Kampf um Termine: Jugendliche ärgern sich über Arzt-Mangel in MV!

Kampf um Termine: Jugendliche ärgern sich über Arzt-Mangel in MV!
Neubrandenburg, Deutschland - In den letzten Wochen hat eine Leserin aus Neubrandenburg eine regelrechte Odyssee hinter sich, während sie versuchte, einen Arzt für die vorgeschriebene Jugendarbeitsschutzuntersuchung für ihre Tochter zu finden. Diese Untersuchung muss vor dem Beginn einer Ausbildung bei einem Kinder- oder Hausarzt durchgeführt werden, doch die Realität sieht anders aus. „Das war eine fast unendliche Geschichte“, berichtet die Betroffene und schildert, wie sie nach einem Termin suchte, nur um letztlich eine Absage nach vier Wochen Wartezeit zu erhalten. Der Arzt erklärte, dass er diese Untersuchungen nicht mehr durchführen könne, und das, obwohl eine solche Untersuchung gesetzlich vorgeschrieben ist, wie auch LAGuS betont.
Die Situation ist nicht nur in Neubrandenburg angespannt. Über Beschwerden zur Verfügbarkeit der notwendigen Untersuchungen wird aus mehreren Bundesländern berichtet, insbesondere aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Der Druck auf die Ärzteschaft wächst, da die Vergütung für diese Untersuchungen als unzureichend angesehen wird. Die Kassenärztliche Vereinigung verweist zwar auf das Jugendarbeitsschutzgesetz, bietet jedoch keine wirkliche Unterstützung bei der angespannten Lage.
Gesetzliche Vorgaben und ärztliche Abwicklung
Laut dem Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) sind Jugendliche, also Personen im Alter von 15 bis unter 18 Jahren, vor der ersten Beschäftigung ärztlich untersuchen zu lassen. Dieses Vorgehen dient dem Schutz der Gesundheit und der körperlichen Entwicklung junger Menschen, sodass nur geeignete Jugendliche in den Beruf starten. Ein Untersuchungsberechtigungsschein muss bei der zuständigen Meldebehörde beantragt und kann nur dann abgerechnet werden, wenn entsprechende Unterlagen vorgelegt werden, wie BGETEM detailliert beschreibt.
Die Ärztinnen und Ärzte sehen sich aktuell oft nicht in der Lage, solche Untersuchungen durchzuführen, selbst wenn es um vereinbarte Bezahlungen geht. Diese Entwicklung führt dazu, dass viele Eltern, wie die Leserin aus Neubrandenburg, an die Grenzen ihrer Geduld und Möglichkeiten stoßen. Schließlich konnte sie über das Gesundheitsamt einen Termin bei einer Amtsärztin ergattern, die die erforderliche Untersuchung schließlich durchführte. Doch die Erleichterung ist nur von kurzer Dauer, denn im nächsten Jahr steht bereits wieder die Suche nach einem neuen Arzt an.
Appell an die Ärzteschaft
In Anbetracht dieser unschönen Situation appelliert die LAGuS an alle Kinder- und Jugendärzte, weiterhin Jugendarbeitsschutzuntersuchungen anzubieten. Hausärzte sind grundsätzlich berechtigt, diese Prüfungen durchzuführen, jedoch scheint es derzeit an Anreizen zu fehlen. Zudem sind die Kosten für Nachuntersuchungen vom Land zu tragen, was wiederum bedeutet, dass Jugendliche während dieser Zeit freigestellt werden müssen. Diese Regelungen sind elementar, um den jungen Menschen einen sicheren Start ins Berufsleben zu ermöglichen.
Die Herausforderungen sind also vielfältig: während die gesetzlichen Vorgaben weiterhin bestehen, kämpfen Eltern und Jugendliche mit der Verfügbarkeit der erforderlichen medizinischen Untersuchungen. Es bleibt zu hoffen, dass der Druck auf die Politik und die Ärzteschaft fruchtet, um eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten zu finden. Nordkurier wird weiterhin über die Entwicklung berichten.
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Ort | Neubrandenburg, Deutschland |
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