Innovatives Checkmobil bringt HIV-Tests direkt zu Hilfsbedürftigen!

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Der Beratungsbus der Aidshilfe Schleswig-Holstein bietet anonyme Tests für HIV und andere Krankheiten in sozialen Brennpunkten an.

Der Beratungsbus der Aidshilfe Schleswig-Holstein bietet anonyme Tests für HIV und andere Krankheiten in sozialen Brennpunkten an.
Der Beratungsbus der Aidshilfe Schleswig-Holstein bietet anonyme Tests für HIV und andere Krankheiten in sozialen Brennpunkten an.

Innovatives Checkmobil bringt HIV-Tests direkt zu Hilfsbedürftigen!

In Schleswig-Holstein tut sich was: Der Beratungsbus der Aidshilfe und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ist seit 2022 im Einsatz und bietet ein niedrigschwelliges Testangebot für Krankheiten wie AIDS, Syphilis und Hepatitis C. Dieses bundesweit einzigartige Konzept hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen, die oft am Rande der Gesellschaft leben, einen anonymen Zugang zu wichtigen Gesundheitsdiensten zu ermöglichen. Der Bus tourt aktiv durch über 20 Standorte in zehn Kreisen des Bundeslandes und steht an zentralen Orten wie Essensausgaben, Wohnungslosenunterkünften und Bahnhofsmissionen, um insbesondere Menschen mit Fluchterfahrung und Drogenkonsumenten zu erreichen, die sonst Schwierigkeiten haben, bestehende Angebote in Anspruch zu nehmen. Laut NDR wurden im Jahr 2025 bereits über 700 Personen beraten und 400 Tests durchgeführt; die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr.

Ein ernstes Thema, das viele betrifft: Im selben Jahr wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) über 3.300 Neu-Diagnosen für HIV gemeldet, wovon etwa 10% durch injizierenden Drogenkonsum verursacht sind. Bei suchtkranken Personen treten häufig späte Diagnosen auf, was oft durch unregelmäßige Testungen, häufige Ortswechsel und ein mangelndes Bewusstsein für die Erkrankung bedingt ist. Es ist daher von großer Wichtigkeit, dass Beratungen und Tests unkompliziert und anonym angeboten werden.

Die Vorteile des Checkmobils

Der Beratungsbus ist mehr als nur ein fahrendes Testlabor – er ist ausgestattet wie eine kleine Arztpraxis, was eine vertrauliche Atmosphäre schafft. Die Tests sind anonym, das bedeutet, dass keine persönlichen Daten erfasst werden und die Ergebnisse nicht in einer Akte festgehalten werden. Dies ist ein entscheidender Vorteil, denn viele Menschen scheuen sich, offizielle Teststellen aufzusuchen. Anonyme HIV-Tests sind auch in den Aidshilfen, bei Gesundheitsämtern und in Checkpoints möglich und werden dort in der Regel durch Schnelltests angeboten, die Ergebnisse schon nach wenigen Minuten liefern. Einige dieser Tests sind kostenlos, während andere gegen eine geringe Gebühr angeboten werden, wie auf aidshilfe.de beschrieben.

Die Möglichkeit, beispielsweise auch einen HIV-Selbsttest zu Hause durchzuführen oder Einsendetests zu nutzen, erweitert die Optionen für die Menschen weiter. Es gibt zahlreiche Angebote, die auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten sind, und die Deutsche Aidshilfe unterstützt Menschen auch durch telefonische und persönliche Beratung in diesen Belangen.

Finanzielle Unterstützung und gesellschaftliches Engagement

Obwohl das Projekt durch das Land Schleswig-Holstein teilweise finanziell unterstützt wird, sind die Initiatoren auf Spenden angewiesen, um die wertvolle Arbeit fortzuführen. Die NDR Benefizaktion 2025, die sich unter dem Motto “Leben ohne Sucht” mit diesem Thema befasst, zeigt, wie wichtig diese Initiativen für die Gesellschaft sind, denn schätzungsweise leben rund 2.000 HIV-positive Menschen in Schleswig-Holstein.

Die steigenden Zahlen zeigen deutlich, dass hier Handlungsbedarf besteht. Ein Blick auf die aktuelle Lage verdeutlicht, dass das Bewusstsein für HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten erhöht werden muss. Laut HIV&more nehmen die Neuinfektionen zu, was unterstreicht, wie relevant die Angebote der Aidshilfe und der Gesundheitsämter sind.

Die Kombination aus niedrigschwelligen Angeboten und offener Beratungsbereitschaft ist der richtige Weg, um Stammkunden aus der sozialen Isolation zu holen. Jeder Test und jede Beratung können dazu beitragen, die Infektionszahlen zu senken und den Menschen eine Chance auf ein gesundes Leben zu geben.