Ende einer Ära: Lübecker Umweltschutz-Gemeinschaft löst sich auf!

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Lübeck: AGU löst sich auf. Zentrale Umweltgruppe war seit 1971 aktiv, kümmerte sich um Natur- und Umweltschutzfragen.

Lübeck: AGU löst sich auf. Zentrale Umweltgruppe war seit 1971 aktiv, kümmerte sich um Natur- und Umweltschutzfragen.
Lübeck: AGU löst sich auf. Zentrale Umweltgruppe war seit 1971 aktiv, kümmerte sich um Natur- und Umweltschutzfragen.

Ende einer Ära: Lübecker Umweltschutz-Gemeinschaft löst sich auf!

Bittere Nachrichten für Umweltschützer in Lübeck: Die „Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz“ (AGU) hat ihre Pforten geschlossen. Gegründet wurde die AGU 1971 mit dem klaren Ziel, Probleme des Natur- und Umweltschutzes in der Lübecker Region zu erörtern. In ihrer besten Zeit konnte die AGU auf stolze 25 aktive Mitgliedsvereine zurückblicken, darunter der BUND Lübeck und der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer. Doch nun steht fest: Der Mangel an Nachwuchs hat die AGU zur Auflösung gezwungen, was in der Mitgliederversammlung beschlossen wurde.

Heinz Egleder, der bis Oktober 2025 als Sprecher der AGU tätig war und zudem Ehrenvorstand von Hanse-Obst ist, hat einen bewegenden Nachruf verfasst. Die vergangenen Jahre waren geprägt von der Bemühung, den Natur-, Tier- und Lebensschutz in der Region voranzutreiben. Dr. Wolfram Eckloff, der langjährige Sprecher der AGU, beschrieb die Gründung als einen Versuch, die Kräfte für die Umwelt zu bündeln. Der regionale Erfolg war beachtlich: Lübeck konnte 20 bis 25 unterschiedliche Interessenvertreter für den Umweltschutz in einem Netzwerk vereinen – eine Errungenschaft, die vielen anderen Städten verwehrt blieb.

Ein Blick auf die Erfolge

In den 90er Jahren verlieh die AGU sechsmal den Lübecker Naturschutzpreis und spielte eine zentrale Rolle beim Beitritt Lübecks zur Charta von Ålborg. Dieser Schritt wirkte sich nachhaltig auf den lebendigen Prozess zur Lokalen Agenda 21 aus. Die AGU war auch Vorreiter in der naturnahen Waldbewirtschaftung und trug maßgeblich zur Ausrufung des Klimanotstands in Lübeck bei. Die letzten Treffen der AGU fokussierten sich auf aktuelle Themen, wie urbane Mobilität und bienenfreundliche Gärten.

Die Anfänge der AGU waren bescheiden, die ersten Treffen fanden im Vereinsaal der Deutschen Unitarier statt. Doch unter der Leitung von Dr. Eckloff wurde die AGU in den 80er Jahren als gemeinnütziges Konstrukt aufgestellt. Es ist bedauerlich, dass die letzten Versammlungen keinen neuen Sprecher hervorbrachten und somit der Weg für die Auflösung geebnet wurde. Positiv zu vermerken ist, dass ein neues Umwelt-Netzwerk entsteht. Die engagierte Aktivistin Katja Mentz arbeitet daran, der Umweltbewegung in Lübeck frischen Wind zu verleihen.

Die Zukunft der Umweltschutzbewegung

Ein Teil des Vermögens der AGU soll in den Zukunftskongress des neuen Umweltnetzwerks investiert werden, was die Hoffnung schürt, dass die Ideen und Initiativen der AGU in verfälschter Form weiterleben können. Die Bürgerakademie Lübeck, ein weiteres Projekt mit ähnlichen Zielsetzungen, wird im Jahr 2024 ebenfalls abgewickelt, was das traurige Bild der stagnierenden Umweltschutzbewegung in der Region noch verstärkt.

Der Verlust der AGU ist ein herber Rückschlag für die Umweltschützer in Lübeck. Dennoch bleibt zu hoffen, dass neues Leben in den Umweltschutz kommt und die Sache für die Natur nicht ganz zu Grabe getragen wird. Immerhin zeigt die Entstehung des neuen Umweltnetzwerks, dass das Interesse für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein nach wie vor besteht.