Großbrand in Bresegard: 10.000 Hühner verenden, Tierschutz fordert Maßnahmen!
Großbrand in Bresegard: 10.000 Hühner verenden, Tierschutz fordert Maßnahmen!
Bresegard bei Picher, Deutschland - In Bresegard bei Picher, mitten im Landkreis Ludwigslust-Parchim, brach am Montag ein verheerender Brand in einem Geflügelstall aus, der nicht nur das Leben von etwa 10.000 Hühnern forderte, sondern auch eine breite öffentliche Debatte zum Thema Brandschutz in der Tierhaltung auslöste. Die Feuerwehr war mit rund 120 Kräften vor Ort und kämpfte bis in die späten Abendstunden gegen die Flammen, die bei ihrem Eintreffen bereits das gesamte Gebäude in Vollbrand standen. Die schreckliche Rauchentwicklung war laut Berichten kilometerweit sichtbar, was zur Evakuierung eines Wohnhauses in der Nähe und Warnungen für Autofahrer entlang der A24 führte.
Die Ermittler der Polizei gehen derzeit von fahrlässiger Brandstiftung aus, während die Brandursache noch nicht geklärt ist. Der Sachschaden, so die Schätzungen, beläuft sich auf rund eine Million Euro. Kaum hatte das Feuer gelöscht werden können, meldeten Anwohner, stets darauf hingewiesen, Fenster und Türen geschlossen zu halten, aufgrund der starken Rauchentwicklung.
Politische Reaktionen und Forderungen
Die Tragödie hat nicht nur die Tierwelt betroffen, sondern auch enorme politische Wellen geschlagen. Die Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“ äußerte scharfe Kritik und mahnt ein systematisches Versagen im Brandschutz an. Die Stiftung fordert dringend brandsichere Stallabschnitte und einen Zugang für die Tiere zu Freilandflächen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Harald Terpe von den Grünen verlangte umfassende gesetzliche Regelungen für die Brandschutzmaßnahmen in bestehenden Tierhaltungsanlagen. Er beschrieb die gegenwärtigen Zustände als inakzeptabel und fordert Änderungen, um das Leben von Tieren zu schützen.
Besonders hart ins Gericht ging Ina Latendorf von der Linken. Sie verwies auf die katastrophalen Ereignisse von 2021 in Alt Tellin, wo ein Brand in einem Stall zu den Verlusten von 50.000 Schweinen führte. Ihrem Aufruf schlossen sich zahlreiche Mitstreiter an, die baurechtliche Änderungen forderten, um den Schutz der Tiere zu gewährleisten. Hierbei wird auch auf ähnliche Vorfälle in Niedersachsen hingewiesen, bei denen hunderte Ferkel und Legehennen starben.
Eckdaten zu Stallbränden in Deutschland
Die Situation in Bresegard ist kein Einzelfall. Wie eine kürzlich durchgeführte Untersuchung zeigt, sind Stallbrände in Deutschland ein weit verbreitetes Problem. Jährlich leiden zehntausende Tiere darunter. Der Brandschutz in der Nutztierhaltung benötigt dringend Reformen, um die Gefahren für die Tiere zu minimieren. Ein Kongress im März 2023, der sich mit effektiven Brandschutzmaßnahmen in der Nutztierhaltung beschäftigte, brachte Experten aus Feuerwehr, Landwirtschaft und Wissenschaft zusammen, um innovative Lösungen zu diskutieren und konkrete Schritte zur Verbesserung zu unternehmen. Hierbei wurde klar, dass der Fokus bisher meistens auf dem Schutz von Menschen lag, nicht jedoch ausreichend auf den Tieren.
Der Vorfall in Bresegard könnte somit als Weckruf für alle Beteiligten dienen: Der Schutz von Tieren muss in Zeiten wie diesen ganz oben auf die politische Agenda. Die Forderungen nach besserer Ausbildung der Einsatzkräfte und gezielteren Brandschutzkonzepten sind klar und dringend. Nur durch gemeinsamen Einsatz kann das Leid von Tieren künftig verringert werden.
Für weitere Informationen zu den Geschehnissen verweisen wir auf die Berichterstattung des NDR und T-Online, die die Ausgangslage und die politischen Reaktionen klar aufzeigen. Mehr zu den Diskussionen rund um Brandschutz in der Nutztierhaltung finden Sie auch in den Pressemitteilungen der Landesregierung Brandenburg.
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Ort | Bresegard bei Picher, Deutschland |
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