Kirchenaustritte im Norden: Gebühren bleiben stabil – was kostet es?
Kirchenaustritte im Norden: Gebühren bleiben stabil – was kostet es?
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Für viele Menschen ist der Kirchenaustritt eine wichtige Entscheidung, die mit gewissen Kosten und Schritten verbunden ist. Wie die Daten aus dem Norden Deutschlands zeigen, haben sich die Gebühren für den Austritt aus der Kirche stabil gehalten, während in anderen Bundesländern Anpassungen vorgenommen wurden. Stern berichtet, dass in Hamburg die Gebühr für die Bescheinigung des Kirchenaustritts seit dem 1. Januar 2005 konstant bei 31 Euro bleibt. Währenddessen hat Thüringen seine Gebühr kürzlich von 30 Euro auf 36 Euro angehoben.
Im gesamten Nordosten Deutschlands variieren die Gebühren für den Kirchenaustritt, sie liegen zwischen 15 und 31 Euro, abhängig vom Bundesland. So wurde die Gebühr in Mecklenburg-Vorpommern zuletzt 2021 von 12 auf 15 Euro angehoben, allerdings fallen Kinder unter 14 Jahren nicht in die Kostenfalle. In Schleswig-Holstein ist man mit einer Gebühr von 20 Euro unterwegs, die ebenfalls seit mehreren Jahren unangetastet ist.
Details zum Kirchenaustritt
Wer aus der Kirche austreten möchte, muss seinen Austritt beim zuständigen Standesamt erklären und die entsprechende Gebühr zahlen. Die gesetzlichen Regelungen in Mecklenburg-Vorpommern sind klar: Die Kirchensteuerpflicht endet mit dem Austritt, welcher ab dem 14. Lebensjahr eigenständig erklärt werden kann. Für jüngere Kinder ist die Zustimmung der gesetzlichen Vertreter notwendig. Mündliche Erklärungen werden protokolliert, während schriftliche vor dem Standesamt beglaubigt werden müssen, wie im Gesetz über die Erhebung von Kirchensteuer im Land M-V dargelegt wird.
Die Prozesskosten für den Kirchenaustritt sind aus dem Alltag nicht wegzudenken. Durchschnittlich fallen sie in Deutschland zwischen 25 und 35 Euro an, wobei man in manchen Regionen bis zu 60 Euro zahlen kann. Zu den Kosten zählt nicht nur die Gebühr für den Austritt, sondern auch administrative Aufwände, Personalkosten und weitere Verwaltungsgebühren, wie beglaubigt.de hervorhebt. Interessanterweise gibt es auch Härtefallregelungen für Menschen mit geringem Einkommen oder Sozialleistungen, beispielsweise können Hartz IV-Empfänger in einigen Bundesländern von Gebühren befreit werden.
Ein Trend im Wandel
Die Zahlen der Kirchenaustritte in Deutschland sind nicht zu übersehen. 2021 verzeichnete man über 639.000 Austritte, während im Jahr 2023 rund 402.694 Personen aus der Katholischen und etwa 380.000 aus der Evangelischen Kirche austraten. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zu 2022 sind die Zahlen nach wie vor hoch. Diese Entwicklung wird oft durch gesellschaftliche Ereignisse, wie Missbrauchsskandale, mit beeinflusst, was zeigt, “da liegt was an” in der Diskussion um Kirchenmitgliedschaften.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Kirchenaustritt eine weitreichende Entscheidung ist, die für viele auch eine finanzielle Komponente hat. Die Gebühren mögen unterschiedlich ausgelegt sein, doch die Auswirkungen auf die Kirchensteuerpflicht bleiben in jedem Bundesland relevant. In einem sich stetig wandelnden gesellschaftlichen Rahmen, werden solche Entscheidungen nicht leichter genommen.
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Ort | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
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