Digitalisierung in Deutschland: Chancenerkennung und Ängste der Bürger

Digitalisierung in Deutschland: Chancenerkennung und Ängste der Bürger
Rostock, Deutschland - Die digitale Welt hat die Lebensweise der Deutschen grundlegend verändert, und das zeigt sich eindeutig in der aktuellen Studie zur digitalen Teilhabe, die jedes Jahr anlässlich des Digitaltags veröffentlicht wird. Laut der Initiative „Digital für alle“ und dem Rathaus Rostock wurden 1.004 Bürger ab 16 Jahren befragt. Ein bemerkenswerter Befund: 86 Prozent der Befragten stehen der Digitalisierung positiv gegenüber, unabhängig von ihrem Alter.
Besonders deutlich wird, dass digitale Technologien für viele eine Erleichterung im Alltag darstellen. So gaben 85 Prozent der Teilnehmer an, dass diese Technologien ihr Leben leichter machen. Dennoch ist die Digitalisierung nicht ohne Herausforderungen. 40 Prozent der Deutschen fühlen sich von digitalen Technologien oft überfordert. Ein wichtiger Punkt, den viele teilen: 44 Prozent befürchten, mit der technischen Entwicklung nicht Schritt halten zu können.
Die Sorgen der Deutschen
Die Angst vor einer digitalen Spaltung ist real. Laut der Studie sehen 63 Prozent Deutschland als „digital gespalten“. Der Trend hat sich in den letzten Jahren weiter verschärft; 2022 lag dieser Wert noch bei 58 Prozent. Auch die Wahrnehmung des Tempos der Digitalisierung zeigt unterschiedliche Ansichten: 59 Prozent finden es zu langsam, während 22 Prozent es als zu schnell empfinden. Besonders ausgeprägt ist diese Ansicht bei den über 75-Jährigen, von denen fast die Hälfte das Tempo als zu schnell empfindet.
Doch nicht nur die Geschwindigkeit der Digitalisierung bereitet Sorgen. Auch der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) wirft Fragen auf. 75 Prozent der Befragten betrachten KI als Chance für die Gesellschaft, doch 24 Prozent sehen in ihr eine Bedrohung. Zudem wünschen sich 61 Prozent eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über die Auswirkungen von KI.
Wachsende Interesse an Digitalisierung
Ein Lichtblick inmitten dieser Bedenken ist das wachsende Interesse an digitalen Kompetenzen. Fast die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) möchte mehr über Künstliche Intelligenz lernen. Dies unterstreicht den Wunsch, aktiv und informiert an der digitalen Entwicklung teilzuhaben. Dennoch gibt es zahlreiche Barrieren: 70 Prozent der Menschen sind besorgt über die Sicherheit ihrer Daten, was sie von der Nutzung digitaler Geräte abhält. Auch fehlendes technisches Wissen ist ein Grund für 34 Prozent, auf digitale Technologien zu verzichten.
Der Weg zur digitalen Teilhabe
Zur Förderung der digitalen Teilhabe wird am 7. Juni 2024 der bundesweite Digitaltag stattfinden. Mit rund 2.000 Aktionen, die Workshops, Seminare und Dialoge umfassen, möchte die Initiative „Digital für alle“ das Bewusstsein für digitale Kompetenzen stärken und die Gesellschaft dazu ermutigen, sich mit den neuen Technologien auseinanderzusetzen. Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing wird die Veranstaltung eröffnen und Impulsreferate halten, um das Engagement für die digitale Zukunft voranzutreiben.
Im Rahmen der EU-Strategie zur digitalen Transformation wird auch unser europäischer Raum zunehmend auf die Nutzung von Daten und KI fokussiert. Laut einem Beitrag der IWD hat die EU das Ziel, bis 2030 drei Viertel der Unternehmen im Cloud-Computing und der Nutzung von Big Data aktiv zu machen. Hierbei wird eine Balance zwischen der Förderung von Innovationen und einer übermäßigen Regulierung angestrebt, um die Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt zu sichern.
Eines ist klar: Die digitale Transformation bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Der Schlüssel liegt darin, die Gesellschaft für diese Entwicklungen zu sensibilisieren und entsprechend auszubilden, damit wir alle von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren können.
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Ort | Rostock, Deutschland |
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