Die Fledermaus in Schwerin: Eine bunte Zeitreise ins Plattenbau-Drama
„Die Fledermaus“ wird bis November 2025 im Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin aufgeführt. Erleben Sie das nostalgische Plattenbau-Setting.

Die Fledermaus in Schwerin: Eine bunte Zeitreise ins Plattenbau-Drama
Ein Hauch von Nostalgie und ein kleiner Schuss Humor: Die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss II feiert derzeit im Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin große Premiere. Inszeniert von der talentierten Regisseurin Stephanie Schimmer, die am Eröffnungstag auch ihren 43. Geburtstag feierte, bringt die neue Aufführung die charmante Geschichte rund um den Lebemann Gabriel von Eisenstein in ein ganz frisches Licht.
In dieser Inszenierung, die bis Mitte November 2025 auf die Bühne kommt und insgesamt fünf Aufführungen umfasst, wird die Handlung in ein Plattenbau-Ambiente der späten 1980er Jahre versetzt. Diese zeitliche Verschiebung ist nicht nur eine kreative Entscheidung, sondern auch eine Möglichkeit, gesellschaftliche Strukturen der DDR zu beleuchten. Die Bühnenbilder von Torsten Mittelstädt mit Hochhaus-Fassaden und typischen Möbeln laden das Publikum zu einer Zeitreise ein. So wird der Zuschauer in die Welt der gelben Blumentapeten und Kassettenrekorder entführt, die das Lebensgefühl dieser Zeit widerspiegeln, wie NDR berichtet.
Ein modernes Flair mit unverwechselbarem Charme
Die Handlung der Operette dreht sich um die Hauptfigur Gabriel von Eisenstein, gespielt von Sebastian Köppl, der sich eigentlich auf dem Weg ins Gefängnis befindet, jedoch von Dr. Falke zu einer rauschenden Party eingeladen wird. Falke, brillierend dargestellt von Martin Gerke, hegt einen Racheplan aufgrund eines damals erlebten Streiches von Eisenstein. Diese Konstellation sorgt für vielschichtige und unterhaltsame Momente, die das Ensemble um die eindrucksvolle Anna Graf als Adele und die pompös ausgestattete Laila Salome Fischer als Orlowskaja ergänzt.
Doch nicht alles ist nur Spaß: Kritiker werfen der Regie eine fehlende Originalität und Tiefe im Vergleich zu früheren Inszenierungen vor. Während das Ensemble dank diverser Gastspiele, wie mit Albert Memeti als Alfred und Lemmi Lembcke als Frosch, aufgestockt wurde, scheint die akustische Platzierung hinter der Bühne eine Herausforderung zu sein. Ein Umstand, der die Staatskapelle unter Dominik Beykirch manchmal vor Probleme stellt, wie die Nordkurier anmerkt.
Aufführungstermine und Ticketinformationen
Wer Lust hat, sich von dieser modernen, aber nostalgischen Darbietung mitreißen zu lassen, kann die folgenden Aufführungen besuchen:
- 17.10.2025, 19:00 Uhr
- 22.10.2025, 19:00 Uhr
- 26.10.2025, 15:00 Uhr
- 12.11.2025, 19:00 Uhr
- 14.11.2025, 19:00 Uhr
Die Ticketpreise variieren zwischen 16,80 und 48,30 Euro, sodass für jeden Geldbeutel etwas dabei ist.
In den nächsten Jahren wird es zudem einen Wechsel im Führungsteam des Theaters geben: Joanna Lewicka wird die Nachfolge von Nina Steinhilber in der Spielzeit 2026/27 antreten. Gleichzeitig steht der Generalintendant Wegner aufgrund von Differenzen in der Theaterlandschaft, in der unter anderem Milan Peschel einen „Kahlschlag“ anprangert, in der Kritik.
Die „Fledermaus“ ist nicht nur ein Stück zeitloser Musikgeschichte, sondern bietet auch die Gelegenheit, mit einem Augenzwinkern in eine Vergangenheit voller Höhen und Tiefen einzutauchen. Johann Strauss II’S Werk bleibt ein fester Bestandteil der Operetten-Kultur und bietet eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration für Regisseure und Darsteller weltweit, wie in der umfangreichen Liste seiner Operetten zu sehen ist.