Rostock in Not: Suchthilfe gefährdet durch Haushaltssperre!
Rostock steht vor Herausforderungen in der Suchthilfe: Haushaltssperre betrifft soziale Träger. Beratung in Gefahr.

Rostock in Not: Suchthilfe gefährdet durch Haushaltssperre!
In Rostock zeichnet sich ein besorgniserregendes Bild für die Suchthilfe. Eine Haushaltssperre, die aufgrund der angespannten finanziellen Lage der Stadt verhängt wurde, schlägt stark auf die Angebote sozialer Träger durch. Insbesondere Einrichtungen wie Caritas, Diakonie und Volkssolidarität stehen unter Druck, was angesichts der steigenden Zahl an Hilfesuchenden nicht untätig bleiben kann. Die aktuelle Situation gefährdet nicht nur existierende Angebote, sondern könnte auch zur Schließung von Beratungsstellen führen. Clara Evers-Zimmer, Leiterin der Suchthilfe des Caritasverbandes, äußert sich alarmiert über die mögliche Schließung einer ihrer Beratungsstellen. Dies würde nicht nur den Verlust einer Anlaufstelle für Betroffene bedeuten, sondern auch die umfassende Betreuung in der Region gefährden.
Die Sorgen umfassen auch die Volkssolidarität sowie die evangelische Suchtberatung, die ebenfalls um ihre Angebote bangen. In einem Sozialausschuss erklärte Sozialsenator Steffen Bockhan, dass Einsparungen aufgrund der angespannten Haushaltslage der Stadt notwendig seien. Er berichtete von erheblichen Einnahmeverlusten, die die finanzielle Unterstützung für soziale Projekte erheblich einschränken könnten. Birgit Grämke, von der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen in Mecklenburg-Vorpommern, betont die negativen Auswirkungen auf Hilfesuchende. „Weniger Beratungspersonal führt unweigerlich zu einem Rückgang der Hilfesuchenden“, so Grämke.
Steigende Nachfrage nach Suchtberatung
Ein ernstzunehmender alarmierender Trend zeigt sich in den Zahlen: 2024 suchten etwa 1.923 Menschen in Rostock Unterstützung bei Suchtproblemen – das sind 70 mehr als im Vorjahr. Diese steigende Zahl verdeutlicht den dringenden Bedarf an präventiven und rehabilitierenden Maßnahmen. Ein gut funktionierendes Suchthilfesystem, das sich erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt hat, steht nun auf der Kippe. Eine Vielzahl an Hilfsangeboten, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen mit Suchtproblemen eingehen, könnte durch die Kürzungen bedroht sein, wenn die zuständigen Stellen nicht entsprechend reagieren.
Zusätzlich zur Beratung sind auch präventive Maßnahmen und Selbsthilfegruppen von zentraler Bedeutung. Diese bieten nicht nur Unterstützung, sondern auch Raum für Austausch und Solidarität unter Betroffenen. Laut dhs.de steht Hilfen grundsätzlich für alle Menschen mit Suchtproblemen zur Verfügung, auch wenn manche Angebote kostenpflichtig sind und Bewilligungen von Krankenkassen erforderlich sind. Für eine nachhaltige und vorausschauende Planung der Suchtprävention fordern die Experten eine klare Strategie von Seiten der Stadt, um sowohl die aktuelle als auch die zukünftige Versorgung zu sichern.
Die Möglichkeit zur offenen Sprechstunde, die die Caritas in verschiedenen Städten anbietet, zeigt, wie wichtig der unkomplizierte Zugang zu Hilfsangeboten ist. In Zeiten, in denen Unterstützung dringender denn je benötigt wird, muss sichergestellt sein, dass solche Angebote bestehen bleiben. Ein Aufruf zur gemeinsamen Verantwortung und Handlung ist jetzt gefordert, um die negativen Folgen der Haushaltskürzungen hinsichtlich der Suchthilfe zu vermeiden.