Wasserbüffel in MV: Die Geheimwaffe für Moor- und Naturschutz!
Mecklenburg-Vorpommern steigert die Wasserbüffelhaltung, um Moore zu pflegen und die Biodiversität zu fördern. 1400 Tiere helfen effektiv.

Wasserbüffel in MV: Die Geheimwaffe für Moor- und Naturschutz!
In Mecklenburg-Vorpommern, wo die sanften Hügel und weiten Wiesen eine malerische Kulisse bieten, leben rund 1.400 Wasserbüffel. Diese eindrucksvollen Tiere haben sich als wahre Landschaftspfleger in Moor- und Nassflächen etabliert. Wie die n-tv berichtet, kommen sie besser mit den herausfordernden Bedingungen in diesen Gebieten zurecht als herkömmliche Rinder. Ein Grund dafür liegt in ihrer einzigartigen Klauen-Physiologie, die es ihnen ermöglicht, selbst schwierige Böden zu durchqueren. Almut Scheler von der Landesforschungsanstalt MV (LFA) hebt hervor, dass die Wasserbüffel nicht nur zur Beweidung eingesetzt werden, sondern auch zur Biodiversität in diesen sensiblen Lebensräumen beitragen.
Wasserbüffel benötigen Wasser zur Abkühlung – idealerweise finden sie ihr Schlammbad zur Erfrischung. Diese besonderen Tiere helfen nicht nur, Flächen freizuhalten, sondern stellen auch eine wertvolle Ressource dar: Ihr Fleisch, sei es in Form von Gulasch, Steaks, Salami oder Jagdwurst, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Obwohl der gesamten Rinderbestand in Mecklenburg-Vorpommern beeindruckende 440.000 Tiere umfasst, bleibt die Wasserbüffel-Herde eine kleine, aber feine Nische.
Wasserbüffel als Tradition und Perspektive
Wasserbüffel haben übrigens eine lange Tradition in Mitteleuropa. Im Hochmittelalter waren sie als Haustiere in Deutschland weit verbreitet, wie die Biorama berichtet. Trotz ihrer Geschichte sind diese robusten Tiere in der modernen Landwirtschaft nicht wettbewerbsfähig ohne Förderung. Manfred Forthofer, der in Österreich 51 Wasserbüffel auf seinem Biohof hält, hat für seine Tiere beispielsweise einen Teich angelegt, um ihnen im Sommer einen kühlen Platz zu bieten. Dies wird besonders wichtig, da Wasserbüffel kein Getreidefutter benötigen und somit eine naturnahe Haltung ermöglichen.
In Rumänien etwa gibt es noch einen Restbestand von etwa 15.000 Wasserbüffeln, die ebenfalls zur Landschaftspflege eingesetzt werden. Der EU Green Deal sieht vor, 20% der europäischen Land- und Meeresflächen ökologisch zu verbessern. Wasserbüffel könnten hier eine entscheidende Rolle spielen, gerade bei der Pflege von Feuchtgebieten und der Förderung von Artenvielfalt.
Ein Blick zur Zukunft
In Deutschland hat die Haltung von Wasserbüffeln in den letzten 15 Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie sind nicht nur in der Landschaftspflege aktiv, sondern auch für die Produktion von Mozzarella-Käse von Interesse. Die International Promotion of the Use of Water Buffaloes in Landscape Management (IFWL) hat sich zum Ziel gesetzt, die positiven Eigenschaften dieser Tiere weiter bekannt zu machen. Sie organisierte bereits Konferenzen, um rechtliche und praktische Rahmenbedingungen zu diskutieren, was auf großes Interesse stößt. Ebenso betont die Website des Naturparks Leiserberge, wie wichtig Wasserbüffel für Naturschutzprojekte sind.
Die Rückkehr großer Pflanzenfresser, wie Wasserbüffel, wird nicht nur als Chance zur Verbesserung unserer Landschaften gesehen, sondern auch als einen Schritt Richtung Nachhaltigkeit im Landwirtschaftssektor. Die Kombination aus alltäglicher Landwirtschaft und Naturschutz ist der Schlüssel, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Schließlich ist Wasserbüffelhaltung nicht nur ein schmackhaftes Geschäft, sondern auch ein Beitrag zur Erhaltung unserer wertvollen Natur.