Fledermäuse in MV: Dramatischer Rückgang bedroht heimische Arten!

Güstrow, 10.08.2025: NABU warnt vor der Gefährdung von Fledermäusen in MV und ruft zur Teilnahme an Batnight-Veranstaltungen auf.

Güstrow, 10.08.2025: NABU warnt vor der Gefährdung von Fledermäusen in MV und ruft zur Teilnahme an Batnight-Veranstaltungen auf.
Güstrow, 10.08.2025: NABU warnt vor der Gefährdung von Fledermäusen in MV und ruft zur Teilnahme an Batnight-Veranstaltungen auf.

Fledermäuse in MV: Dramatischer Rückgang bedroht heimische Arten!

An einem warmen Sommerabend stellt sich nicht nur der Mensch, sondern auch die Tierwelt darauf ein: Die Fledermäuse, die seit 50 Millionen Jahren auf unserem Planeten leben, fliegen durch die Lüfte, um ihre nächtliche Nahrung zu suchen. In Mecklenburg-Vorpommern sind 16 der 25 in Deutschland nachgewiesenen Fledermausarten beheimatet, doch die alarmierenden Zahlen sprechen eine klare Sprache. Laut dem Naturschutzbund Deutschland, NABU, sind 11 dieser Arten in einem besorgniserregenden Erhaltungszustand. Was geht hier vor? Das Insektensterben, das durch intensive Land- und Forstwirtschaft vorangetrieben wird, hat gravierende Auswirkungen auf diese faszinierenden Säugetiere.

Fledermäuse sind einzigartige Geschöpfe, die sich von Insekten ernähren und dabei als natürliche Schädlingsbekämpfer unverzichtbar sind. Allerdings kämpfen sie ums Überleben. Besonders die Waldbewohner wie die Mopsfledermaus, der Kleine Abendsegler und die Kleine Bartfledermaus sind stark gefährdet. Ihre brutalen Verbreitungsgrenzen schonen nur noch wenige Orte, hauptsächlich im Recknitz- und Trebeltal. Es gilt nun, die Lebensräume dieser Tiere zu schützen, denn die europäischen Schutzbestimmungen, zu denen auch die FFH-Richtlinie gehört, sichern den Bestand dieser Arten, die bereits auf der Roten Liste stehen.

Fledermausschutz braucht engagierte Unterstützung

Der NABU fordert Maßnahmen, die über die bloße Schutzgesetzgebung hinausgehen: Die Landnutzung in Schutzgebieten müsse auf ein naturverträgliches Maß reduziert werden. Dies sei dringend nötig, denn knapp ein Drittel der Landesfläche Mecklenburg-Vorpommerns besteht aus europäischen Schutzgebieten. Doch die Realität zeigt, dass 97% der Lebensraumtypen in der Region bereits als unzureichend oder schlecht eingestuft sind. Das betrifft auch 65% der 96 besonders geschützten Tier- und Pflanzenarten.

Um das Bewusstsein für die bedrohte Situation der Fledermäuse zu schärfen, findet am letzten Augustwochenende die internationale Fledermausnacht statt. In 38 Ländern, darunter Deutschland, wird an diesem Wochenende auf die enormen Schwierigkeiten aufmerksam gemacht, die diese Tiere durchleben müssen. Veranstaltungen zur Batnight in Mecklenburg-Vorpommern sind auf der Website batnight.de aufgelistet und laden die Bevölkerung ein, sich aktiv am Schutz dieser Tiere zu beteiligen.

Geplante Veranstaltungen zur Batnight

In Mecklenburg-Vorpommern stehen diese Events auf dem Programm:

  • 22. August: Fledermausnacht im Plauer Stadtwald (Netzfang)
  • 23. August: Fledermausnacht im Rostocker Zoo
  • 24. August: Führung auf dem Fledermauspfad in Bossow
  • 30. August: Fledermausnacht in der St.-Thomas-Kirche Damshagen, Batnight am Königsstuhl in Sassnitz, Fledermausführung im Fasaneriepark Neustrelitz.

Diese Veranstaltungen bieten nicht nur die Möglichkeit, mehr über die faszinierenden Tiere zu lernen, sondern auch, sich aktiv für ihren Schutz einzusetzen. Es ist ein Aufruf an alle, die Augen zu öffnen und Verantwortung zu übernehmen für ein Stück Natur in unserer Umgebung.

Fledermausprojekte der Deutschen Wildtier Stiftung zeigen, wie wichtig eine fundierte Forschung für den Schutz der Arten ist. Die Nutzung von modernen GPS-Telemetrie-Methoden bietet Einblicke in das Lebensumfeld dieser Tiere und das Flugverhalten, das Aufschluss über Lebensraumstrukturen und Nahrungssuche gibt. In den Plöner Seen beispielsweise wurden erfolgreiche Pilotstudien durchgeführt, wo neue Erkenntnisse zur Lebensweise der Abendsegler gewonnen werden konnten, die durch Lichtschranken und GPS-Sender überwacht wurden.

Es liegt an uns, die gefährdeten Populationen durch nachhaltige Maßnahmen zu schützen und somit ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu schaffen. Lasst uns gemeinsam für die Fledermäuse eintreten, bevor es zu spät ist!