Junge Räuber in Bremen: Ein Blick hinter die Kulissen ihrer Taten

Reporter János Kereszti beleuchtet die Hintergründe von jugendlichen Straftätern in Bremen und ihre Fluchtgeschichten.

Reporter János Kereszti beleuchtet die Hintergründe von jugendlichen Straftätern in Bremen und ihre Fluchtgeschichten.
Reporter János Kereszti beleuchtet die Hintergründe von jugendlichen Straftätern in Bremen und ihre Fluchtgeschichten.

Junge Räuber in Bremen: Ein Blick hinter die Kulissen ihrer Taten

Im Herzen Bremens, wo die Geschichten von Hoffnung und Verzweiflung eng verflochten sind, hat Reporter János Kereszti ein Jahr lang die Welt der sogenannten „Jungen Räuber“ erforscht. Diese Gruppe junger Leute wird von der Polizei mit Straftaten wie Diebstahl und Raub in Verbindung gebracht. Im Frühjahr 2024 avaient Mohamed, 20 Jahre alt, und Jawad, 19 Jahre alt, sich bereit erklärt, ihre Geschichten zu teilen. Beide stammen aus Nordafrika und haben eine beschwerliche Flucht hinter sich, die sie durch viele Länder Europas führte und letztendlich ins Gefängnis führte.

In einem Restaurant in Bremen nehmen sie Platz, um von ihrem Lebensweg zu erzählen. Sie sind verurteilt worden wegen Diebstahls, versuchter gefährlicher Körperverletzung und versuchtem Raub mit Waffen. Trotz ihrer kriminellen Vergangenheit sehen sie sich selbst eher als Opfer der Umstände. Für sie sind Armut und Perspektivlosigkeit in ihren Heimatländern die treibenden Kräfte hinter ihrem Handeln, während sie in Deutschland nach einem Neuanfang streben. „Wir wussten nicht, wohin wir gehen sollten“, erklärt Mohamed, der gerade erst aus dem Gefängnis entlassen wurde.

Herausforderungen der Integration

Der Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität ist komplex. Während ein kleiner Teil der Migrant:innen straffällig wird, zeigen sie insgesamt eine höhere Kriminalitätsrate als Einheimische. Eine Analyse der Bundeszentrale für politische Bildung stellt fest, dass diese Differenzen oft durch soziale Belastungen und Herausforderungen in der Integration bedingt sind. Insbesondere Gewaltdelikte unter Geflüchteten treten häufig im Kontext von Konflikten in Gemeinschaftsunterkünften auf und spiegeln die angespannten Lebensumstände wider. Besonders kritisch wird die Situation von Jugendlichen betrachtet: Seit 2022 nimmt die Jugendkriminalität, vor allem unter 12- bis 15-Jährigen, zu. Hier ist dringender Handlungsbedarf gefragt, um die Integration durch eine verbesserte Ausstattung von Schulen und Jugendhilfen zu fördern, so die bpb.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, dass der Anteil ausländischer Tatverdächtiger an allen Fällen 2024 bei 35,4 Prozent lag, obwohl Migrant:innen nur etwa 14,5 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Die Daten verdeutlichen, dass die Kriminalitätsrate unter nichtdeutschen Weißen in den letzten 20 Jahren konstant geblieben ist, auch wenn Einzelfälle, vor allem gewalttätige Übergriffe, große öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen. Das führt oft zu Ängsten in der Gesellschaft hinsichtlich Integrationsproblemen.

Mediale Wahrnehmung und gesellschaftliche Auswirkungen

Medienberichte über die Taten von Migrant:innen schaffen einen negativen Kontext, der die Ängste vor Integration weiter verstärkt. Während 2024 in Deutschland über 342.000 Ausländer als Opfer von Straftaten gezählt wurden, nehmen Berichte über von Zuwanderern begangene Verbrechen überhand und sind oftmals nicht im Verhältnis zu deren Anteil an der Gesellschaft zu verstehen.

Kereszti äußert, dass die Rückschläge bei den Interviewverabredungen mit Mohamed und Jawad die Herausforderungen verdeutlichen, mit denen Migrant:innen konfrontiert sind. Mohamed wird wieder festgenommen, bevor sie ihre Geschichte vollständig erzählen können. Einige Mitglieder der sogenannten „Jungen Räuber“ haben große Schwierigkeiten, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, und der Kreislauf von Straftaten scheint oft schwer zu durchbrechen. Die Überwindung der eigenen Vergangenheit und der Versuch einer neuen Identität in Deutschland sind für viele ein täglicher Kampf.

Zusammengefasst zeigt sich, dass die Herausforderungen, denen junge Flüchtlinge wie Mohamed und Jawad gegenüberstehen, weit über persönliche Schicksale hinausgehen. Es handelt sich um ein gesellschaftliches Problem, das Lösungen erfordert, welche die Integration fördern und die Lebensbedingungen verbessern. Ein ganzheitlicher Ansatz ist notwendig, um Jugendliche, die ähnliche Wege gegangen sind, auf das richtige Gleis zu bringen und die positiven Aspekte von Migration in den Vordergrund zu rücken.

buten un binnen berichtet, dass …, bpb liefert tiefere Einblicke, während Mediendienst Integration weitere Daten zur Kriminalität unter Migration bereitstellt.