Umweltalarm auf Borkum: Proteste gegen umstrittene Gasbohrungen!

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Am 5.09.2025 protestierten Aktivisten auf Borkum gegen geplante Gasbohrungen im Wattenmeer, unterstrichen von prominenten Rednern.

Am 5.09.2025 protestierten Aktivisten auf Borkum gegen geplante Gasbohrungen im Wattenmeer, unterstrichen von prominenten Rednern.
Am 5.09.2025 protestierten Aktivisten auf Borkum gegen geplante Gasbohrungen im Wattenmeer, unterstrichen von prominenten Rednern.

Umweltalarm auf Borkum: Proteste gegen umstrittene Gasbohrungen!

Am Freitag, den 5. September 2025, erlebte die Nordseeinsel Borkum den Höhepunkt eines Klimacamps, das ein starkes Zeichen gegen die geplanten Gasbohrungen im Weltnaturerbe Wattenmeer setzen wollte. Rund 200 Teilnehmende hatten sich für das Camp angemeldet, das am Donnerstag in Nähe der Strandpromenade aufgebaut wurde. NDR berichtet, dass Klimaaktivistin Luisa Neubauer vor dem Inselbahnhof eine eindringliche Rede hielt, unterstützt von Vertreter:innen der Deutschen Umwelthilfe und der Bürgerinitiative “Saubere Luft Ostfriesland”. Der Anlass? Kritische Stimmen gegen die Genehmigung des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), die Bohrungen des niederländischen Energiekonzerns One-Dyas in der Nordsee angelobt hatten.

Der Protest zielt auf die bevorstehenden Gasbohrungen, die nur 500 Meter vom UNESCO-Weltnaturerbe entfernt geplant sind. Ein Demonstrationszug mit Plakaten zog zur Strandpromenade, während Nele Evers von “Fridays for Future” die Bohrungen als eine Verschärfung der Klimakrise anprangerte. Sie und andere Aktivist:innen befürchten, dass das Ökosystem des Wattenmeeres durch die Gasförderung massiv gefährdet wird. Der WWF hebt hervor, dass bereits einige Arten in der Nordsee auf der Roten Liste stehen und die Gasförderung das Artensterben weiter anheizen könnte WWF.

Umstrittene Genehmigungen und Auswirkungen

Die Genehmigung für die Gasbohrungen wurde bereits erteilt, auch wenn eine Klage gegen diese Entscheidung anhängig ist. Bernd Meyerer von der Bürgerinitiative warned, dass durch die Bohrungen wertvolle Steinriffe geopfert würden. Das geplante Gasfeld dehnt sich zur Hälfte unter niederländischen Gewässern aus und könnte in der ersten Förderphase von 2024 an bis zu 13 Milliarden Kubikmeter fossiles Gas fördern. Diese Menge würde jedoch lediglich weniger als 1% des deutschen Gasverbrauchs abdecken. Das ist nicht genug zur Senkung der Abhängigkeit von Gasimporten, insbesondere in Zeiten steigenden Bedarfs.

Die gesellschaftliche Diskussion wird durch die Zustimmung von Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) zur Gasförderung angeheizt. Er betont die Notwendigkeit der Versorgungssicherheit, während er gleichzeitig versichert, dass Umweltschutz nicht auf der Strecke bleiben soll. Dabei liefert die Deutsche Umwelthilfe kritische Erkenntnisse: Bei der Verbrennung des geförderten Erdgases würden schätzungsweise 65 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt DUH.

Ökosystem und Klimawandel

Das Wattenmeer ist durch den Klimawandel ohnehin bereits stark gefährdet. Der WWF weist darauf hin, dass der beschleunigte Meeresspiegelanstieg Lebensräume vieler Vogelarten bedroht. Der Schutz und die Wiederherstellung dieser schützenswerten Ökosysteme sind dringend geboten. Wenn die Gasbohrungen tatsächlich stattfinden, wird dies das maritime Ökosystem weiter belasten. Unterwasserlärm und mögliche Erdbeben sind nur einige der Risiken, die mit den Bohrungen verbunden sind. Diese Faktoren könnten die Kommunikation und Navigation von Meeresbewohnern erheblich beeinträchtigen.

Dennoch bleibt abzuwarten, welche rechtlichen Schritte unternommen werden können, um die Bohrungen zu stoppen. Die bevorstehenden Entscheidungen über die Gasförderung werfen ein grelles Licht auf die Herausforderungen des Klimaschutzes gegenüber wirtschaftlichen Interessen. Während die Protestierenden auf Borkum ihren Unmut lautstark äußern, stellt sich die Frage, ob das Durchsetzen von Umweltschutz und Klimazielen weiterhin möglich ist.