Schwerin-Lankow: Bürger kämpfen um ihren geliebten Spielplatz!

Schwerin: Anwohner sammeln Unterschriften, um ihren Spielplatz in Lankow zu erhalten – Bürgerbegehren gegen Neubaupläne.

Schwerin: Anwohner sammeln Unterschriften, um ihren Spielplatz in Lankow zu erhalten – Bürgerbegehren gegen Neubaupläne.
Schwerin: Anwohner sammeln Unterschriften, um ihren Spielplatz in Lankow zu erhalten – Bürgerbegehren gegen Neubaupläne.

Schwerin-Lankow: Bürger kämpfen um ihren geliebten Spielplatz!

In Schwerin-Lankow brennt die Frage um den Erhalt eines beliebten Spielplatzes mitten im Stadtviertel auf den Nägeln. Der Spielplatz in der Kieler Straße, ein wahres Kleinod mit etwa 5000 Quadratmetern Fläche, bietet nicht nur eine Rutsche, Autoreifen-Schaukeln und ein Klettergerüst, sondern auch alte Obstbäume mit fruchtigen Mirabellen, Pflaumen und Birnen. Familien wie die von Susanne Wismar, die regelmäßig mit ihren zwei Kindern dorthin kommen, schätzen diese grüne Oase. Die Schweriner SPD bezeichnet diesen Platz sogar als einen der „schönsten Spielplätze Schwerins“, doch seine Tage scheinen gezählt zu sein, da er einem Neubauprojekt weichen soll, welches Arztpraxen, Wohnungen und Geschäfte umfasst.

Die Stadtvertretung hat bereits im Juli beschlossen, das Grundstück für etwa 450.000 Euro an eine Schweriner Unternehmerfamilie zu verkaufen. Diese Entscheidung stieß auf Widerstand in der Nachbarschaft; Anwohner äußern Bedenken über den Verlust des Spielplatzes. Veronika Stambor und andere Anwohner sehen keinen Bedarf für weitere medizinische Einrichtungen, da laut der Kassenärztlichen Vereinigung MV in Schwerin kein zusätzlicher Bedarf an niedergelassenen Ärzten besteht. Eine Aktionsgruppe, bekannt als ASK, hat ein Bürgerbegehren ins Leben gerufen, um den Verkauf des Grundstücks zu stoppen und den Spielplatz zu erhalten. Dafür sind bis zum 8. September insgesamt 4000 Unterschriften nötig.

Aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven

Der Protest zeigt bereits Wirkung: Nach einer Woche wurden rund 700 Unterschriften gesammelt. Stephan Martini, ein Stadtvertreter der ASK, kritisiert die Stadt für die mangelnde Beteiligung des Kinder- und Jugendrats und sieht die Rechtslage verletzt. Bau-Dezernent Bernd Nottebaum betont jedoch, dass der Verkauf nun umgesetzt werden müsse, da er bereits 2020 beschlossen wurde und letztlich noch an fehlenden Ersatzgrundstücken gescheitert war.

Die Unternehmerfamilie Stein plant, in den Neubau zu investieren und verspricht, drei kleinere Ersatzspielplätze zu errichten. Astrid Kindel, eine Mit-Initiatorin des Bürgerbegehrens, äußert jedoch Bedenken und bezeichnet die vorgesehene Flächen als kleiner, unattraktiver und nicht kindgerecht. Tilmann Stein von der Investorengruppe sieht den Protest als nicht repräsentativ an und bekräftigt, dass die vorhandenen Arztpraxen ausgelastet sind.

Neuer Spielplatz in Schwerin

Das Ergebnis ist ein kleiner Erlebnispark mit einem Spielschiff zum Klettern, einer Sandspielfläche, einem Trampolin und speziellen Angeboten für Menschen mit Behinderung. Auch schattige Plätze, geschaffen durch alte Bäume, tragen zur Attraktivität des neuen Areals bei. Eine barrierefreie Bank-Tischgruppe mit Schachspiel sorgt zusätzlich für eine angenehme Aufenthaltsqualität. Der neue Spielplatz ist von allen Seiten gut erreichbar und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.

In beiden Fällen zeigt sich, wie wichtig kinderfreundliche Planung für die Lebensqualität in Kommunen ist. Ein gut durchdachter Spielleitplan, der die Stimmen von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt, könnte dabei helfen, sowohl den Verlust bestehender Spielplätze zu verhindern als auch die Schaffung neuer, attraktiver Spielflächen zu fördern. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl der Erhalt des beliebten Spielplatzes in Lankow als auch die neu entstandenen Angebote in Schwerin eine zukunftsfähige Lösung finden, die den Bedürfnissen aller Anwohner gerecht wird.