Eichenprozessionsspinner: Alarmstufe Rot im Kreis Ludwigslust-Parchim!

Eichenprozessionsspinner: Alarmstufe Rot im Kreis Ludwigslust-Parchim!

Parchim, Deutschland - Im Landkreis Ludwigslust-Parchim nimmt die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners alarmierende Ausmaße an. Aktuelle Berichte von Nordkurier zeigen einen Rekordbefall, der sowohl die Anzahl der Nester je befallenem Baum als auch die Verbreitung in der Region betrifft. In diesem Jahr sind einzelne Bäume und ganze Alleeabschnitte so stark befallen, dass sie bereits vollständig kahl gefressen wurden.

Experten sind über die rasante Vermehrung der Raupen überrascht und ziehen eine Trendumkehr in Betracht. Ähnliche Befunde werden auch aus angrenzenden Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gemeldet. Trotz der erforderlichen jährlichen Überwachung des Befalls, die über die Erfassung von Nestern an etwa 150 Straßenabschnitten erfolgt, scheinen die Maßnahmen nicht auszureichen.

Menschen und Umwelt in Gefahr

Die Gesundheitsgefahren, die von den Brennhaaren der Raupen ausgehen, sind nicht zu unterschätzen. Diese können schwere allergische Reaktionen auslösen – von Hautrötungen über Juckreiz bis hin zu Atemwegsreizungen. NDR berichtet, dass insbesondere in der Nähe von Kindergärten Bekämpfungsmaßnahmen dringend erforderlich sind.

Die Bekämpfung der Nester sollte ausnahmslos von erfahrenen Fachfirmen durchgeführt werden. Diese Arbeiten müssen bis Ende Juli abgeschlossen sein, um die Gefahren für die Bevölkerung und Haustiere zu minimieren. Bei Mäh- und Baumpflegarbeiten ist es unabdingbar, auf die Nester zu achten, da die Brennhaare der Raupen gesundheitliche Risiken darstellen können.

Zukünftige Maßnahmen

Für die kommende Saison 2024 wurde entschieden, dass eine zentrale, großflächige Bekämpfung wirtschaftlich nicht tragbar ist. Stattdessen werden individuelle Maßnahmen für einzelne Bäume oder Baumgruppen in geschlossenen Ortschaften empfohlen. Ein Hubschraubereinsatz zur Bekämpfung stark befallener Alleeabschnitte außerhalb von Ortschaften bleibt jedoch möglich.
Die Experten setzen große Hoffnung in die biologischen Bekämpfungsmethoden, die im kommenden Frühjahr angewendet werden sollen, um die frisch geschlüpften Raupen zu bekämpfen.

Der Landkreis bittet die Bürger um Meldung von stark befallenen Eichen unter der Behördennummer 115, um geeignete Maßnahmen planen zu können. Diese zunehmende Belastung erfordert auch eine detaillierte Datenauswertung für die kommenden Bekämpfungsstrategien. Das Umweltbundesamt hat zudem auf die Bedeutung von Warnschildern und Absperrungen in betroffenen Waldgebieten hingewiesen.

Die Situation zwingt die Behörden dazu, im Frühjahr 2026 umfassendere Bekämpfungsmaßnahmen einzuleiten. Die Bevölkerung ist aufgefordert, wachsam zu sein und die Ausbreitung dieses Schädlingen zu melden – das Wohl der Bäume und der Menschen in der Region steht auf dem Spiel.

Details
OrtParchim, Deutschland
Quellen