Neubrandenburg setzt Zeichen: Bürgerrat für Toleranz und Vielfalt gegründet!

Neubrandenburg setzt Zeichen: Bürgerrat für Toleranz und Vielfalt gegründet!
Neubrandenburg, Deutschland - Die Stadt Neubrandenburg zeigt sich weltoffen und vielfältig. Im Rahmen eines neuen Bürgerrats wurden Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt eingeladen, aktiv an der Gestaltung des öffentlichen Lebens teilzuhaben. Zwischen Juni und Juli 2025 fanden dazu in drei Sitzungen wertvolle Diskussionen über Toleranz, Vielfalt und Akzeptanz statt. Ein spannendes Format, das die Stimmen von 25 zufällig ausgewählten Neubrandenburgern repräsentiert. Wer glaubt, dass diese Zahlen nur etwas für Statistiker sind, irrt sich: Hier geht es um gelebte Gemeinschaft und um echte Anliegen der Bevölkerung.
Der Bürgerrat, der aus 285 eingeladenen Personen aus dem Einwohnermelderegister rekrutiert wurde, verfolgt das Ziel, die gesellschaftliche Vielfalt zu reflektieren. Die Auswahl basierte auf Alter, Geschlecht, Wohnort und Staatsangehörigkeit, um ein ausgewogenes Bild zu präsentieren. Bei den ersten Sitzungen stand das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund. In moderierten Kleingruppen wurden persönliche Erfahrungen und Werte ausgetauscht, was auch dazu beitrug, dass Empfehlungen und Ideen bis zum 1. Juli 2025 formuliert wurden, die am 23. Juli an die Stadtverwaltung übergeben werden sollen.
Ein Bürgerrat in turbulenten Zeiten
Der Anlass für den Bürgerrat war ein Vorfall, der für Aufregung sorgte: Die Entfernung der Regenbogenflagge vor dem Neubrandenburger Bahnhof. Diese Flagge gilt als wichtiges Symbol für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt. Der Antrag zur Entfernung kam von Ratsherr Tim Großmüller, unterstützt von der AfD und anderen Gruppen, was zu turbulenten Diskussionen führte und sogar den Rücktritt des Oberbürgermeisters Silvio Witt nach sich zog. Witt erklärte, dass der Druck auf sein persönliches Umfeld untragbar geworden sei.
Die Stadtvertretung von Neubrandenburg hatte bereits im November 2024 reagiert und die Stadtverwaltung beauftragt, ein Konzept für ein weltoffenes Neubrandenburg zu entwickeln. Auf der Hauptausschusssitzung vom 23. Januar 2025 fand der Bürgerrat große Unterstützung. Nun scheinen die Chancen für neue Perspektiven und mehr Bürgerbeteiligung groß, trotz Bedenken seitens der Kritiker, die andere Themen wie Sicherheit und Ordnung bevorzugten. Die Mehrheit der Stadtvertretung erhofft sich durch den Bürgerrat positive Impulse.
Wirksamkeit und Unterstützung von Bürgerräten
Das Konzept der Bürgerräte hat sich in Deutschland, und auch in Neubrandenburg, in den letzten Jahren immer mehr etabliert. Wie tagesschau.de berichtet, arbeiten Bürgerräte seit über 50 Jahren an wichtigen politischen Empfehlungen. In Neubrandenburg zeigt sich nun einmal mehr, dass solche Formate dazu beitragen, Meinungen zu bündeln und die Vielfalt der Gesellschaft sichtbar zu machen.
Zusätzlich wird der Prozess vom unabhängigen Team des Projekts „Bürgerräte für MV“ begleitet, und die Finanzierung erfolgt durch die Partnerschaft für Demokratie Neubrandenburg sowie durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern. Um den Teilnehmenden auch eine Aufwandsentschädigung anzubieten, erhielten die Bürgerrat-Mitglieder jeweils 150 Euro. Diese Maßnahmen unterstützen nicht nur die Teilnahme, sondern erhöhen auch die Motivation, aktiv an der Gestaltung der Stadt mitzuarbeiten.
Insgesamt spiegelt der Bürgerrat das Engagement der Bürgerinnen und Bürger wider, ihre Stadt aktiv zu gestalten und sich mit wichtigen Themen auseinanderzusetzen. Neubrandenburg zeigt, dass man mit ein bisschen Mut und Entschlossenheit die Weichen für eine vielfältige und tolerante Gemeinschaft stellen kann.
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Ort | Neubrandenburg, Deutschland |
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