Buddenbrookhaus bleibt bis 2030 geschlossen: Was steckt hinter den Verzögerungen?

Buddenbrookhaus bleibt bis 2030 geschlossen: Was steckt hinter den Verzögerungen?

Lübeck, Deutschland - Das Buddenbrookhaus in Lübeck bleibt vorläufig geschlossen und wird voraussichtlich erst im Jahr 2030 wieder seine Türen für Besucher öffnen. Ursprünglich hätte die Wiedereröffnung bereits für 2025 festgelegt werden sollen, doch aufgrund umfangreicher Umbauarbeiten und unerwarteter Proteste hat sich der Termin bereits auf 2029 verschoben und wird nun erneut überdacht, wie stern.de berichtet.

Die Leiterin des Hauses, Carmen Heuer, befindet sich inmitten der Planungen, um das Museum zu einem modernen Schauplatz umzubauen. Geplant ist eine Erweiterung mit dem Nachbargebäude Mengstraße 6, das vom Bund im Jahr 2011 erworben wurde. Diese Umgestaltung soll zusätzliche Ausstellungsfläche sowie Büro- und Seminarräume bieten und steht auch im Zeichen des 30-jährigen Bestehens des Museums, das sich dem Leben und Werk der berühmten Schriftstellerfamilie Mann widmet. Interessanterweise kommen über 90% der Besucher nicht aus Lübeck, was für die überregionale Bedeutung des Hauses spricht.

Kulturelle Unterstützung und Herausforderungen

Das Land Schleswig-Holstein hat rund 19,1 Millionen Euro an Fördermitteln für die umfassenden Bauarbeiten zugesagt. Dies entspricht etwa 70% der gesamten Bausumme, doch die Unterstützung war zwischenzeitlich in Gefahr, da die Umplanung, die die historischen Kellergewölbe in Frage stellt, die ursprünglichen Planungen erheblich beeinträchtigte. Wichtige Entscheidungen, wie das Verzicht auf den Durchbruch eines Kellergewölbes zugunsten eines Treppenhauses, wurden aufgrund von Protesten von Denkmalschutzinitiativen getroffen, die auf den Erhalt des historischen Charakters pochen – ein Punkt, der auch die Bürgerschaft Lübeck beschäftigte. Die Lübecker Museen berichten, dass die Bürgerschaft am 31. August über den aktuellen Stand der Bauarbeiten informiert wird.

Natürlich ist die Notwendigkeit der Baronisierung des historischen Kellers ein heiß diskutiertes Thema. Trotz des Widerstands arbeiten die Verantwortlichen an einer Lösung, die sowohl den Erhalt wichtiger kulturhistorischer Aspekte als auch die Modernisierung des Hauses in Einklang bringt. Laut Dr. Birte Lipinski, der Museumsleiterin, ist dieses Projekt von großer Wichtigkeit und erhält breite politische Unterstützung, was die Legitimität der kulturellen Förderung in Schleswig-Holstein unterstreicht. Das Land fördert entsprechend den gesetzlichen Vorgaben und sichert die Professionalisierung und Weiterentwicklung der kulturellen Infrastruktur im Land.

Mehr Platz für Kunst und Kultur

Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird das Buddenbrookhaus nicht nur eine größere Ausstellungsfläche bieten, sondern auch barrierefreier zugänglich sein, was gerade für die Kunstvermittlung und die museumspädagogischen Angebote wichtig ist. Momentan ist auch das benachbarte Behnhaus von Renovierungsarbeiten betroffen, das am 1. November wieder eröffnet werden soll und bildende Kunst des 19. Jahrhunderts sowie der Klassischen Moderne beherbergt.

Wie die Pläne weiter voranschreiten werden, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Das Buddenbrookhaus wird auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Landschaft Lübecks sein – mit dem Potential, Besucher aus nah und fern anzuziehen. Die Herausforderungen, die es auf dem Weg zur Umsetzung gibt, sind vielschichtig, doch der fesselnde Geist der Familie Mann wird auch weiterhin in den Mauern dieses einmaligen Hauses lebendig bleiben.

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OrtLübeck, Deutschland
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