Heldentaten im Hochwasser: Landrat ehrt mutige Helfer in Vechta!
Landrat Gerdesmeyer ausgezeichnete Helfer für ihren Einsatz während des Weihnachtshochwassers 2023/2024 in Vechta.

Heldentaten im Hochwasser: Landrat ehrt mutige Helfer in Vechta!
Am 2. Dezember 2025 fand eine bewegende Zeremonie statt, bei der Landrat Tobias Gerdesmeyer in Vechta zehn herausragende ehren- und hauptamtliche Helfer mit der Hochwassermedaille des Landes Niedersachsen auszeichnete. Diese Auszeichnung verdanken die Ehrenamtlichen ihrem unermüdlichen Einsatz im Rahmen des “Weihnachtshochwassers” 2023/2024, als das Land mit historischen Niederschlagsmengen und damit einhergehenden Überschwemmungen konfrontiert war. Während die meisten Menschen die Feiertage im Warmen verbrachten, waren diese Helfer im Ernstfall zur Stelle und sorgten für die Sicherheit der Bürger.
Im Landkreis Vechta waren bis zu 800 Helfer während dieser Katastrophe aktiv; sie sperrten Straßen, errichteten Dämme und pumpten Keller aus, um noch schlimmere Schäden abzuwenden. In seiner Ansprache lobte Gerdesmeyer die Technische Einsatzleitung (TEL) und die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ), die mit ihrer Logistik die Verteilung von Sandsäcken koordinierte. Trotz der massiven Herausforderungen konnte Vechta, im Vergleich zu anderen Regionen in Niedersachsen, relativ glimpflich davonkommen und bot Unterstützung für die besonders betroffenen Nachbarlandkreise, wie Cloppenburg.
Das Ausmaß des Weihnachtshochwassers
Das Weihnachtshochwasser 2023/2024 zählt zu den schwersten Naturkatastrophen in Niedersachsen. Über 140.000 Helfer waren im gesamten Bundesland im Einsatz, um die Bevölkerung zu schützen und Schäden zu minimieren. Die Landesregierung stellte kurzfristig über 100 Millionen Euro für Soforthilfen und Schutzmaßnahmen bereit. Historische Niederschlagsmengen von durchschnittlich 155 Litern pro Quadratmeter im Dezember 2023 trafen Niedersachsen, wobei in Braunlage sogar über 385 Liter gemessen wurden. Letztendlich überstiegen die Schäden die 100-Millionen-Euro-Marke und betrafen sowohl öffentliche Infrastrukturen als auch private Haushalte und landwirtschaftliche Betriebe.
Um die Auswirkungen solcher Katastrophen in Zukunft zu lindern, sind umfassende Maßnahmen in Planung. Maskierte Deichverstärkungen, der Bau von Hochwasserrückhaltebecken und die Anschaffung mobiler Deichsysteme stehen auf der Agenda der Landesregierung. Zudem sollen 2024 über 43 Millionen Euro für mehr als 100 Hochwasserschutzprojekte bereitgestellt werden, um die Sicherheit in den betroffenen Gebieten zu erhöhen.
Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes
Angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel und der globalen Zunahme von Hochwasserereignissen ist es entscheidend, dass Niedersachsen sich auch langfristig auf solche Situationen vorbereitet. Statistiken zeigen, dass Hochwasser weltweit die häufigsten Naturkatastrophen darstellen und in Deutschland bereits 7,6 Prozent der Adressen einem statistischen Hochwasserrisiko ausgesetzt sind. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Gefährdung durch Hochwasser auch in Niedersachsen erhöht, wobei die natürlichen Rückhaltemöglichkeiten durch Bebauung und Flussbegradigungen erheblich eingeschränkt wurden.
Laut Daten sind rund 400.000 Einwohner:innen in Deutschland von Hochwasser bedroht, vor allem entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse. Um zukünftige Schäden zu minimieren, muss der Hochwasserschutz konsequent ausgebaut und natürliche Rückhalteräume wiederhergestellt werden. Die Regierung plant, Investitionen in den Hochwasserschutz bis 2048 auf 254 Millionen Euro zu erhöhen, und setzt dabei auf Maßnahmen zur Renaturierung von Flüssen.
Insgesamt zeigt die Auszeichnung der Helfer nicht nur Dankbarkeit, sondern auch die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Krisenzeiten. Nur durch die Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen, Behörden und dem Staat kann den Herausforderungen künftiger Hochwasserereignisse erfolgreich begegnet werden.
Für weiterführende Informationen zu den Hochwasserereignissen in Niedersachsen können Sie die Berichte unter Vechta.de und Niedersachsen.de einsehen sowie einen Überblick zu weiteren Hochwasserereignissen auf Statista erhalten.