Schüler rettet sich selbst nach Reifenpanne – Wo bleibt die Hilfe?

Schüler rettet sich selbst nach Reifenpanne – Wo bleibt die Hilfe?
Ein junger Feuerwehrmann in der Uckermark hat mit seiner Erfahrung an der Straße zwischen Prenzlau und Pasewalk nicht nur für Gesprächsstoff gesorgt, sondern auch ein wenig nachdenklich gemacht. Der 18-Jährige hatte kürzlich eine Panne mit seinem Rennrad – der hintere Reifen war platt. Während er geduldig auf Hilfe wartete, passierten zahlreiche Touristen und Rennradfahrer, die sich jedoch nicht die Mühe machten, zu stoppen und dem jungen Mann zu helfen. „Alle haben geglotzt, aber keiner hat angehalten“, äußerte sich der Gymnasiast empört, nachdem er selbst einen neuen Schlauch aufgezogen hatte und sich somit aus der misslichen Lage rettete. Trotz seiner Enttäuschung betont er, dass er keine negativen Schlüsse aus dieser Erfahrung ziehen möchte und an die grundsätzliche Hilfsbereitschaft der Menschen glaubt – eine Haltung, die trotz der Ablenkungen des modernen Lebens bewundernswert ist.
Seine Situation spiegelt ein weit verbreitetes Phänomen wider: Viele sehen gerne hin, doch das tatsächliche Handeln bleibt oft aus. So zeigt seine Geschichte, dass Unterstützung in Notfällen – egal, ob groß oder klein – essenziell ist. Vielleicht regt diese Erfahrung auch andere an, einen Schritt weiter zu gehen, wenn sie in ähnlichen Situationen sind?
Ehrenamtliche Hilfe gefragt
Gerade in Zeiten, in denen das eigene Engagement gefragt ist, gibt es zahlreiche Initiativen, die auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen sind. Die Plattform ich-will-helfen.info bietet eine wertvolle Anlaufstelle, um sich über verschiedene Ehrenämter in Deutschland zu informieren. Hier können sich Interessierte regional oder bedarfsorientiert engagieren. Sei es durch Unterstützung kultureller Veranstaltungen wie beim Rock im Grünen e.V. oder durch die Förderung sozialer Teilhabe bei „Start with a Friend“ – die Möglichkeiten sind vielfältig und für jede Altersgruppe geeignet. Außerdem können Organisationen dort gezielt nach Unterstützung suchen oder eigene Projekte eintragen.
Doch was treibt Menschen zu einem Ehrenamt? Das Engagement ist nicht nur eine freiwillige, unbezahlte Tätigkeit, sondern trägt auch maßgeblich zur Stärkung der Gemeinschaft bei. Viele Deutsche sind bereits in über 86.000 Sportvereinen aktiv, während es allein in der Freiwilligen Feuerwehr mehr als eine Million Ehrenamtliche gibt. Eine große Anzahl ist auch in Kirchen tätig, sei es im Kirchenchor oder als Gruppenleiter, und beteiligt sich so am sozialen Leben. Immer mehr Menschen engagieren sich zudem bei Tafeln, um den wachsenden Bedarf an essenzieller Unterstützung zu decken.
Formen des Ehrenamts | Zahl der Ehrenamtlichen |
---|---|
Sportvereine | 86.000 |
Freiwillige Feuerwehr | 1.000.000+ |
Kirchen | 900.000 |
Tafeln | Steigender Bedarf |
Der internationale Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember erinnert uns jedes Jahr daran, wie wichtig diese Form des Engagements für unsere Gesellschaft ist. Es ist also nie zu spät, selbst aktiv zu werden und die Gemeinschaft mit kleinen Taten zu bereichern.
Inspiriert von der Geschichte des jungen Feuerwehrmanns können Leser:innen gerne ihre eigenen Erfahrungen mit Hilfsbereitschaft teilen und vielleicht auch die Motivation finden, selbst Hilfe zu leisten. Denn wie wir gelernt haben, da liegt was an – für jeden Einzelnen und die gesamte Gemeinschaft.