Rekordernte in Handewitt: 2000 Tonnen Kartoffeln – Wie geht es weiter?

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Finn Petersen aus Handewitt erntete am 02.12.2025 rund 2.000 Tonnen Kartoffeln. Herausforderungen in Lagerung und Vermarktung.

Finn Petersen aus Handewitt erntete am 02.12.2025 rund 2.000 Tonnen Kartoffeln. Herausforderungen in Lagerung und Vermarktung.
Finn Petersen aus Handewitt erntete am 02.12.2025 rund 2.000 Tonnen Kartoffeln. Herausforderungen in Lagerung und Vermarktung.

Rekordernte in Handewitt: 2000 Tonnen Kartoffeln – Wie geht es weiter?

In Handewitt, einer kleinen Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg, erlebte Landwirt Finn Petersen in diesem Jahr eine Rekordernte: Rund 2.000 Tonnen Kartoffeln erblickten das Licht der Welt. Diese beeindruckende Menge kommt zwar mit einem wirtschaftlichen Wert von etwa 2.000 Euro daher, jedoch sind nicht alle Landwirte in der Region mit einem solch erfreulichen Ergebnis gesegnet. Wie NDR berichtet, steht Petersen nun vor der Herausforderung, seine Ernte adäquat zu lagern und zu vermarkten.

Mit ausreichend Platz in seinem Lager möchte Petersen die Kartoffeln zunächst dort aufbewahren. Ein Abwarten der Entwicklungen im Frühjahr könnte sich als kluger Schachzug herausstellen. Aktuell sind die Kartoffelpreise in Schleswig-Holstein jedoch gefallen, was die Vermarktung zusätzlich erschwert. Laut dem Bauernverband Schleswig-Holstein ist die Lage jedoch besser als in vielen anderen Bundesländern, wo die Betriebe teils größere Schwierigkeiten mit der Verwertung ihrer Ernte haben.

Kartoffelpreise und Marktsituation

Der Speisekartoffelmarkt bleibt derzeit stabil im Vergleich zur Vorwoche. Jedoch belastet das üppige Angebot die Marktverhältnisse, wie LKSH feststellt. Zunehmende Absortierungen aus den Lägern zeigen, dass an der Nachfragesituation momentan wenig Bewegung herrscht. Im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) finden bereits Werbeaktionen zu niedrigen Preisen statt, aber die Aussicht auf eine tatsächliche Erholung des Preisniveaus bleibt skeptisch.

Die Marktbeteiligten erhoffen sich in den kommenden Wochen eine Belebung der Nachfrage. Dennoch sind auf dem Terminmarkt kaum Aktivitäten zu verzeichnen; der einzige gehandelten April-26-Termin sank erneut.

Ein Blick auf Europa

Die Situation auf dem Kartoffelmarkt ist nicht nur lokal, sondern ächzt unter den gegebenen Umständen auch auf europäischer Ebene. Im Jahr 2023 gab es regionale Missernten, die die Rahmenbedingungen für die Kartoffelproduktion und -verwertung erheblich beeinflussen werden. Dies zeigt eine Marktanalyse von AMI. Während der Saison war der Preis für Speisekartoffeln zu Beginn hoch, ab Oktober konnten auch für die Verarbeitung bessere Konditionen erzielt werden.

Im Vorfeld der kommenden Saison enthüllt die AMI Markt Bilanz Kartoffeln 2023/24 wichtige Trends und Zusammenhänge. Das Jahrbuch, das ab dem 12. Dezember 2023 erhältlich ist, bietet eine Übersicht über Anbau, Erträge, Preise und vieles mehr. Für Landwirte und Marktbeteiligte bietet es somit wertvolle Einblicke, um die eigene Vermarktungsstrategie zu optimieren und zukünftige Herausforderungen besser zu bewältigen.

Die Lage für Kartoffelbauern bleibt insgesamt eine Mischung aus Hoffnung und Unsicherheit. Während einige wie Finn Petersen von einer Rekordernte profitieren, kämpfen andere um die Verwertung ihrer Ernte. Alle Augen sind auf die Entwicklungen des Marktes in den kommenden Monaten gerichtet.