Hamburgs Gesundheitsstandort im Fokus: Pflegekräfte dringend gesucht!
Hamburg stärkt seinen Gesundheitsstandort mit neuen Strategien zur Fachkräftegewinnung und Digitalisierung.

Hamburgs Gesundheitsstandort im Fokus: Pflegekräfte dringend gesucht!
Hamburg zeigt sich im Zeichen der Gesundheitsbranche als aufstrebender Standort. Rund 186.000 Personen sind hier in der Gesundheitswirtschaft tätig, und die Handelskammer hat nun eine Strategie vorgestellt, die den Standort weiter stärken soll. Der Schwerpunkt der neuen Initiative? Die Rekrutierung von Fachkräften im Gesundheitswesen. Dies ist besonders relevant, denn wie das NDR berichtet, wird der Mangel an Pflegekräften auch in Norddeutschland zunehmend spürbar.
Ein zentraler Punkt der Strategie umfasst die schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse im Gesundheitsbereich. Aktuell dauert dieser Prozess oft über ein Jahr – eine Zeit, die viele potenzielle Fachkräfte nicht warten können oder wollen. Modellprojekte in der Vergangenheit haben jedoch gezeigt, dass eine Anerkennung innerhalb von zwölf Wochen möglich ist. Dies soll künftig zum Standard erhoben werden. Der Druck ist groß, denn nicht zuletzt kommen 30% der Patientinnen und Patienten aus dem Umland, was die Notwendigkeit guter fachlicher Besetzung unterstreicht.
Fokus auf Ausbildung und Digitalisierung
Ein weiterer Aspekt der Strategie betrifft die Ausbildung von Pflegefachkräften. Die CDU hat zusätzliche Maßnahmen gefordert, um die Ausbildung zu verstärken, darunter die Zulassung von mehr Lehrkräften. Das Ausbildungsmodell soll praxisnah gestaltet werden, insbesondere in sozialpädagogischen Berufen. Zudem planen die Handelskammer und die Asklepios Kliniken, erfahrene Pflegekräfte ohne Studium als Ausbilder zu akzeptieren. Eine vernünftige Entscheidung, denn praktische Erfahrung kann oft eine wertvolle Ressource sein.
Die Gesundheitsbranche in Hamburg ist nicht nur auf die Rekrutierung von Fachkräften angewiesen; auch der digitale Wandel ist ein wichtiges Thema. Die Strategie sieht eine verbesserte Vernetzung mit den norddeutschen Nachbarbundesländern vor. Eine umfassende Digitalisierung könnte schließlich eine nachhaltige Entlastung für die vorhandenen Ressourcen bringen und die 47 Prozent der Befragten ansprechen, die eine bessere personelle Ausstattung für erforderlich halten, um die Attraktivität der Branche zu erhöhen.
Wie wichtig ist das Gehalt?
Die Frage nach der Bezahlung ist unumgänglich. Laut einer Studie von PwC wird ein angemessenes Gehalt als der wichtigste Anreiz für die Wertschätzung in der Pflege eingestuft. Bei Wechselwilligen, Arbeitslosen und frischgebackenen Absolvent:innen in den letzten drei Jahren gaben 68 Prozent an, die Bezahlung sei entscheidend, um langfristig in der Pflege zu bleiben. Bessere Arbeitszeiten und eine verbesserte personelle Ausstattung spielen ebenfalls eine Rolle, belegen aber nur 49 Prozent bzw. 47 Prozent der Befragten.
Hier bleibt die Frage, ob die Gesundheitsbranche in Hamburg das nötige Händchen hat, um sowohl junge Talente als auch erfahrene Fachkräfte für sich zu gewinnen. Den richtigen Mix aus Gehalt, Arbeitszeit und Anerkennung zu finden, könnte sich als Schlüssel zur Lösung des Fachkräftemangels erweisen. Ein wahrlich herausfordernder, aber auch reizvoller Weg für die Zukunft der Hamburger Gesundheitslandschaft.