Militärübung Red Storm Bravo : Hamburg im Ausnahmezustand!
Am 26.09.2025 beginnt die Militärübung "Red Storm Bravo" in Hamburg, um Truppenverlegungen und zivile Zusammenarbeit zu trainieren.

Militärübung Red Storm Bravo : Hamburg im Ausnahmezustand!
Am heutigen 26. September 2025 hat in Hamburg die Militärübung „Red Storm Bravo“ begonnen – ein Großereignis, das die Stadt in den kommenden Tagen in Atem halten wird. In Sichtweite der Elbphilharmonie und des Michel werden die Straßen zum Schauplatz für die größte Militärübung seit dem Ende des Kalten Krieges. Ein Sprecher des örtlichen Bundeswehr-Landeskommandos hat die Übung am Donnerstagmittag bestätigt und angekündigt, dass sie bis Samstag andauern wird. Ziel ist es, unter realistischen Bedingungen zu üben, um die zivil-militärische Zusammenarbeit in Krisensituationen zu stärken, insbesondere im Kontext eines möglichen Konflikts an der NATO-Ostgrenze.
Die Übung startet mit einer Kilometer langen Kolonnenfahrt von Bundeswehrfahrzeugen durch das Stadtgebiet. Dabei wird auch протестiert: Reservisten haben eine Demonstration inszeniert, die die Kolonne symbolisch aufhalten soll. Innensenator Andy Grote (SPD) beschreibt diese Übung als Pionierarbeit in Deutschland, während Pressesprecher Jürgen Bredtmann die Bedeutung solcher langen Kolonnenfahrten betont. Rund 800 Personen sind in die Übung involviert, darunter etwa 500 Soldaten sowie 300 Kräfte aus Polizei, Feuerwehr und anderen Organisationen, die alle eng zusammenarbeiten müssen, um die Abläufe zu simulieren.
Realitätsnahe Simulation und moderne Herausforderungen
Die Szenarien sind alles andere als theoretisch: Truppenverlegungen nach Osten sind nach einem militärischen Konflikt an der Grenze eines baltischen Staates notwendig, was eine logistische Herausforderung darstellt. Kapitän zur See Kurt Leonards hebt hervor, dass Deutschland als zentrale europäische Drehscheibe für Truppenverlegungen im Bündnisfall fungiert. Die Übung umfasst verschiedene Aspekte, von der Ankunft der Truppen im Hamburger Hafen bis zur Weiterverlegung auf Straßen und Autobahnen in Richtung Osten.
Besondere Aufmerksamkeit gilt auch der Drohnen-Abwehr, die am zweiten Tag der Übung geprobt wird, und dem Umgang mit einem Massenanfall von Verletzten, was am dritten Übungstag auf der Agenda steht. Die Stadtverwaltung hat betont, dass der regelmäßige Betrieb im Hafen und das tägliche Leben der Bürger möglichst wenig beeinträchtigt werden sollen. Dennoch rechnen die Verantwortlichen mit Fluglärm und temporären Verkehrsbeeinträchtigungen, vor allem nachts, wenn die Militärfahrzeuge durch die Straßen rollen.
Politische Rückendeckung und Proteste
Politisch finden die Übungen Unterstützung von den meisten Parteien im Hamburger Rathaus, was die Bedeutung der Veranstaltung unterstreicht. Trotz dieser Rückendeckung gibt es jedoch bereits angekündigte Proteste von linken Gruppen, die sich gegen die Übung stellen. Die erste Kundgebung mobilisierte etwa 250 Teilnehmer, die ihre Ablehnung deutlich zum Ausdruck bringen wollen. Solche Proteste machen deutlich, dass in der Bevölkerung unterschiedliche Meinungen zur militärischen Präsenz und ihren Übungen bestehen.
Die Operationszentrale für „Red Storm Bravo“ befindet sich in einer Kaserne in Iserbrook, wo ein großer Teil der Übung “am grünen Tisch” geplant und koordiniert wird. Dennoch steht fest: „Red Storm Bravo“ ist keine öffentliche Veranstaltung, und es sind keine echten Waffeneinsätze vorgesehen. Vielmehr geht es darum, die organisatorischen Abläufe und die Zusammenarbeit mit zivilen Stellen realistisch zu proben – eine Übung, die nicht nur der Bundeswehr, sondern auch der Stadt Hamburg als Logistik-Drehscheibe im Spannungsfall von Bedeutung ist.
Für Hamburg ist dies ein einmaliges, aber auch herausforderndes Ereignis, das die Stadt sowohl in militärischer als auch in ziviler Hinsicht auf die Probe stellt. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Geschehen in den nächsten Tagen entwickeln wird.