Nordklubs fordern zusammen Fankultur und Sicherheit im Stadion!
VfL Wolfsburg und Nordklubs betonen Fankultur und Sicherheit bei Innenministerkonferenz in Bremen, 3.-5. Dezember 2025.

Nordklubs fordern zusammen Fankultur und Sicherheit im Stadion!
In einer bemerkenswerten Initiative haben sich die norddeutschen Fußballvereine, angeführt vom VfL Wolfsburg, zusammengeschlossen, um Stellung zur Sicherheit und Fankultur im deutschen Fußball zu beziehen. Am 3. bis 5. Dezember findet in Bremen die Innenministerkonferenz statt, und die Nordklubs – darunter der VfL Osnabrück, Eintracht Braunschweig, Hannover 96, TSV Havelse, SV Meppen und VfB Oldenburg – haben eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Bild berichtet, dass die Klubs sich für eine lebendige, vielfältige und leidenschaftliche Fankultur starkmachen.
In ihren Aussagen betonen die Vereine die besondere Atmosphäre in den Stadien, die ein essentielles Element der Fußballkultur in Deutschland darstellt. Sicherheit und Fankultur werden als eng miteinander verbundene Aspekte betrachtet. „Jeder Stadionbesucher muss sich sicher fühlen können“, so die klare Ansage der Klubs, die gleichzeitig Gewalt, Hass und Provokationen entschieden ablehnen.
Kritik an pauschalen Maßnahmen
Die Nordklubs lehnen einheitliche Maßnahmen ohne spezifischen Anlass ab. Dazu gehören beispielsweise die pauschale Reduzierung von Gästekontingenten bei Risikospielen und die verpflichtende Personalisierung von Tickets. „Wir setzen auf individuelle und faire Entscheidungen“, wird in der Erklärung festgehalten. Es ist ihnen wichtig, dass keine zentrale Stadionverbotskommission die örtlichen Strukturen ersetzt. DFL unterstützt diese Haltung und legt den Fokus auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, Fanorganisationen und den zuständigen Behörden.
Am 12. November 2025 fand eine Sitzung der Bund-Länder-offenen Arbeitsgruppe (BLoAG) statt, bei der Vertreter von Politik, Polizei, DFB, DFL und Fanprojekten über aktuelle Sicherheitsfragen diskutierten. Die deutsche Fankultur, als einzigartig und vielfältig betrachtet, steht jedoch unter Druck. Gewaltbereitschaft von Einzeltätern und potenzielle behördliche Maßnahmen belasten die Atmosphäre in den Stadien, wo offizielle Statistiken die Sicherheit belegen.
Die Rolle von Fanprojekten
Um der Gefährdung entgegenzuwirken, werden seit über 30 Jahren Fanprojekte ins Leben gerufen, die darauf abzielen, Ausschreitungen zu verhindern. Deutschlandfunk hebt hervor, dass diese Projekte Radikalisierungsdynamiken entgegenwirken und als Erfolgsgeschichte gelten. Allerdings gibt es Kritik, wie im Fall von Sachsens Innenminister Armin Schuster, der eine Auswirkungsanalyse fordert, da die direkte Wirkung dieser Projekte oft schwer nachweisbar ist.
Die DFB und DFL haben bereits im Jahr 2022 finanzielle Unterstützung für Fanprojekte zugesagt, um die Sicherheit bei Fußballspielen zu erhöhen und soziale Arbeit zu fördern. Es wird betont, dass die Erfolge dieser Projekte oft in dem bestehen, was nicht passiert, und dass sie die langfristige Persönlichkeitsentwicklung der Fans fördern.
Diese Entwicklungen zeigen, dass sich die Welt des Fußballs nicht nur auf das Spielfeld beschränkt, sondern dass sie auch soziale Verantwortung trägt. Das Engagement der norddeutschen Klubs sowie die Unterstützung der Kooperation zwischen Fanorganisationen und Behörden sind entscheidend, um eine sichere und lebhafte Fußballkultur zu bewahren, die alle Fans im Stadion willkommen heißt. Der Appell an die Politik, auf pauschale Einschränkungen zu verzichten und stattdessen individuelle Lösungen zu finden, könnte der Schlüssel zu einer harmonischen und sichereren Zukunft im Fußball sein.