Scholz warnt: AfD gefährdet die Demokratie und den sozialen Frieden!
Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz äußert sich zur AfD und betont die Bedeutung von Vielfalt in der Demokratie am 18.11.2025.

Scholz warnt: AfD gefährdet die Demokratie und den sozialen Frieden!
In einem kürzlichen Bürgergespräch in Brandenburg hat der ehemalige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) scharfe Kritik an der AfD geübt, die er als „antidemokratisch“ bezeichnete. Scholz unterstrich die Gefahren, die von einer solchen Haltung ausgehen, und verwies auf die düstere Geschichte des Nationalsozialismus, bei dem der Ausschluss bestimmter Gruppen im Zentrum der Ideologie stand. Besonders kritisch sah er die Rhetorik der AfD, die von einem homogenen Volk spricht und sich als alleinige Wahrheitsvertreterin versteht. Dies sei unvereinbar mit den Werten der Demokratie.
„Vielfalt und Unterschiedlichkeit sind die Säulen eines funktionierenden demokratischen Systems“, erklärte Scholz. Er warnte davor, dass demokratische Parteien Akzeptanz für Wahlen und Entscheidungen zeigen müssen, auch wenn es bedeutet, abgewählt zu werden. Ein Rechtsstaat, der die Einhaltung gerichtlicher Urteile respektiert, sei unerlässlich, um den Pluralismus zu bewahren. Aus diesen Gründen wird die AfD mittlerweile vom Verfassungsschutz beobachtet, da sie die demokratischen Grundlagen in Frage stellt, so der Nordkurier.
Die Bedeutung von Migration in der Demokratie
Doch wie fügt sich die Diskussion um die AfD in das größere Bild der Migration und Demokratie ein? Migration stellt eine Herausforderung dar, die die demokratische Legitimität der Einwanderungsregeln tangiert. Dies erklärt die Bundeszentrale für politische Bildung. Menschen ziehen aus unterschiedlichen Gründen nach Deutschland, sei es aus freier Wahl oder aufgrund von Notlagen. Daher ist das Spannungsverhältnis zwischen einer offenen Gesellschaft und Regeln zur Einwanderung stets ein Thema der gesellschaftlichen Auseinandersetzung.
Scholz’ Aussagen rufen Erinnerungen an die Äußerungen von Hannes Gnauck, einem Beisitzer der AfD, wach. Dieser äußerte sich negativ über die Berliner Polizeipräsidentin und bezeichnete unter anderem Flüchtlinge als „brandgefährlich“. Gnauck forderte eine „stringente Remigration“ und verschärfte die Rhetorik durch seine Aussagen, die eine Obergrenze für Migranten klar ablehnen. Kritisch sieht er zudem Diskussionen innerhalb der CDU/CSU, die sich mit Obergrenzen für Migration befassen, und bezeichnete sie als „Vaterlandsverräter“.
Demokratie und Teilhabe
Ein zentrales Anliegen in der Diskussion um Migration ist das Recht auf politische Teilhabe. Im Deutschland des 21. Jahrhunderts sind nur Staatsbürger:innen und EU-Bürger:innen auf kommunaler Ebene wahlberechtigt. Dies führt dazu, dass ein erheblicher Teil der Wohnbevölkerung, oft langjährige Einwohner:innen ohne deutschen Pass, von der Mitbestimmung ausgeschlossen bleibt. Laut dem kurzdossier der Bundeszentrale für politische Bildung ist es wichtig, dass die Gesellschaft darüber nachdenkt, wie diese Menschen in die politischen Entscheidungsprozesse einbezogen werden können.
Migration beeinflusst nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die zukünftige Meinungsbildung und Entscheidungsfindung. Die Diskussion über ein Ausländerwahlrecht für langjährig in Deutschland lebende Menschen ohne deutschen Pass wird immer lauter, denn Demokratie ist ein kontinuierlicher Prozess des Ringens um Inklusion.
Für Scholz und viele andere bleibt das Ziel klar: Eine Demokratie, die auf Vielfalt und der Akzeptanz unterschiedlicher Lebensrealitäten basiert, wird am Ende stärker und resilienter sein. Die Herausforderungen sind groß, doch die Werte von Freiheit und Gleichheit müssen immer wieder betont werden, um den Akteuren wie der AfD entgegenzutreten, die mit ihren positionen den Pluralismus gefährden.