Bewährungsstrafen nach Angriff: Gifhorns Schatten über CSD-Feiern!

Bewährungsstrafen nach Angriff: Gifhorns Schatten über CSD-Feiern!
An einem Mittwoch im August 2025 wurden im Amtsgericht Gifhorn drei Männer im Alter von 22, 24 und 25 Jahren zu Bewährungsstrafen verurteilt. Diese Strafen folgten auf einen brutalen Angriff, der sich im September 2024 ereignet hatte. Die Männer schubsten eine 39-jährige Frau aus einem Bus und traten anschließend auf sie ein, was zu leichten Verletzungen bei der Frau führte. Die Strafe beläuft sich auf ein Jahr und neun Monate, wobei das Gericht diese für drei Jahre zur Bewährung aussetzt. Zudem müssen zwei der Männer Geldstrafen zahlen, während der dritte Sozialstunden abzuleisten hat. Diese mildernden Umstände resultieren teilweise daraus, dass die Aggressoren die Tat gestanden und explizit ihren Abstand zur rechten Szene betont haben. [NDR] berichtet über den Vorfall und die rechtlichen Konsequenzen für die Täter.
Hinter diesem Vorfall steht ein beunruhigender Trend: Die Täter kamen von einer Gegendemo zum Christopher Street Day (CSD) in Wolfsburg, welcher von rechten Gruppierungen organisiert wurde. Das zeigt, dass rechtsextreme Einstellungen zunehmend in die Mitte der Gesellschaft dringen, was besonders für queere Menschen in Deutschland bedrohlich ist. [Tagesschau] hebt hervor, dass queeres Leben in Ostdeutschland häufig von rechten Drohgebärden begleitet wird. So mussten bereits Veranstaltungen wie der CSD in Schönebeck vorzeitig beendet werden, weil die Sicherheitsvorkehrungen unzureichend waren – ein Alarmsignal nicht nur für die Region, sondern für ganz Deutschland.
Die Gefahren für die queere Community
Die aktuellen Entwicklungen sind nicht isoliert zu betrachten. Laut Berichten des Bundesamtes für Verfassungsschutz gibt es eine wachsende Zahl queerfeindlicher Angriffe und Aktivitäten im Internet. Während des Pride Month und der CSD-Veranstaltungen kommt es vermehrt zu Protestaktionen von Rechtsextremisten, die die LSBTIQ*-Bewegung als Feindbild nutzen, um ihre nationalistischen Ideologien zu verbreiten. [Verfassungsschutz] dokumentiert, dass im vergangenen Jahr bundesweit Störaktionen gegen CSDs stattfanden, die teils von klassischen rechtsextremistischen Organisationen koordiniert wurden.
In Sachsen-Anhalt sind rechte Übergriffe auf CSDs kein Einzelfall. Ocean Hale Meißner, Organisator des CSD in Döbeln, sprach von einem feindlichen Klima, das einen erhöhten Polizeischutz erforderlich macht. Im vergangenen Jahr kam es in Döbeln zu einem Buttersäureanschlag, und auch an anderen Orten sind derartige Störungen durch extremistische Gruppen bekannt. Dies alles zeigt, dass queerfeindliche Agitation nicht nur existiert, sondern gezielt instrumentalisiert wird.
Ein Blick in die Zukunft
Trotz der drohenden Gefahren bleibt unter den Engagierten ein Funken Hoffnung. José Förster vom CSD Burgenlandkreis äußerte Optimismus und betonte die Wichtigkeit, sich gegen Anfeindungen zur Wehr zu setzen. Sven Lehmann, der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, warnt jedoch vor den wachsenden Einflüssen von autoritären und rechtsextremen Kräften, die sich aggressiv gegen LSBTIQ*-Personen richten. Es ist klar: Die Gesellschaft muss wachsam bleiben und die Sichtbarkeit, Bildung und Unterstützung für queere Themen, besonders im ländlichen Raum, deutlich erhöhen.
In diesem komplexen Geflecht aus Gewalt, Vorurteilen und dem Streben nach Sichtbarkeit müssen wir alle zusammenarbeiten, um nicht nur die Sicherheit queerer Menschen zu gewährleisten, sondern auch ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Der Weg ist steinig, aber zusammen können wir Barrieren überwinden.