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Märchenhaftes Spektakel: Fischer-Drama begeistert Loitzer Publikum!
Frauensportgruppe aus Loitz bringt Märchenadaption „Vom Fischer und seiner Frau“ zur Aufführung – Tradition seit über 25 Jahren.
Märchenhaftes Spektakel: Fischer-Drama begeistert Loitzer Publikum!
In der beschaulichen Gemeinde Loitz im Ortsteil Gülzowshof hat eine traditionsreiche Theateraufführung zur Adventszeit erneut die Herzen der Zuschauer erobert. Die Frauensportgruppe dort präsentiert nun schon seit mehr als 25 Jahren ein ganz besonderes Spektakel, das auf den Märchen der Gebrüder Grimm basiert. Doch in diesem Jahr erleben die Besucher eine plattdeutsche Adaption der Geschichte „Fischer und syner Fru“, die einst von Philipp Otto Runge verfasst wurde. Wie der Nordkurier berichtet, hat sich das gelegentlich humorvolle Theaterspiel mittlerweile von einem kleinen Publikum im Gutshaus zu einem vollen Saal in der Dorfkneipe gewandelt.
Die Aufführung entführt die Zuschauer in die Geschichte des Fischers Astrid Naussed und seiner Ehefrau Ilse, gespielt von Gerlinde Zander. Ihr Schicksal ändert sich dramatisch, als sie einen Butt fangen, der sich als verwunschener Prinz erweist. Die Wünsche, die der Butt erfüllt, beginnen zunächst bescheiden – ein einfaches Matjesbrötchen. Doch bald schraubt sich die Liste der Forderungen der unzufriedenen Ilse immer weiter nach oben, bis sie schließlich eine neue Küche mit allen erdenklichen Geräten, darunter ein Thermomix und eine Heißluftfritteuse, verlangt. Die Charaktere genießen ihr plötzlich besseres Leben, das sogar Reisen auf die Malediven einschließt. Der Butt, der dabei als wahrer Zauberer auftritt, wird zur treibenden Kraft dieser Wünsche.
Von Bescheidenheit zu Maßlosigkeit
Wie in den klassischen Märchen üblich, zeigt sich auch in dieser Geschichte eine scharfe Wendung von Bescheidenheit zu Maßlosigkeit. Während Ilse immer mehr verlangt, blüht ihre Beziehung zum Fischer auf der Kippe. Sie träumt sogar davon, schneller als NASA und ESA zum Mond zu reisen, was für ein gehöriges Maß an Konflikten zwischen dem Paar sorgt. Am Ende, so berichtet der Wikipedia, wird Ilse für ihre Maßlosigkeit bestraft und findet sich in der bescheidenen Hütte zurück, aus der sie einst gekommen war. Es ist eine eindringliche Mahnung über die Konsequenzen von Gier und unstillbarem Verlangen.
Die Märchenwelt, hier maßgeblich durch das Wirken der Brüder Grimm beeinflusst, bleibt untrennbar mit den Erfahrungen des menschlichen Daseins verwoben. Sie handeln oft von der glücklichen Lösung eines Konfliktes und bieten Figuren, die durch Abenteuer und Schicksalsschläge wachsen. Dies alles wird eindrucksvoll in der Aufführung lebendig, da das Publikum in den plattdeutschen Ruf des Fischers einstimmt und so aktiv Teil der Geschichte wird, wie im Planet Wissen erläutert wird.
Ein Höhepunkt dieser besonderen Inszenierung wird die weitere Vorstellung zur Weihnachtsfeier sein, zu der Rentner und die Lehrerschaft aus Loitz eingeladen werden. Hier können sie erneut erleben, wie Märchen, die alt und doch immer wieder neu erzählt werden, einer Gemeinschaft Freude und Besinnlichkeit bringen. So bleibt die Tradition, Märchen durch das Theater lebendig zu halten, in Loitz lebendig und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit.