Forschung zeigt: So übersteht Hiddensees Dünenheide die Trockenheit!
Wissenschaftler der Universität Greifswald analysieren die Auswirkungen von Trockenheit auf die Dünenheide der Insel Hiddensee.

Forschung zeigt: So übersteht Hiddensees Dünenheide die Trockenheit!
Die Dünenheide auf der malerischen Insel Hiddensee steht im Mittelpunkt neuester wissenschaftlicher Untersuchungen zu den Folgen der Trockenheit. Forscher der Universität Greifswald analysieren die Auswirkungen von Dürreperioden im Rahmen eines weltweiten Dürre-Experiments. Wie Zeit Online berichtet, zeigen die Ergebnisse, dass gepflegte Heideflächen, die durch Beweidung mit Schafen und Ziegen betreut werden, deutlich besser mit Trockenheit umgehen können. Dies geschieht mit dem Ziel, die Überalterung der Heide zu stoppen und neue Pflanzenkeimung zu fördern.
Ein zentrales Resultat der Studie ist die Erkenntnis, dass nicht nur die Intensität eines einzelnen Trockenjahres für die Pflanzen entscheidend ist, sondern vor allem die Häufigkeit und Wiederholung solcher Trockenperioden. Die Forschung verdeutlicht, dass die Vitalität der Pflanzen durch wiederholte Dürrephasen erheblich herabgesetzt wird. Dies gilt besonders für die ältere, unbewirtschaftete Heidefläche, welche im Vergleich zur jüngeren, regelmäßig gepflegten Fläche empfindlicher auf Trockenheit reagiert.
Ein innovatives Dürre-Experiment
Um diese Auswirkungen genau zu beobachten, simulierten die Wissenschafter extreme Trockenbedingungen durch spezielle Dachkonstruktionen, die den Niederschlag von den Heideflächen abhielten. Diese Methodik wurde in einer internationalen Studie dokumentiert, die kürzlich im Fachmagazin Science veröffentlicht wurde. Die Dürreperioden wurden an insgesamt 100 Forschungsstandorten weltweit untersucht, wie uni-bayreuth.de beschreibt. Dabei wurde in verschiedenen Ökosystemen, darunter auch auf weniger bewirtschafteten Grünflächen in Deutschland, der Niederschlag um bis zu 50 Prozent reduziert.
Die Ergebnisse dieser Studien sind alarmierend. Ein Jahr Dürre kann das Pflanzenwachstum um mehr als 80 Prozent vermindern, wodurch auch die Fähigkeit der Ökosysteme zur Kohlendioxidabsorption sinkt. Während an zahlreichen Standorten, einschließlich artenreicher Wiesen in Deutschland, vereinzelt noch keine signifikanten Auswirkungen auf die Biomasseproduktion zu beobachten waren, ist das Risiko in trockeneren Klimazonen deutlich höher.
Das Geduldspiel der Natur
Besonders betroffen von den Veränderungen der Trockenperioden sind artenreiche Grasflächen, die im Schnitt um 36 Prozent weniger Vegetation aufweisen. Dies liegt weit über den bisherigen Schätzungen und unterstreicht die Dringlichkeit des Themas. In Deutschland sorgt jedoch das relativ feuchtere Klima in Kombination mit einer höheren Artenvielfalt für bessere Überlebensraten während der Trockenheit. Dennoch zeigt die Wissenschaft, dass eine „Plaggung“ kleinflächig, anstatt großflächig, durchgeführt werden sollte, um die besten Wachstumsbedingungen für das Heidekraut zu schaffen. Denn Dürre nach dem Plaggen könnte die Regeneration aus Samen empfindlich stören.
Fazit und Ausblick
Die aktuellen Forschungen bringen ein Licht auf die Herausforderungen, die durch den Klimawandel auch in Norddeutschland auf uns zukommen. Es wurden Strategien und Anpassungen für Naturschutzmaßnahmen entwickelt, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Naturschutz wird sich zunehmend an den Erkenntnissen der Klimaforschung orientieren müssen, um die deutschen Ökosysteme, wie die Dünenheide auf Hiddensee, zu bewahren und zu schützen.
Die Dringlichkeit der Thematik zeigt sich nicht nur in den wissenschaftlichen Ergebnissen, sondern auch im täglichen Umgang mit der Natur. Lassen wir uns inspirieren und setzen wir uns für eine nachhaltige Pflege unseres Lebensraumes ein.