Bremerhaven eröffnet Gewaltschutzambulanz: Hilfe für Betroffene jetzt da!
Bremerhaven eröffnet am 4. September 2025 eine Gewaltschutzambulanz für Betroffene von Gewalt, vertraulich und kostenlos.

Bremerhaven eröffnet Gewaltschutzambulanz: Hilfe für Betroffene jetzt da!
Am 4. September 2025 wurde in Bremerhaven eine bedeutende Neuerung im Bereich des Gewaltschutzes feierlich eingeweiht: die Gewaltschutzambulanz. Diese Einrichtung am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide stellt einen wichtigen Schritt dar, um Betroffenen von häuslicher, sexualisierter oder geschlechtsspezifischer Gewalt zu helfen. Sie können dort kostenlos und vertraulich Verletzungen dokumentieren lassen, was für mögliche Strafanzeigen oder zivilrechtliche Schritte von großer Bedeutung ist. Die offizielle Eröffnung wurde von mehreren prominenten Persönlichkeiten, darunter Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, sowie Dr. Susanne Kleinbrahm, der Medizinischen Geschäftsführerin des KBR, vollzogen.
Das Angebot der Gewaltschutzambulanz ist Teil des Bremer Landesaktionsplans zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, die Deutschland 2017 ratifiziert hat. Diese Konvention zielt darauf ab, Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt zu verhindern, zu bekämpfen und Betroffenen zu helfen. Um die Effektivität dieser Einrichtung weiter zu gewährleisten, stehen 2025 Fördermittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro für den Ausbau des Angebots in Bremen bereit.
Sensible Unterstützung für Betroffene
Die Dokumentation der Verletzungen kann sowohl mit als auch ohne polizeiliche Anzeige erfolgen und geschieht mit dem Einverständnis der Betroffenen. Das geschulte Team der Gewaltschutzambulanz unterliegt dabei der Schweigepflicht, was in solchen sensiblen Fällen von größter Bedeutung ist. Für die genauere Untersuchung gibt es einen geschützten Raum, in dem die Dokumentation erfolgt, während die medizinische Versorgung bei Bedarf in Notaufnahmen oder Arztpraxen sichergestellt ist.
Die Sprechstunden für die Terminvergabe sind von Montag bis Freitag zwischen 9 und 14 Uhr telefonisch unter 0471 299-3309 oder per E-Mail an gewaltschutzambulanz@klinikum-bremerhaven.de erreichbar. Untersuchungen finden mittwochs von 9 bis 11 Uhr und freitags von 14 bis 16 Uhr statt. Betroffene nach sexualisierter Gewalt haben zudem die Möglichkeit, sich ohne Termin in der Zentralen Notaufnahme melden.
Ein starkes Netzwerk
Die Gewaltschutzambulanz in Bremerhaven arbeitet eng mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie der Klinik für Gynäkologie im KBR zusammen. Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit der Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremen-Mitte, die zusätzliche Angebote wie Gutachten und Case-Management bereitstellt. Dies zeigt, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit verschiedener Institutionen ist, um ein umfassendes Unterstützungsnetzwerk für Betroffene zu schaffen.
Auf der Homepage des Klinikums stehen weitere Informationen zur Verfügung, und für akute Verletzungen wird geraten, sich zuerst an eine medizinische Praxis, Notfallambulanz oder Notaufnahme zu wenden, da die Gewaltschutzambulanz keine medizinische Diagnostik oder Wundversorgung durchführt.
Mit der Eröffnung der Gewaltschutzambulanz in Bremerhaven wird ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und zur Unterstützung der Betroffenen unternommen. Diese Initiative zeigt, dass ernsthaft an einer Verbesserung der Situation gearbeitet wird – da liegt was an!