Lecornu startet mit Vertrauenskrise: Proteste und Widerstand im Land!

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Neuer Premierminister Sébastien Lecornu steht vor großen Herausforderungen: Vertrauensaufbau und massive Proteste gegen die Rentenreform.

Neuer Premierminister Sébastien Lecornu steht vor großen Herausforderungen: Vertrauensaufbau und massive Proteste gegen die Rentenreform.
Neuer Premierminister Sébastien Lecornu steht vor großen Herausforderungen: Vertrauensaufbau und massive Proteste gegen die Rentenreform.

Lecornu startet mit Vertrauenskrise: Proteste und Widerstand im Land!

Am 10. September 2025 wurde Sébastien Lecornu als neuer Premierminister Frankreichs vorgestellt, und gleich von Beginn an sieht er sich mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Dies berichtet Le Monde. Lecornu, der betont, eine „Ruptur“ in der politischen Vorgehensweise anstreben zu wollen, hält sich indes bedeckt, was seine genauen Pläne angeht. Er möchte zunächst die Meinungen der verschiedenen politischen und gewerkschaftlichen Akteure einholen, bevor er konkrete Schritte ankündigt.

Sein Hauptaugenmerk liegt darauf, Vertrauen wieder aufzubauen und einen Kompromisshaushalt bis zum 31. Dezember zu verabschieden. Doch die Situation ist alles andere als einfach. Einen ersten Dämpfer erhielt der neue Premier bereits am 11. September, als die Gewerkschaft CFDT erklärte, Gespräche über die umstrittene Rentenreform, die unter Premierministerin Élisabeth Borne das Renteneintrittsalter auf 64 Jahre anheben soll, nicht wieder aufnehmen zu wollen. Die CFDT fordert sogar die Aussetzung dieser Reform, da sie sich auf Grundlage eines gescheiterten Dialogs keine soliden Lösungen vorstellen kann.

Proteste und Unruhen in Frankreich

Am Tag seines Amtsantritts kam es zu landesweiten Protesten mit rund 200.000 Teilnehmern, wie Le Républicain Lorrain berichtet. Die Minister des Innern, Bruno Retailleau, bezeichnete diese Mobilisierung als „wichtig“. In ganz Frankreich wurden 550 Versammlungen und 262 Blockaden registriert, die zwar keine größeren Störungen im Bahnverkehr nach sich zogen, jedoch mit „malicious acts“ einhergingen. In Paris wurde beispielsweise das Einkaufszentrum Châtelet-Les Halles geschlossen. Es kam zu Tränengasvorfällen und Festnahmen, wobei 473 Personen insgesamt in Gewahrsam genommen wurden.

Die Gewalt eskalierte in einigen Städten, unter anderem gab es einen Brand in Paris, der möglicherweise durch polizeiliches Eingreifen verursacht wurde. Auch in Rennes kam es zu erheblichen Ausschreitungen, wo ein Bus von Demonstranten beschädigt und in Brand gesetzt wurde.

Politische Auseinandersetzungen und Misstrauensvoten

Zur gleichen Zeit erheben linke und rechtsextreme Oppositionsparteien ihre Stimmen und drohen mit Misstrauensvoten. Jordan Bardella, der Präsident der extremen Rechten, äußerte sich kritisch über Lecornu und warnte vor einer instabilen politischen Situation. Die Regierung, so die Einschätzung vieler Beobachter, befindet sich in einem fortwährenden Wandel, auch wenn sie verspricht, grundlegende Veränderungen in ihrem Ansatz vorzunehmen.

In der Folge der Proteste haben mehrere Städte ihre Diskussionen über zukünftige Aktionen intensiviert, und die Intersyndikale, unterstützt von CGT und Solidaires, hat einen Streik für den 18. September angesetzt. Angesichts dieser angespannten Lage steht Lecornu vor der Herausforderung, sowohl seine eigenen politischen Visionen zu verwirklichen als auch die Sorgen und Ängste der Bevölkerung ernst zu nehmen, um ein tragfähiges Miteinander in Frankreich zu schaffen.

Vom neuen Premier wird erwartet, dass er ein feines Gespür für die politischen Winde entwickelt und die richtigen Entscheidungen trifft, um die Wogen zu glätten und das Vertrauen in die Regierung zurückzugewinnen. Eine Herkules-Aufgabe, die viel Geschick erfordert.