Trauer um Fabian: 550 Menschen sagen in Güstrow Abschied im Gottesdienst

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Am 30.10.2025 fand in Güstrow eine bewegende Trauerfeier für den achtjährigen Fabian statt, an der über 750 Menschen teilnahmen.

Am 30.10.2025 fand in Güstrow eine bewegende Trauerfeier für den achtjährigen Fabian statt, an der über 750 Menschen teilnahmen.
Am 30.10.2025 fand in Güstrow eine bewegende Trauerfeier für den achtjährigen Fabian statt, an der über 750 Menschen teilnahmen.

Trauer um Fabian: 550 Menschen sagen in Güstrow Abschied im Gottesdienst

In Güstrow haben etwa 550 Menschen Abschied von dem achtjährigen Fabian genommen, der vor drei Wochen tragischerweise an einem Tümpel ermordet aufgefunden wurde. Die Trauerfeier fand in der Pfarrkirche St. Marien statt, wo ein bewegendes Bild des kleinen Jungen, der als Engel dargestellt wurde, aufgestellt war. Die emotionale Zeremonie wurde von Pastor Jens-Peter Schulz eröffnet, und die Trauernden hatten alle Plätze in der Kirche eingenommen. Zudem verfolgten etwa 200 andere Besucher den Gottesdienst auf einer Leinwand vor der Kirche, wie Bild berichtet.

Fabians Mutter, Dorina L., kam in schwarzer Kleidung und saß in der ersten Reihe, sichtbar von Trauer erfüllt. Auch sein Vater war frühzeitig vor Ort, um die letzten Ehrerbietungen zu leisten. Die Sportgemeinschaft war durch zahlreiche Fußballer des ETSV Güstrow vertreten, darunter auch Fabians Trainer, die in ihren Trainingsanzügen einen weiteren Ausdruck der Gemeinschaft zeigten. Für Fabian haben rund 140 Kinder aus Güstrow Wimpel bemalt, die während der Zeremonie zu sehen waren. Schwarze Schleifen zierten den Mittelgang der Kirche, und am Eingang wurde eine Kollekte für seine Familie gesammelt.

Ein letzter Gruß

Musikalisch untermalt wurde die Trauerfeier durch den Organisten, der um 17.30 Uhr Eric Claptons „Tears in Heaven“ spielte. Auf den bereitgelegten Liedblättern mit dem Titel „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“ hatten die Trauernden die Möglichkeit, ihre Wünsche auf die Rückseite zu schreiben. Zur Erinnerung wurden Kuscheltiere und ein blauer Fußball in die Kirche gebracht, die das Herz des kleinen Fabian widerspiegeln sollten.

Doch der Schmerz, den die Gemeinde und besonders Fabians Familie empfinden, wird noch durch das Unverständnis verstärkt, dass die Ermittler noch keinen Tatverdächtigen identifizieren konnten. Die Staatsanwaltschaft hält sich seit Wochen bedeckt und gibt keine Informationen an die Presse weiter. Nach Statista gehören der Tod und die mit ihm verbundenen Ängste zum Leben, und viele Menschen tun sich schwer damit, darüber zu sprechen. Die ungewisse Zukunft, der eigene Tod sowie der Tod nahestehender Personen führen oft zu Sorgen und einer spürbaren Angst.

Während der Verlust eines Kindes ein unfassbares Leid mit sich bringt, macht das gesellschaftliche Tabu rund um den Tod die Trauer oft noch schwerer. Rund eine Million Menschen in Deutschland sind von der Thematik betroffen, und die Diskussion über Sterbehilfe bleibt umstritten. Hierzulande ist aktive Sterbehilfe strafbar, während assistierter Suizid seit Anfang 2020 straffrei ist. Die Fragen rund um Entscheidungen für den Fall der Entscheidungsunfähigkeit sind für viele ein wichtiges Thema, das oft zu wenig besprochen wird.

In diesem Zusammenhang wird deutlich, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit den eigenen Wünschen zu befassen. Die Trauerfeier in Güstrow zeigt, wie eine Gemeinschaft zusammenkommt, um ein Kind zu ehren und in schweren Zeiten Halt zu finden. Das Gedenken wird zwar durch die Schrecken der Umstände bedrängt, doch in der Liebe und den Erinnerungen an Fabian wird etwas von seinem herzlichen Wesen und seiner Lebensfreude weiterleben.