Bürger in Rostock sorgen sich: Droht Enteignung durch Hafenerweiterung?

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Rostock plant Hafenerweiterung und informiert Bürger über Raumentwicklungsprogramm. Bedenken der Anwohner im Fokus.

Rostock plant Hafenerweiterung und informiert Bürger über Raumentwicklungsprogramm. Bedenken der Anwohner im Fokus.
Rostock plant Hafenerweiterung und informiert Bürger über Raumentwicklungsprogramm. Bedenken der Anwohner im Fokus.

Bürger in Rostock sorgen sich: Droht Enteignung durch Hafenerweiterung?

Gestern hatten die Bürger:innen in Rostock die Möglichkeit, sich über das Raumentwicklungsprogramm zu informieren. Der Regionale Planungsverband hatte dazu eingeladen, und Geschäftsführer Michael Fengler gab spannende Einblicke. So wurden in den letzten drei Wochen gleich mehrere Informationsveranstaltungen durchgeführt, um die Meinungen der Anwohner einzuholen. Allerdings war die Beteiligung diesmal geringer als bei ähnlichen Veranstaltungen vor zwei Jahren. NDR berichtet, dass Fengler die Gründe dafür nicht genau beziffern konnte.

Die letzte Infoveranstaltung fand am Mittwochabend in Rostock statt und war stark auf die geplante Hafenerweiterung fokussiert. Gerade diese Thematik sorgte unter Anwohnern aus Krummendorf, Nienhagen und Poppendorf für Besorgnis. Wie ein Bewohner von Krummendorf berichtete, forderte er, dass bei der Planung die Sorgen um den Wertverlust seines Hauses und die Möglichkeit einer Enteignung nicht ignoriert werden dürfen. Eine Anwohnerin stellte zudem klar, dass der Hafen bis an ihren Gartenzaun rücken könnte – ein Umstand, der nicht nur für sie, sondern für viele in der Nachbarschaft besorgniserregend ist.

Bürgerbeteiligung und Widerspruchsmöglichkeiten

Die Anwohner:innen haben bis zum 8. Dezember die Möglichkeit, Widerspruch gegen den aktuellen Entwurf des Raumentwicklungsprogramms einzulegen. Dies sieht die Planung vor, die im kommenden Jahr verabschiedet und dann verbindlich gelten soll. Ziel ist, die Entwicklung von Stadt und Landkreis Rostock bis etwa 2035 neu zu gestalten, das Wachstum optimal zu steuern und die Umweltbelange zu schützen. Auf der Seite des Planungsverbandes sind die Entwurfsunterlagen umfassend einsehbar, darunter auch Umweltberichte und Planungsdokumente.

Ein zentraler Punkt im neuen Entwurf des Raumentwicklungsprogramms ist die Reduzierung von Windeignungsflächen, während die Industrieflächen ausgeweitet werden, vor allem in Poppendorf Nord. Die Anpassungen in den Flächenzuschnitten sollen dabei helfen, den Peezer Bach sowie die angrenzenden Moorflächen vor einer Einschneidung durch Bebauung zu schützen. Diese Maßnahmen sind Teil der cénoeären Planung, die mit der Veröffentlichung des zweiten Entwurfs am 23. September 2025 einen neuen Schritt gemacht hat. Eine Bekanntmachung des Entwurfs folgte kurz nach der Freigabe.

Die lebhafte Diskussion in der Region zeigt, wie wichtig das Thema Raumentwicklung für die Zukunft Rostocks und seines Umlands ist. Ob die Meinungen der Bürger:innen in den finalen Entwurf einfließen werden, bleibt abzuwarten. Die Zeit bis zur endgültigen Verabschiedung im kommenden Jahr sollte sowohl Planer als auch Anwohner zur intensiven Auseinandersetzung mit den neuen Plänen anregen.