Osnabrück setzt auf Baumvielfalt: 41. Baumpflegetage begeistert!

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Die 41. Osnabrücker Baumpflegetage 2025 vereinten Fachleute zur Förderung der Biodiversität und urbanen Natur im Grünen.

Die 41. Osnabrücker Baumpflegetage 2025 vereinten Fachleute zur Förderung der Biodiversität und urbanen Natur im Grünen.
Die 41. Osnabrücker Baumpflegetage 2025 vereinten Fachleute zur Förderung der Biodiversität und urbanen Natur im Grünen.

Osnabrück setzt auf Baumvielfalt: 41. Baumpflegetage begeistert!

Die 41. Osnabrücker Baumpflegetage, die Anfang September auf dem Campus Haste der Hochschule Osnabrück stattfanden, haben nicht nur Experten und Interessierte aus der Baumpflege zusammengebracht, sondern auch wichtige Themen zur Biodiversität in den Fokus gerückt. Rund 320 Teilnehmende, darunter Mitarbeiter von Grünflächenämtern und Garten- sowie Landschaftsbauunternehmen, haben sich zwei Tage lang ausgetauscht und inspiriert.

Eine begleitende Fachmesse vermittelte nicht nur praktische Lösungen für die Baumpflege, sondern war auch eine hervorragende Plattform für Netzwerke. Der Tagungsleiter, Prof. Dr. Jürgen Bouillon, betonte die Notwendigkeit eines fruchtbaren Austauschs zwischen Theorie und Praxis, um die Herausforderungen rund um die Stadtnatur aktiv anzugehen. Eike Jablonski stellte dabei die Rot-Eiche als Baum des Jahres 2025 vor und führte spannende Diskussionen zur Bedeutung alter Stadtbäume für die Artenvielfalt.

Biodiversität als zentrales Thema

Besonders hervorzuheben sind die vielfältigen Themen, die im Rahmen der Baumpflegetage behandelt wurden. Der Fokus lag auf dem Einfluss klimatischer Veränderungen auf Vegetationszonen sowie dem Einsatz von künstlicher Intelligenz im Grünflächenmanagement. Praktische Fragen, etwa der Baumschutz auf Baustellen und die Bekämpfung von Schädlingen an jungen Bäumen, wurden mit Experten diskutiert.

Am zweiten Tag boten sechs Workshops Raum für vertiefte Gespräche. Hierbei ging es um kalkverträgliche Zukunftsbäume und artenschutzgerechte Pflege – ein wichtiges Thema im Kontext der Artenvielfalt, die auch von Initiativen wie dem Förderschwerpunkt Stadtnatur unterstützt wird. Der Masterplan, der 2019 von der Bundesregierung verabschiedet wurde, zielt auf eine naturnahe Gestaltung und Pflege städtischer Grün- und Freiflächen ab, um die biodiversitätsfördernde Durchgrünung von Städten und Gemeinden zu verbessern. Laut der bfn.de soll dabei auch der Einsatz von heimischem Saat- und Pflanzgut gefördert und der Schutz von Alt- und Biotopbäumen sichergestellt werden.

Stadt der Vielfalt

Die Bedeutung der Stadtnatur hat in der Stadtplanung in Deutschland erst in den letzten Jahrzehnten an Gewicht gewonnen. Historisch galt die Beziehung zwischen Mensch und Natur oft als unvereinbar, was dazu führte, dass urbane und natürliche Räume strikt getrennt wurden. Die Glanzzeit der städtischen Grünräume im 19. Jahrhundert diente lange Zeit als Ausgleich zur Urbanisierung – ein Konzept, das mittlerweile modernisiert wird.

Der städtische Naturschutz sieht sich der Herausforderung gegenüber, durch bauliche Nachverdichtung und energetische Sanierungen zurückgehende Biodiversität zu kompensieren. Initiativen wie Animal-Aided Design zielen darauf ab, tier- und pflanzenfreundliche Strukturen in die Stadtplanung zu integrieren – ein Hinweis darauf, dass ein Umdenken notwendig ist, um die Vielfalt in unseren urbanen Räumen zu fördern. Die Planungen sollten proaktiver die Bedürfnisse von Flora und Fauna berücksichtigen und so Lebensräume schaffen, die nicht nur schön, sondern auch funktional sind.

Ein besonderes Highlight der Baumpflegetage war die Baumpflanz-Challenge, bei der Prof. Dr. Bouillon und Pia Rode eine Pyrenäen-Eiche pflanzten. Diese Baumart könnte in Zukunft möglicherweise die Rolle der weniger anpassungsfähigen Stiel-Eiche übernehmen und ist ein eindrucksvolles Beispiel für die sogenannte assisted migration – einer Maßnahme zur Förderung der Artenvielfalt und Anpassung an den Klimawandel. Gabot.de berichtet weiterführend über die Entwicklungen in der Baumpflege.

Die Osnabrücker Baumpflegetage und die Diskussionen über Stadtnatur zeigen, dass es notwendig und möglich ist, die Weichen für eine artenreiche Zukunft in unseren Städten zu stellen. Die Initiativen und Ideen, die hier zusammengetragen wurden, geben Hoffnung, dass die Biodiversität in den urbanen Räumen stärker berücksichtigt wird und somit ein wertvoller Beitrag geleistet werden kann.