Nach tödlichem Angriff: Gerichtsvollzieher in MV jetzt besser geschützt!

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Neubrandenburg informiert über neue Sicherheitsmaßnahmen für Gerichtsvollzieher nach tödlichem Vorfall im Saarland.

Neubrandenburg informiert über neue Sicherheitsmaßnahmen für Gerichtsvollzieher nach tödlichem Vorfall im Saarland.
Neubrandenburg informiert über neue Sicherheitsmaßnahmen für Gerichtsvollzieher nach tödlichem Vorfall im Saarland.

Nach tödlichem Angriff: Gerichtsvollzieher in MV jetzt besser geschützt!

Die Sicherheit von Gerichtsvollziehern steht derzeit im Fokus, besonders nach einem tragischen Vorfall im Saarland, wo am 25. November 2025 ein 58-jähriger Gerichtsvollzieher während einer Zwangsräumung in Bexbach brutal erstochen wurde. Ein 42-jähriger Mann hat den Angriff mit einem Jagdmesser ausgeführt und wurde umgehend verhaftet. Laut Tagesschau wird gegen ihn wegen Totschlags ermittelt und er wird am 26. November 2025 dem Haftrichter vorgeführt. Der Vorfall, nur drei Monate nach einem ähnlichen Vorfall, bei dem ein Polizist in Völklingen erschossen wurde, hat nun landesweite Diskussionen über die Sicherheit dieser Berufsgruppe ausgelöst.

In Mecklenburg-Vorpommern hat die Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) darauf reagiert, dass die Gerichtsvollzieher auf Anfrage individuell angepasste Schutzwesten und Schutzhandschuhe erhalten können. Außerdem steht ihnen ein Notfall-Pager zur Verfügung, der im Krisenfall Unterstützung anfordert. Auch wenn in Mecklenburg-Vorpommern bisher keine schweren Zwischenfälle im Dienst von Gerichtsvollziehern gemeldet wurden, sieht die Ministerin Handlungsbedarf, um auf die gestiegene Gefährdung zu reagieren. Laut Nordkurier sind in der Region derzeit 75 Gerichtsvollzieher im Einsatz.

Beruf und Risiken

Gerichtsvollzieher in Deutschland sind ein selbständiges Organ der Zwangsvollstreckung und übernehmen wichtige Aufgaben. Sie sind etwa für die Zwangsvollstreckung von Urteilen, die Zustellung von Schriftstücken sowie die Beitreibung von Geldforderungen verantwortlich. Ihre Arbeit ist nicht nur herausfordernd, sondern kann auch riskant sein, da sie regelmäßig mit konfliktbeladenen Situationen konfrontiert werden. In den letzten Jahren gab es in Deutschland eine hohe Anzahl an Pfändungen und Zwangsräumungen; im Jahr 2017 beispielsweise wurden etwa 1,3 Millionen Pfändungen und 53.600 Zwangsräumungen durchgeführt, wie die Wikipedia angibt.

Die jüngsten Ereignisse zeigen deutlich, dass die Sicherheit von Gerichtsvollziehern ernst genommen werden muss. Während in Mecklenburg-Vorpommern bisher nur zwei Beleidigungen im Jahr 2023 und eine weitere im Jahr 2024 registriert wurden, betont der Vorsitzende des Landesverbandes der Gerichtsvollzieher, Gerd Luckas, die Notwendigkeit von erweiterten Sicherheitsmaßnahmen. Diskussionen über den Einsatz von Pfefferspray oder weiteren Schutzmaßnahmen sind angestoßen worden, jedoch ist er vorsichtig mit zu hohen Erwartungen.

Die Justizministerin und auch andere politische Vertreter haben sich mitfühlend gegenüber den betroffenen Familien und Kollegen des Getöteten geäußert. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) zeigt sich betroffen und sprach von einem Angriff auf den Staat. Daher ist klar, dass ein Umdenken beginnen muss, um die Sicherheit dieser Berufsgruppe zu gewährleisten. Gerichtsvollzieher leisten wertvolle Arbeit, und es liegt an der Gesellschaft, sie entsprechend zu schützen.