Stralendorf feiert plattdeutsches Ortsschild – Ein Stück Heimatgefühl!
Stralendorf feiert die Einweihung eines plattdeutschen Ortsschildes, das Heimatgefühl und Kulturförderung verbindet.

Stralendorf feiert plattdeutsches Ortsschild – Ein Stück Heimatgefühl!
In Stralendorf, einem kleinen Ort in Mecklenburg-Vorpommern, gibt es einen neuen Grund zur Freude: Ein frisch montiertes Ortsschild mit dem plattdeutschen Namen „Stralendörp“ heißt alle Besucher willkommen. Die Initiative für dieses Schild stammt von Anke Dombrowski, der Leiterin der Plattdeutschgruppe, und markiert einen wichtigen Schritt zur Stärkung der plattdeutschen Sprache. Laut Nordkurier dauerte der Genehmigungsprozess für das Schild ganze drei Jahre, in denen zahlreiche Institutionen, darunter die Gemeindevertretung, die Universität Greifswald sowie die Straßenverkehrsbehörde, zusammenarbeiten mussten.
Die Einweihung des neuen Schildes wurde gebührend gefeiert. Vor Ort versammelten sich ein Chor und Mitglieder eines Seniorenclubs, um ein eigens für die Gemeinde komponiertes Lied vorzuführen, das die Schönheit der Region besingt. Bürgermeister Helmut Richter bezeichnete das Schild als ein „schönes Stück Stralendorfer Geschichte“. In der letzten Zeit hat sich Stralendorf stark verändert, unter anderem dank eines neuen Dorfgemeinschaftshauses und der Eröffnung eines Norma-Marktes, was die Verbundenheit mit der Heimat noch stärker betont.
Plattdeutsch auf der Überholspur
Was viele nicht wissen: Der Schritt zur Einführung plattdeutscher Ortsschilder ist Teil einer breiteren Initiative, die darauf abzielt, die niederdeutsche Sprache in der Region präsenter zu machen. Seit kurzem können Gemeinden ihre Namen auf Plattdeutsch an Ortseingängen anbringen. Ein neues Zusatzschild wird hierfür unterhalb der regulären Ortstafel montiert, was durch einen Erlass des Landtags ermöglicht wurde. Der Hintergrund dieser Initiative ist, die Sichtbarkeit des Niederdeutschen im öffentlichen Leben zu fördern, wie kultur-mv.de berichtet.
Die Förderung der niederdeutschen Sprache hat in der Landesverfassung einen festen Platz gefunden. Gemeinden müssen einen Antrag bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde stellen, um ein solches Zusatzschild zu erhalten. Dabei gibt es Unterstützung von den Universitäten Rostock und Greifswald sowie vom Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern, die beratend zur Seite stehen.
Ein Stück norddeutsche Kultur bewahren
Die plattdeutsche Sprache hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Historische Diskussionen über ihren Erhalt begann mit Ludolf Wienbarg, der 1834 eine Ausrottung der Sprache forderte. Heute hingegen gibt es Einigkeit unter Politikern, Sprachvereinen und Medien über die Notwendigkeit, Plattdeutsch als Teil der norddeutschen Kultur zu bewahren. Verschiedene Initiativen sowie Heimatvereine bemühen sich aktiv um den Erhalt der Sprache. In vielen Bundesländern, wie zum Beispiel in Hamburg und Schleswig-Holstein, wird Plattdeutsch bereits in Schulen unterrichtet, was die Weitergabe dieser kulturellen Tradition entscheidend unterstützt. Die Universität Münster beschreibt, dass Plattdeutsch nicht einfach nur ein Dialekt, sondern eine Regionalsprache ist, die durch einen großen sprachlichen Abstand zum Hochdeutschen geprägt ist.
Mit dem neuen Schild in Stralendorf wird nicht nur ein Stück Heimatgefühl vermittelt, sondern auch ein bedeutendes Stück norddeutscher Identität gewahrt. Die Weitergabe und Pflege der plattdeutschen Sprache ist nicht nur eine Frage der Tradition, sondern auch der kulturellen Vielfalt unserer Region.