Seehundbaby Elke macht Garten bei Nordfriesland unsicher!

Seehundbaby Elke macht Garten bei Nordfriesland unsicher!

Friedrichskoog, Deutschland - Ein Seehundbaby erobert die Herzen in Nordfriesland

Am 12. Juli entdeckte eine Familie aus Nordfriesland einen kleinen Seehund in ihrem Garten. Bei ihren täglichen Arbeiten um die Gänse war ihnen das süße Tierchen aufgefallen. Anneke Klützke, die die Entdeckung machte, vermutet, dass das Heulerchen vom nahegelegenen Tümlauer-Koog stammt, wo die Seehunde in großer Zahl leben. Schätzungen zufolge legte der kleine Seehund eine Strecke von anderthalb bis drei Kilometern zurück, bevor er im Garten landete. Nach dem Fund wandte sich die Familie sofort an die Seehundstation Friedrichskoog, die sich um solche Notfälle kümmert.

Im Moment erholt sich das Seehundbaby, das den Namen Elke erhalten hat, gut in der Station. Wie der NDR berichtet, hat die kleine Marinebewohnerin eine Nabelentzündung, die für „Heuler“, das sind junge Seehunde, nicht ungewöhnlich ist. Dennoch geht es ihr gut, und sie kann seit dem 21. Juli ihre Fischration vollständig fressen. Aufgrund ihres Alters von etwa 10 bis 14 Tagen benötigt Elke jedoch noch längere Zeit, um sich vollständig zu erholen. Aktuell befindet sie sich bis zur vollständigen Genesung in Quarantäne.

Die Arbeit der Seehundstation Friedrichskoog

Die Seehundstation Friedrichskoog ist anerkannt als die einzige berechtigte Aufnahmestelle für Robben in Schleswig-Holstein und eine wichtige Anlaufstelle für verwaiste Seehundbabys, die ohne ihre Mütter nicht überleben können. Jährlich werden im deutschen Wattenmeer über 6.000 Seehunde geboren. Die Hauptgeburtenzeit hat gerade ihre Hochphase erreicht, und von Mitte Juni bis Mitte Juli ist die Aufzucht von Seehundbabys in vollem Gange. Derzeit pflegen die Tierpfleger in Friedrichskoog 153 junge Seehunde, während in der Nachbarstation in Norddeich 111 Tiere versorgt werden. Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, wie sehr die Saison auf Hochtouren läuft.

In Friedrichskoog beispielsweise wurde Lønne, der erste Heuler des Jahres 2021, kürzlich in die Station gebracht und war damals erst einen Tag alt. Auch andere Heuler werden in den nächsten Wochen erwartet, sodass die Station bald noch mehr geschäftige Tage vor sich hat. Die Tiere werden durch ein strenges Fütterungsregime, das mehrmals täglich stattfindet, bis zur Auswilderung aufgepäppelt. Bevor sie in die Freiheit entlassen werden, müssen die Seehunde 25 Kilogramm wiegen und erhalten in der Aufzucht 3 bis 4 Kilogramm Fisch pro Tag.

Ein Blick auf den Schutz der Seehunde

Die Geburts- und Liegeplätze der Seehunde sind für Menschen nur schwer zugänglich, da sie sich in einer Schutzzone befinden, die nicht betreten werden darf. Um die Tiere nicht zu beunruhigen, ist es wichtig, einen großen Abstand zu halten. Die kleinen Seehunde stoßen Kontaktlaute aus, um ihre Mütter zu rufen, wenn sie getrennt sind. Die Pflegekräfte in den Stationen sind darauf trainiert, die ruhigen und vom Stresspotenzial befreiten Umgebungen zu schaffen, die für das Überleben und die Erholung der Seehundbabys so wichtig sind.

Die Geschichte von Elke und die harte Arbeit der Seehundstationen verdeutlichen, wie wichtig es ist, diese Tiere zu schützen und dafür zu sorgen, dass sie eine Chance auf ein Leben in der Freiheit haben. Immerhin gibt es nichts Schöneres, als unsere Seehunde wieder im Meer zu sehen – und die ersten Schritte zu ihrer neuen Freiheit sind bereits gemacht.

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OrtFriedrichskoog, Deutschland
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