanzielle, sondern auch soziale Auswirkungen auf die Infrastruktur und die Lebensqualität der betroffenen Gemeinden.
Die Situation ist alles andere als rosig: 2023 hatten die niedersächsischen Kommunen bereits einen Rekordstand von rund 14,9 Milliarden Euro Schulden erreicht. Die Ausgaben übertrafen die Einnahmen um fast 1,4 Milliarden Euro, was auf eine besorgniserregende Entwicklung hindeutet. Dieser Trend hat dazu geführt, dass einige Kommunen über 1 Milliarde Euro Kredite für nötige Investitionen in Sinne von Straßen und Gebäude aufnehmen mussten.
Auf den Punkt gebracht: Die finanziellen Herausforderungen
Mehrere Faktoren tragen zu diesen finanziellen Schwierigkeiten bei: Die Kosten für die Unterbringung geflüchteter Menschen aufgrund des Ukraine-Kriegs, die steigenden Anforderungen durch den Klimawandel und die Energiewende sowie der Fachkräftemangel sind nur einige der Herausforderungen, denen sich die Kommunen stellen müssen. Viele von ihnen haben bereits Investitionskredite in Höhe von 13,9 Milliarden Euro aufgenommen, und angesichts der instabilen Zinslage ist ein zusätzlicher Anstieg dieser Kredite nicht ausgeschlossen.
- Schuldenstand 2025: über 17 Milliarden Euro
- Investitionsstau: 6,8 Milliarden Euro
- Schuldenstand 2023: 14,9 Milliarden Euro
- Ausgaben über Einnahmen 2024: knapp 4 Milliarden Euro
- Prognosen für schwächere Steuereinnahmen in den kommenden Jahren
Die niedersächsische Landesregierung sieht sich in den kommenden Jahren möglicherweise gezwungen, anderweitig zu handeln, um die Situation zu stabilisieren. Auch eine Reform, die die Grundsteuern in vielen kleinen und mittleren Kommunen erhöht, wird in dieser kritischen Lage zur Debatte stehen.
Es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen ein gutes Händchen entwickeln, um Lösungen für diese drängenden Probleme zu finden. Die Geschehnisse in Niedersachsen sind höchst aufschlussreich und könnten als Weckruf für andere Bundesländer dienen, die ähnliche Herausforderungen vor der Brust haben.
Für alle, die mehr über die aktuelle Lage und Entwicklungen in Niedersachsen erfahren möchten, sind hier die Berichte von NDR, Die Niedersachsen und LRH zu finden.