Mutiger Einsatz für queere Sichtbarkeit: Jannes Wiesner kämpft in Friesland!

Mutiger Einsatz für queere Sichtbarkeit: Jannes Wiesner kämpft in Friesland!
Wilhelmshaven, Deutschland - In Friesland tut sich was! Jannes Wiesner, der 24-jährige stellvertretende Vorsitzende der SPD Friesland, setzt sich für ein großes Anliegen ein: die Sichtbarkeit und Akzeptanz der queeren Community. Wiesner lebt offen als schwuler Mann und betont, dass der Landkreis Friesland, obwohl offen und tolerant, dringend mehr sichtbare Orte für queeres Leben benötigt. „Es fehlt an Treffpunkten und Angeboten für die LSBTIQ*-Community“, so Wiesner. Trotz der Fortschritte in Deutschland, die mit der Streichung des Paragrafen 175 und der Einführung der „Ehe für alle“ einhergingen, bleibt der gesellschaftliche Wandel vor allem in ländlichen Regionen eine Herausforderung.
Die Notwendigkeit interessanter Anlaufstellen wird durch die Schließung einer queeren Beratungsstelle verdeutlicht, die in Friesland vor zwei Jahren auf Initiative der SPD ins Leben gerufen wurde. Nach dem Wegfall des Trägers musste die Bauchschmerzen bereitende Notwendigkeit erneut thematisiert werden. „Ich schaue nun nach einem neuen Partner, um die Beratungsstelle wiederzubeleben“, erklärt Wiesner. Positive Beispiele wie die Aidshilfe in Wilhelmshaven zeigen, wie regionale Zusammenarbeit aussehen kann.
Akzeptanz und Solidarität
Mit dem Start der Kampagne „Was ist queer?“ am 8. April 2025 wird das Thema Queer-Sein ganz klar in den Mittelpunkt gerückt. Initiiert vom Queer-Beauftragten Sven Lehmann, zielt die Kampagne darauf ab, die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen in der Gesellschaft zu fördern. Laut Lehmann akzeptiert zwar die Mehrheit der Menschen in Deutschland die LSBTIQ*-Community als gleichwertigen Teil der Gesellschaft, doch die Bedrohungen durch rechtsextreme und religiöse Kräfte nehmen zu. Täglich werden mindestens sechs Angriffe auf queere Menschen gemeldet, was die Dringlichkeit von Akzeptanzarbeit noch einmal unterstreicht. Die Webseite www.wasistqueer.de bietet dazu wichtige Informationen und Unterstützung.
Ein Aktionsplan „Queer leben“, der ebenfalls von der Bundesregierung ins Leben gerufen wurde, umfasst sechs Handlungsfelder, die die Aufklärungs- und Akzeptanzarbeit fördern sollen. Ein Zwischenbericht informierte im Dezember 2024 über den Umsetzungsstand und kündigte an, alle zwei Jahre weitere Berichte zu veröffentlichen.
Herausforderungen für geflüchtete LSBTIQ*
Ein anderer Aspekt, der oft übersehen wird, sind die besonderen Herausforderungen, vor denen LSBTIQ-Geflüchtete stehen. Diese Personen haben häufig massive Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen in ihren Herkunftsländern sowie während der Flucht erlitten. Die Politik, etwa im Land Brandenburg, berücksichtigt diese Erfahrungen. Unterstützungsangebote konzentrieren sich auf Gewaltprävention und Gewaltschutz, sodass einem sicheren Ankommen nichts im Wege steht. Projekte wie „Queer Integration“ des Vereins Katte e. V. zeigen, wie man für die speziellen Bedürfnisse dieser Menschen sensibilisieren und gute Beratungsstrukturen aufbauen kann.
Wiesner warnt, dass trotz der rechtlichen Fortschritte in Deutschland, gesetzliche Gleichstellung nicht automatisch gesellschaftliche Akzeptanz bedeutet. „Es ist wichtig, aktiv für die queere Community einzustehen, um das Leben für alle Menschen sicherer und freier zu gestalten“, schließt der junge Politiker, der selbst seit sechseinhalb Jahren in einer unterstützenden Beziehung mit seinem Freund lebt.
Es bleibt also viel zu tun, wenn es darum geht, Akzeptanz zu schaffen und die Vielfalt menschlicher Lebensweisen zu feiern. Frischer Wind weht durch Friesland, und ein engagierter Jannes Wiesner ist dabei an vorderster Front.
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Ort | Wilhelmshaven, Deutschland |
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