Sturmtief Joshua fegt über Schleswig-Holstein: Chaos und Warnungen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Sturmtief "Joshua" trifft Schleswig-Holstein: Einsatz der Feuerwehr in Flensburg, Wetterwarnungen und Entwicklungen im Regionalverkehr.

Sturmtief "Joshua" trifft Schleswig-Holstein: Einsatz der Feuerwehr in Flensburg, Wetterwarnungen und Entwicklungen im Regionalverkehr.
Sturmtief "Joshua" trifft Schleswig-Holstein: Einsatz der Feuerwehr in Flensburg, Wetterwarnungen und Entwicklungen im Regionalverkehr.

Sturmtief Joshua fegt über Schleswig-Holstein: Chaos und Warnungen!

Am Freitagvormittag hat Sturmtief “Joshua” die Westküste von Schleswig-Holstein mit voller Wucht getroffen. Während der Sturm über Helgoland mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 126 km/h fegte, wurden am Festland in Büsum sogar 117 km/h gemessen, was Windstärke 11 entspricht. Meteorologe Sebastian Wache erwartet, dass die Böen bis zum Nachmittag Geschwindigkeiten von 100 km/h erreichen könnten. Diese Naturgewalt bringt nicht nur Sturm und Regen, sondern auch eine erschreckende Sturmflut mit sich, die an der Nordseeküste und in Bereichen des Landes bis zu 2,50 Meter über dem Normalpegel ansteigen könnte. Die Vorwarnungen für Sturm- und Windböen gelten weiterhin, und auch auf dem Brocken sind Orkanböen zu erwarten. Die Situation bleibt angespannt, vor allem im Norden, während im Süden des Landes eine leichte Entspannung in Sicht ist.

Die Einsätze der Feuerwehr hielten sich vorerst in Grenzen. In der Nacht entgegneten die Einsatzkräfte 30 Einsätzen in Dithmarschen, Steinburg, Segeberg und Pinneberg sowie 20 in Flensburg, Nordfriesland und Schleswig-Flensburg aufgrund umgestürzter Bäume, jedoch gab es glücklicherweise keine verletzten Personen zu vermelden. Trotz der ruhigen Einsätze in der Nacht meldet das NDR, dass die Vorhersagen für den Nachmittag und Abend mit Böen zwischen 70 und 85 km/h (Bft 8 bis 9) weiter angespannt bleiben.

Bewegungen im Verkehr

Die Auswirkungen des Sturms machen sich auch im Bahnverkehr bemerkbar. Verspätungen und Ausfälle sind insbesondere auf der Marschbahn keine Seltenheit. Reisende wird geraten, nur unbedingt notwendige Fahrten zu unternehmen. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei hat den Fährbetrieb vorübergehend eingestellt, hat jedoch angekündigt, diesen wieder aufzunehmen, obwohl jederzeit Änderungen im Fahrplan möglich sind. Auch der Halunder Jet zwischen Hamburg und Helgoland bleibt am Freitag und Samstag eingestellt, während die Verbindung zur dänischen Insel Rømø weiterhin besteht, jedoch mit Einschränkungen.

Invasive Arten und ihre Bedrohung

Ein weiteres ernstes Thema, das in den letzten Tagen viel Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die zunehmende Bedrohung durch invasive Arten. Im Rahmen der letzten Jagdsaison wurden über 7.300 Nutrias erlegt – das ist dreimal so viel wie im Jahr zuvor. Auch die Zahl der Waschbären ist um mehr als 50% gestiegen. Der Landesjagdverband fordert dringend mehr Mittel für entsprechende Maßnahmen, um diese Tiere auch in Naturschutzgebieten effektiver zu bekämpfen. Das Landwirtschaftsministerium hat bestätigt, dass der rechtliche Rahmen zur Bekämpfung dieser Arten bereits vorhanden ist.

Zusätzlich hat das Land aufgrund von vier bestätigten Fällen der Vogelgrippe in Wildvögeln eine Allgemeinverfügung erlassen, die strenge Auflagen für Geflügelhalter beinhaltet, darunter Desinfektionspflicht und das Tragen von Schutzkleidung.

Beim Blick auf die Wetterprognosen für die kommenden Tage bleibt die Lage angespannt. Meteorologen rechnen mit weiterer Unruhe durch Mama Natur, da für den Sonntag Schauer, Graupel und möglicherweise sogar Gewitter angekündigt sind, die die Windgeschwindigkeiten erneut ansteigen lassen könnten.

Die Anwohner in Schleswig-Holstein sind gut beraten, sich auf weitere ungemütliche Tage einzustellen. Besondere Vorsicht ist gefragt, da bereits geschwächte Bäume auf den Straßen und Bahnstrecken umstürzen könnten, was die Verkehrssituation weiter beeinträchtigen würde. Eine spürbare Wetterberuhigung wird nicht vor nächste Woche erwartet; Montag und Dienstag bleibt der Wind vermutlich stark. Die Witterungsbedingungen haben damit durchaus das Potenzial für eine ruhige Erholung auf der einen Seite und gefährliche Überraschungen auf der anderen.