Loblaw schließt fast alle Sans Nom-Märkte – Was passiert nun?

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Loblaw schließt zahlreiche Sans Nom-Supermärkte in Ontario bis Oktober 2025, während Verbraucher verstärkt Discount-Anbieter ansteuern.

Loblaw schließt zahlreiche Sans Nom-Supermärkte in Ontario bis Oktober 2025, während Verbraucher verstärkt Discount-Anbieter ansteuern.
Loblaw schließt zahlreiche Sans Nom-Supermärkte in Ontario bis Oktober 2025, während Verbraucher verstärkt Discount-Anbieter ansteuern.

Loblaw schließt fast alle Sans Nom-Märkte – Was passiert nun?

Die Lebensmittelversorgung in Kanada steht vor einer gewaltigen Umwälzung: Loblaw, einer der größten Einzelhändler des Landes, hat beschlossen, zwei von drei Supermärkten seiner Marke Sans Nom in Ontario zu schließen. Nur die Filiale in Brockville bleibt bestehen, während die Geschäfte in St. Catharines bereits im Juli geschlossen wurden und die in LaSalle am 25. Oktober folgen wird, wie Radio-Canada berichtet.

Diese Maßnahmen fallen in eine Zeit, in der die Lebensmittelpreise und die wirtschaftliche Unsicherheit viele Kanadier stark belasten. Im August verzeichnete die Inflation für Lebensmittel im Land einen Anstieg von 3,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Laut einer Erhebung von Statistik Kanada kämpft sogar jeder vierte Kanadier mit Lebensmittelunsicherheit. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die Kaufgewohnheiten der Verbraucher, die zunehmend zu Discount-Händlern wie No Frills, Food Basics sowie großen Einzelhändlern wie Costco und Walmart tendieren.

Die Gründe für die Schließungen

Mike Von Massow, Professor an der Universität Guelph, hebt hervor, dass die Lage der Geschäfte ein entscheidender Faktor für den Erfolg dieser Filialen war. Die einfache Produktpalette der Sans Nom-Läden könnte auch eine Rolle beim Mangel an Interessenten gespielt haben. Kunden suchen zunehmend nach umfassenderen Angeboten – und das nicht nur, weil die Preise nicht signifikant günstiger sind. Diese Veränderungen sind vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Einkaufslandschaft zu sehen, die von einem Pilotprojekt von Loblaw beeinflusst wird, das wichtige Daten geliefert hat.

Sylvain Charlebois, Direktor des Labors für genetische Wissenschaften in der Lebensmittelindustrie an der Universität Dalhousie, bezeichnet die Schließungen als “bewussten Test”. Loblaw eröffnet und schließt jährlich rund 50 Geschäfte und sieht somit die Schließungen als Chance, sein Modell für Eigenmarken zu optimieren. Charlebois ist der Meinung, dass es durchaus Potenzial für das Konzept in anderen Regionen Kanadas gibt, auch wenn er nicht sicher ist, ob das Modell der Sans Nom-Läden vollständig verschwinden wird.

Die Auswirkungen auf die Verbraucher

Für Haushalte mit niedrigem Einkommen bedeutet die Schließung von Discount-Läden wie Sans Nom vielmehr, dass sie ihren Einkauf anpassen müssen. Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass die Armutsquote in Kanada und deren Zusammenhang mit der Lebensmittelunsicherheit deutlich werden. In der Provinz Ontario leben beispielsweise etwa 33,4 % der Menschen in Armut und kämpfen aggressiv gegen Lebensmittelunsicherheit. Diese Zahlen variieren jedoch stark in den einzelnen Provinzen: In Alberta beispielsweise sind es 40,6 % der betroffenen Bevölkerung (laut Statistik Kanada).

Die Schließung der Sans Nom-Supermärkte ist somit nicht nur ein Zeichen für die strategischen Entscheidungen von Loblaw, sondern spiegelt auch die wachsenden Herausforderungen wider, mit denen viele Kanadier beim Zugang zu Lebensmitteln konfrontiert sind. Die Suche nach günstigeren und umfassenderen Einkaufsoptionen bleibt also auch in Zukunft ein zentrales Thema auf dem Lebensmittelmarkt.