Landgestüt Redefin: Minister Backhaus sichert Zukunft trotz Protesten!

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Bei den Redefiner Pferdetagen in Mecklenburg-Vorpommern wurde ein möglicher Verkauf des Landgestüts thematisiert. Minister Backhaus sichert dessen Zukunft.

Bei den Redefiner Pferdetagen in Mecklenburg-Vorpommern wurde ein möglicher Verkauf des Landgestüts thematisiert. Minister Backhaus sichert dessen Zukunft.
Bei den Redefiner Pferdetagen in Mecklenburg-Vorpommern wurde ein möglicher Verkauf des Landgestüts thematisiert. Minister Backhaus sichert dessen Zukunft.

Landgestüt Redefin: Minister Backhaus sichert Zukunft trotz Protesten!

Am vergangenen Wochenende fanden die Redefiner Pferdetage im Landgestüt Redefin im Landkreis Ludwigslust-Parchim statt, und zwar mit einer bemerkenswerten Beteiligung von knapp 4.000 Besuchern. Diese Veranstaltung zog nicht nur Pferdefreunde an, sondern war auch von Protesten geprägt, die sich gegen mögliche Verkaufspläne des traditionsreichen Landgestüts richteten. In einem Interview mit NDR stellte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) klar, dass das Gestüt nicht verkauft wird, was bei den Anwesenden für Erleichterung sorgte.

Die Zukunft des Landgestüts

Backhaus betonte außerdem, dass das Ziel darin besteht, neue Partner zu finden, um das Gestüt zukunftssicher zu machen und neue Aufgaben zu integrieren. Jährlich benötigt das Landgestüt etwa 1,8 Millionen Euro an Zuschüssen, um am Markt bestehen zu können. Bis zum Jahresende soll entschieden werden, welche neuen Partner in das Landgestüt eintreten werden und welche Auswirkungen dies auf die bereits 315 Jahre alte Anlage haben könnte.

Allerdings gibt es in der Pferdebranche große Bedenken bezüglich der Zukunft des Gestüts. Eine prominente Stimme ist die ehemalige Gestütsleiterin Antje Kerber, die einen Protestaufruf gestartet hat. Im Rahmen ihrer Initiative wurde die Petition „Frau Ministerpräsidentin Schwesig, lassen Sie das Landgestüt Redefin nicht sterben!“ ins Leben gerufen. Innerhalb von gerade einmal zehn Tagen haben fast 4.000 Menschen diese Petition auf openPetition unterzeichnet, darunter auch Unterstützer aus Ländern wie Belgien, Ungarn und Zypern. Max Freiherr von Malzahn, der Initiator, äußerte Besorgnis, dass das Landgestüt womöglich ohne ein tragfähiges Konzept und ökonomische Überlegungen abgewickelt werden könnte.

Bundesministerium reagiert

Das Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern hat die Vorwürfe der Petition zurückgewiesen und versichert, dass ein Verkauf des Landgestüts nicht zur Debatte steht. Es wird eine angespannte Personalsituation sowie Optimierungsbedarf bei den Verwaltungsprozessen und wiederkehrende bauliche Sanierungsmaßnahmen angesprochen. Laut Backhaus ist die Prüfung eines alternativen Betreibermodells voll ergebnisoffen, und er kündigte an, ein Dialogforum mit den Petenten zu veranstalten, um ein offenes Ohr für die Sorgen der Unterstützer zu haben.

Die Diskussion um das Landgestüt wirft auch grundsätzliche Fragen zum Tierschutz und zur artgerechten Haltung von Pferden auf. Im Rahmen des Tierschutzgesetzes, das im vergangenen Jahr aktualisiert wurde, wird der Schutz von Tieren und die Verantwortung der Tierhalter klar geregelt. Laut den Leitlinien sollte sichergestellt werden, dass Tierhalter über das nötige Wissen und die Fähigkeiten verfügen, um eine artgerechte Haltung gewährleisten zu können. Dabei stehen das Wohlbefinden und das Leben der Tiere an oberster Stelle.

Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie es mit dem Landgestüt Redefin weitergeht. Die Bedenken der Öffentlichkeit, die in der Petition deutlich zum Ausdruck gebracht werden, stehen im Kontrast zu den Plänen der Landesregierung und dem Bestreben, die wirtschaftliche Stabilität des Standorts zu fördern. Die Diskussion über alternative Betreibermodelle könnte die Zukunft der traditionsreichen Institution nachhaltig beeinflussen.

Für die weitere Entwicklung des Landgestüts bleibt spannend, ob die geforderten Veränderungen umgesetzt werden können und inwieweit die Stimme der Bürger Gehör findet.